Diese Tabelle, welche zu erst von dem Pytha- goras seinen Schülern soll vorgeleget werden seyn, pflegt theils die Pythagorische Tabelle, theils auch das ein mahl eins benennet zu werden. Diese letztere Benennung führet dieselbe deswegen, wei- len man gemeiniglich von einmahl eins ist eins anzufangen pflegt. Da aber eine jede Zahl mit eins multipliciret oder einmahl genommen in ihrer Grösse unverändert bleibt, so haben wir die Multiplication der einfachen Zahlen mit eins nicht beygesetzet. Derowegen pflegt man zu sa- gen, daß eins nicht multiplicire; allso ist einmahl 2 zwey, 1 mahl 3 drey und so fort in allen Zahlen welche auch grösser sind als 9. Hiebey ist auch ferner zu mercken, daß eine jegliche Zahl mit 0 multipliciret nichts ausmache, weilen nichts oder 0, es mag so vielmahl genommen werden, als man will, immer nichts bleibt. Dieses kan auch durch die obangebrachte Art die Multiplication durch Puncten vorzustellen erläutert werden, da die Anzahl der Puncte, so in einer Reihe stehen, den Multiplicandum vorstellet, die Anzahl der Reihen aber den Multiplicatorem: wo dann die Anzahl aller Puncten, so in allen Reihen enthalten sind, das gesuchte Product weiset. Wenn nun der Multiplicator eins ist, so ist nur eine Reihe vorhanden, und folglich das Productum so groß als der Multiplicandus selbst. Wenn aber der Multiplicator nichts ist, so muß gar keine Reihe und folglich auch kein Punct vorhanden sey, wes-
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Dieſe Tabelle, welche zu erſt von dem Pytha- goras ſeinen Schuͤlern ſoll vorgeleget werden ſeyn, pflegt theils die Pythagoriſche Tabelle, theils auch das ein mahl eins benennet zu werden. Dieſe letztere Benennung fuͤhret dieſelbe deswegen, wei- len man gemeiniglich von einmahl eins iſt eins anzufangen pflegt. Da aber eine jede Zahl mit eins multipliciret oder einmahl genommen in ihrer Groͤſſe unveraͤndert bleibt, ſo haben wir die Multiplication der einfachen Zahlen mit eins nicht beygeſetzet. Derowegen pflegt man zu ſa- gen, daß eins nicht multiplicire; allſo iſt einmahl 2 zwey, 1 mahl 3 drey und ſo fort in allen Zahlen welche auch groͤſſer ſind als 9. Hiebey iſt auch ferner zu mercken, daß eine jegliche Zahl mit 0 multipliciret nichts ausmache, weilen nichts oder 0, es mag ſo vielmahl genommen werden, als man will, immer nichts bleibt. Dieſes kan auch durch die obangebrachte Art die Multiplication durch Puncten vorzuſtellen erlaͤutert werden, da die Anzahl der Puncte, ſo in einer Reihe ſtehen, den Multiplicandum vorſtellet, die Anzahl der Reihen aber den Multiplicatorem: wo dann die Anzahl aller Puncten, ſo in allen Reihen enthalten ſind, das geſuchte Product weiſet. Wenn nun der Multiplicator eins iſt, ſo iſt nur eine Reihe vorhanden, und folglich das Productum ſo groß als der Multiplicandus ſelbſt. Wenn aber der Multiplicator nichts iſt, ſo muß gar keine Reihe und folglich auch kein Punct vorhanden ſey, wes-
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Dieſe Tabelle, welche zu erſt von dem Pytha-
goras ſeinen Schuͤlern ſoll vorgeleget werden ſeyn,
pflegt theils die Pythagoriſche Tabelle, theils
auch das ein mahl eins benennet zu werden. Dieſe
letztere Benennung fuͤhret dieſelbe deswegen, wei-
len man gemeiniglich von einmahl eins iſt eins
anzufangen pflegt. Da aber eine jede Zahl mit
eins multipliciret oder einmahl genommen in ihrer
Groͤſſe unveraͤndert bleibt, ſo haben wir die
Multiplication der einfachen Zahlen mit eins
nicht beygeſetzet. Derowegen pflegt man zu ſa-
gen, daß eins nicht multiplicire; allſo iſt einmahl
2 zwey, 1 mahl 3 drey und ſo fort in allen Zahlen
welche auch groͤſſer ſind als 9. Hiebey iſt auch
ferner zu mercken, daß eine jegliche Zahl mit 0
multipliciret nichts ausmache, weilen nichts oder
0, es mag ſo vielmahl genommen werden, als
man will, immer nichts bleibt. Dieſes kan auch
durch die obangebrachte Art die Multiplication
durch Puncten vorzuſtellen erlaͤutert werden, da
die Anzahl der Puncte, ſo in einer Reihe ſtehen,
den Multiplicandum vorſtellet, die Anzahl der
Reihen aber den Multiplicatorem: wo dann die
Anzahl aller Puncten, ſo in allen Reihen enthalten
ſind, das geſuchte Product weiſet. Wenn nun
der Multiplicator eins iſt, ſo iſt nur eine Reihe
vorhanden, und folglich das Productum ſo groß
als der Multiplicandus ſelbſt. Wenn aber der
Multiplicator nichts iſt, ſo muß gar keine Reihe
und folglich auch kein Punct vorhanden ſey, wes-
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Euler, Leonhard: Einleitung zur Rechen-Kunst. Bd. 1. St. Petersburg, 1738, S. 79. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/euler_rechenkunst01_1738/95>, abgerufen am 18.02.2025.
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