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Eytelwein, Johann Albert: Praktische Anweisung zur Konstrukzion der Faschinenwerke und den dazu gehörigen Anlagen an Flüssen und Strömen. Berlin, 1800.

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Verordnungen.
ihrer Hacken und Ruder, Einschlagung der Pfähle, und selbst durch das Aussteigen und
Feuermachen an solchen Orten das abbrüchige Ufer noch mehr zerrütten, und den Abbruch
dadurch befördern, den Uferbau aber zerreißen, und den Aufschlag des jungen Weidichts ver-
derben, so soll hinführo kein Schiffer oder Holzschwemmer mehr an einem abbrüchigen Ufer
oder noch weniger an einem solchen durch einem Uferban und jungen Weidicht-Ausschlag vor
dem Abbruch gedeckt worden, und eben so wenig an einem Ufer wo ein Damm an demselben
immediate aufgeschüttet ist, anlegen, daselbst Ruhe halten, oder gar übernachten, sondern
es sollen die Schiffer und Holzschwemmer solche Stellen des Ufers aussuchen, wo weder ein
Abbruch, noch ein Uferbau, oder Damm ist, und wird dieses ihnen um desto leichter seyn,
als dergleichen unschädliche Ufer ohnedem mehrere vorhanden sind, als solche, die durch einen
Uferbau gedecket, oder noch dem Abbruch unterworfen. Derjenige Schiffer oder Holzschwem-
mer, so hiewieder handelt, soll dem Befinden nach, mit einer willkührlichen Geldstrafe, oder
mit Arrest beleget, und wenn der verursachte Schaden zu taxiren ist, denselben dreifach zu
ersetzen angehalten werden. Und da

VIII. Ueberhaupt die Uferbaue, Deckwerke, Enclavirungen, und wie dergleichen Bau
sonst Namen haben mögen, welche von Faschinen angeleget werden dergestalt auszubauen sind,
daß sie über und über mit grünen Weidichts bewachsen, und auf diese Art sich selbst unter-
halten, daß keine, oder doch sehr wenige Reparaturkosten darauf verwendet werden dürfen,
so ist es ohnumgänglich nöthig; daß auf einen dergleichen Uferbau, Deckwerk und Enclavi-
rung weder Pferde noch Rindvieh, Schaafe und Schweine gelassen werden, als welche das
junge Weidicht abfressen und umwühlen, wodurch es hernach verdorret, und der Bau, wenn
er auf dieser Art von seiner Decke entblößet ist, in kurzer Zeit verloren gehet, und von neuen
mit großen Kosten wiederum gebauet werden muß.

Da nun diese so sehr nöthige Hegung der Uferbaue bis daher zum größten Schaden
Unserer Aemter und städtischen Cämmereien, wie auch verschiedene Vasallengüter, sehr ver-
nachläßiget, vielmehr so wenig geachtet worden, daß man auch die Hirten nicht einmal an-
gehalten, solche mit dem Vieh zu schonen, so wird hierdurch aufs ernstlichste verordnet, daß
gar kein Vieh, es habe Namen wie es wolle, auf solchen Uferbau gelassen werden soll, es
mag auch die Jahreszeit fallen wie sie will, und das Weidicht groß oder klein seyn, weshalb
Unsere Generalpächter, wie auch Schulzen und Gerichten in Unsern Aemtern, die Magisträte
in den Städten, und auf dem Lande eine jede Grundherrschaft, nebst ihren Wirthschaftsbe-
dienten, dafür Sorge tragen sollen, daß die Hirten alle Arten von Vieh von den Uferbauen

Verordnungen.
ihrer Hacken und Ruder, Einſchlagung der Pfaͤhle, und ſelbſt durch das Ausſteigen und
Feuermachen an ſolchen Orten das abbruͤchige Ufer noch mehr zerruͤtten, und den Abbruch
dadurch befoͤrdern, den Uferbau aber zerreißen, und den Aufſchlag des jungen Weidichts ver-
derben, ſo ſoll hinfuͤhro kein Schiffer oder Holzſchwemmer mehr an einem abbruͤchigen Ufer
oder noch weniger an einem ſolchen durch einem Uferban und jungen Weidicht-Ausſchlag vor
dem Abbruch gedeckt worden, und eben ſo wenig an einem Ufer wo ein Damm an demſelben
immediate aufgeſchuͤttet iſt, anlegen, daſelbſt Ruhe halten, oder gar uͤbernachten, ſondern
es ſollen die Schiffer und Holzſchwemmer ſolche Stellen des Ufers ausſuchen, wo weder ein
Abbruch, noch ein Uferbau, oder Damm iſt, und wird dieſes ihnen um deſto leichter ſeyn,
als dergleichen unſchaͤdliche Ufer ohnedem mehrere vorhanden ſind, als ſolche, die durch einen
Uferbau gedecket, oder noch dem Abbruch unterworfen. Derjenige Schiffer oder Holzſchwem-
mer, ſo hiewieder handelt, ſoll dem Befinden nach, mit einer willkuͤhrlichen Geldſtrafe, oder
mit Arreſt beleget, und wenn der verurſachte Schaden zu taxiren iſt, denſelben dreifach zu
erſetzen angehalten werden. Und da

VIII. Ueberhaupt die Uferbaue, Deckwerke, Enclavirungen, und wie dergleichen Bau
ſonſt Namen haben moͤgen, welche von Faſchinen angeleget werden dergeſtalt auszubauen ſind,
daß ſie uͤber und uͤber mit gruͤnen Weidichts bewachſen, und auf dieſe Art ſich ſelbſt unter-
halten, daß keine, oder doch ſehr wenige Reparaturkoſten darauf verwendet werden duͤrfen,
ſo iſt es ohnumgaͤnglich noͤthig; daß auf einen dergleichen Uferbau, Deckwerk und Enclavi-
rung weder Pferde noch Rindvieh, Schaafe und Schweine gelaſſen werden, als welche das
junge Weidicht abfreſſen und umwuͤhlen, wodurch es hernach verdorret, und der Bau, wenn
er auf dieſer Art von ſeiner Decke entbloͤßet iſt, in kurzer Zeit verloren gehet, und von neuen
mit großen Koſten wiederum gebauet werden muß.

