eines Loths führet, und daher wird man begreif- fen, wie ein grosses Gewicht 16 Loth betragen. Drittens muß auch die Grösse eines Gewichts bekannt seyn, welches ein Quintlein genennet wird, damit man wissen könne, wieviel drey Quintlein austragen. Von dergleichen verschie- denen Sorten kan man nun eine gedoppelte Er- käntniß haben, davon die erste nur in der Ver- gleichung der verschiedenen Sorten unter sich be- stehet, die andere aber die wahre Grösse einer jeglichen Sorte für sich anzeigt. Bey der ersten Art der Erkäntniß bekümmert man sich nicht um die wahre Grösse einer jeglichen Sorte an und für sich selbst, sondern man begnügt sich die Verhältniß der vorkommenden Sorten unter sich zu wissen. Hiezu ist also in dem gegebenen Exem- pel genug, wann man weiß, daß 32 Loth ein Pfund, und 4 Quintl. ein Loth ausmachen. Eine solche Erkäntniß ist nicht nur für sich sehr nöthig, sondern dienet auch fürnehmlich zu der anderen vollkommenen Erkäntniß. Dann wann man die Vergleichung der verschiedenen Sorten schon weiß, so ist genug um zur vollkommenen Erkäntniß zu gelangen, daß man die wahre Grösse einer einzigen Sorte bestimme: in dem daraus zugleich die wahre Grösse der übrigen Sorten erkannt wird. Die wahre Grösse einer solchen Sorte wird aber am bequemsten erkannt, wann man würcklich ein auf das genauste abge- messenes Stück von derselben Sorte besitzet, und
nach
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eines Loths fuͤhret, und daher wird man begreif- fen, wie ein groſſes Gewicht 16 Loth betragen. Drittens muß auch die Groͤſſe eines Gewichts bekannt ſeyn, welches ein Quintlein genennet wird, damit man wiſſen koͤnne, wieviel drey Quintlein austragen. Von dergleichen verſchie- denen Sorten kan man nun eine gedoppelte Er- kaͤntniß haben, davon die erſte nur in der Ver- gleichung der verſchiedenen Sorten unter ſich be- ſtehet, die andere aber die wahre Groͤſſe einer jeglichen Sorte fuͤr ſich anzeigt. Bey der erſten Art der Erkaͤntniß bekuͤmmert man ſich nicht um die wahre Groͤſſe einer jeglichen Sorte an und fuͤr ſich ſelbſt, ſondern man begnuͤgt ſich die Verhaͤltniß der vorkommenden Sorten unter ſich zu wiſſen. Hiezu iſt alſo in dem gegebenen Exem- pel genug, wann man weiß, daß 32 Loth ein Pfund, und 4 Quintl. ein Loth ausmachen. Eine ſolche Erkaͤntniß iſt nicht nur fuͤr ſich ſehr noͤthig, ſondern dienet auch fuͤrnehmlich zu der anderen vollkommenen Erkaͤntniß. Dann wann man die Vergleichung der verſchiedenen Sorten ſchon weiß, ſo iſt genug um zur vollkommenen Erkaͤntniß zu gelangen, daß man die wahre Groͤſſe einer einzigen Sorte beſtimme: in dem daraus zugleich die wahre Groͤſſe der uͤbrigen Sorten erkannt wird. Die wahre Groͤſſe einer ſolchen Sorte wird aber am bequemſten erkannt, wann man wuͤrcklich ein auf das genauſte abge- meſſenes Stuͤck von derſelben Sorte beſitzet, und
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eines Loths fuͤhret, und daher wird man begreif-
fen, wie ein groſſes Gewicht 16 Loth betragen.
Drittens muß auch die Groͤſſe eines Gewichts
bekannt ſeyn, welches ein Quintlein genennet
wird, damit man wiſſen koͤnne, wieviel drey
Quintlein austragen. Von dergleichen verſchie-
denen Sorten kan man nun eine gedoppelte Er-
kaͤntniß haben, davon die erſte nur in der Ver-
gleichung der verſchiedenen Sorten unter ſich be-
ſtehet, die andere aber die wahre Groͤſſe einer
jeglichen Sorte fuͤr ſich anzeigt. Bey der erſten
Art der Erkaͤntniß bekuͤmmert man ſich nicht um
die wahre Groͤſſe einer jeglichen Sorte an und
fuͤr ſich ſelbſt, ſondern man begnuͤgt ſich die
Verhaͤltniß der vorkommenden Sorten unter ſich
zu wiſſen. Hiezu iſt alſo in dem gegebenen Exem-
pel genug, wann man weiß, daß 32 Loth ein
Pfund, und 4 Quintl. ein Loth ausmachen.
Eine ſolche Erkaͤntniß iſt nicht nur fuͤr ſich ſehr
noͤthig, ſondern dienet auch fuͤrnehmlich zu der
anderen vollkommenen Erkaͤntniß. Dann wann
man die Vergleichung der verſchiedenen Sorten
ſchon weiß, ſo iſt genug um zur vollkommenen
Erkaͤntniß zu gelangen, daß man die wahre
Groͤſſe einer einzigen Sorte beſtimme: in dem
daraus zugleich die wahre Groͤſſe der uͤbrigen
Sorten erkannt wird. Die wahre Groͤſſe einer
ſolchen Sorte wird aber am bequemſten erkannt,
wann man wuͤrcklich ein auf das genauſte abge-
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Euler, Leonhard: Einleitung zur Rechen-Kunst. Bd. 2. St. Petersburg, 1740, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/euler_rechenkunst02_1740/9>, abgerufen am 16.07.2024.
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