Da nun dieſe ſo ſehr noͤthige Hegung der Uferbaue bis daher zum groͤßten Schaden
Unſerer Aemter und ſtaͤdtiſchen Caͤmmereien, wie auch verſchiedene Vaſallenguͤter, ſehr ver-
nachlaͤßiget, vielmehr ſo wenig geachtet worden, daß man auch die Hirten nicht einmal an-
gehalten, ſolche mit dem Vieh zu ſchonen, ſo wird hierdurch aufs ernſtlichſte verordnet, daß
gar kein Vieh, es habe Namen wie es wolle, auf ſolchen Uferbau gelaſſen werden ſoll, es
mag auch die Jahreszeit fallen wie ſie will, und das Weidicht groß oder klein ſeyn, weshalb
Unſere Generalpaͤchter, wie auch Schulzen und Gerichten in Unſern Aemtern, die Magiſtraͤte
in den Staͤdten, und auf dem Lande eine jede Grundherrſchaft, nebſt ihren Wirthſchaftsbe-
dienten, dafuͤr Sorge tragen ſollen, daß die Hirten alle Arten von Vieh von den Uferbauen

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[103/0123] Verordnungen. ihrer Hacken und Ruder, Einſchlagung der Pfaͤhle, und ſelbſt durch das Ausſteigen und Feuermachen an ſolchen Orten das abbruͤchige Ufer noch mehr zerruͤtten, und den Abbruch dadurch befoͤrdern, den Uferbau aber zerreißen, und den Aufſchlag des jungen Weidichts ver- derben, ſo ſoll hinfuͤhro kein Schiffer oder Holzſchwemmer mehr an einem abbruͤchigen Ufer oder noch weniger an einem ſolchen durch einem Uferban und jungen Weidicht-Ausſchlag vor dem Abbruch gedeckt worden, und eben ſo wenig an einem Ufer wo ein Damm an demſelben immediate aufgeſchuͤttet iſt, anlegen, daſelbſt Ruhe halten, oder gar uͤbernachten, ſondern es ſollen die Schiffer und Holzſchwemmer ſolche Stellen des Ufers ausſuchen, wo weder ein Abbruch, noch ein Uferbau, oder Damm iſt, und wird dieſes ihnen um deſto leichter ſeyn, als dergleichen unſchaͤdliche Ufer ohnedem mehrere vorhanden ſind, als ſolche, die durch einen Uferbau gedecket, oder noch dem Abbruch unterworfen. Derjenige Schiffer oder Holzſchwem- mer, ſo hiewieder handelt, ſoll dem Befinden nach, mit einer willkuͤhrlichen Geldſtrafe, oder mit Arreſt beleget, und wenn der verurſachte Schaden zu taxiren iſt, denſelben dreifach zu erſetzen angehalten werden. Und da VIII. Ueberhaupt die Uferbaue, Deckwerke, Enclavirungen, und wie dergleichen Bau ſonſt Namen haben moͤgen, welche von Faſchinen angeleget werden dergeſtalt auszubauen ſind, daß ſie uͤber und uͤber mit gruͤnen Weidichts bewachſen, und auf dieſe Art ſich ſelbſt unter- halten, daß keine, oder doch ſehr wenige Reparaturkoſten darauf verwendet werden duͤrfen, ſo iſt es ohnumgaͤnglich noͤthig; daß auf einen dergleichen Uferbau, Deckwerk und Enclavi- rung weder Pferde noch Rindvieh, Schaafe und Schweine gelaſſen werden, als welche das junge Weidicht abfreſſen und umwuͤhlen, wodurch es hernach verdorret, und der Bau, wenn er auf dieſer Art von ſeiner Decke entbloͤßet iſt, in kurzer Zeit verloren gehet, und von neuen mit großen Koſten wiederum gebauet werden muß. Da nun dieſe ſo ſehr noͤthige Hegung der Uferbaue bis daher zum groͤßten Schaden Unſerer Aemter und ſtaͤdtiſchen Caͤmmereien, wie auch verſchiedene Vaſallenguͤter, ſehr ver- nachlaͤßiget, vielmehr ſo wenig geachtet worden, daß man auch die Hirten nicht einmal an- gehalten, ſolche mit dem Vieh zu ſchonen, ſo wird hierdurch aufs ernſtlichſte verordnet, daß gar kein Vieh, es habe Namen wie es wolle, auf ſolchen Uferbau gelaſſen werden ſoll, es mag auch die Jahreszeit fallen wie ſie will, und das Weidicht groß oder klein ſeyn, weshalb Unſere Generalpaͤchter, wie auch Schulzen und Gerichten in Unſern Aemtern, die Magiſtraͤte in den Staͤdten, und auf dem Lande eine jede Grundherrſchaft, nebſt ihren Wirthſchaftsbe- dienten, dafuͤr Sorge tragen ſollen, daß die Hirten alle Arten von Vieh von den Uferbauen

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Zitationshilfe: Eytelwein, Johann Albert: Praktische Anweisung zur Konstrukzion der Faschinenwerke und den dazu gehörigen Anlagen an Flüssen und Strömen. Berlin, 1800, S. 103. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eytelwein_faschinenwerke_1800/123>, abgerufen am 23.11.2024.