Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Euler, Leonhard: Vollständige Anleitung zur Algebra. Bd. 2. St. Petersburg, 1770.

Bild:
<< vorherige Seite
Erster Abschnitt
60.

VII. Frage: Ein Hauptmann hat drey Compagnien
Soldaten. In einer sind Schweitzer, in der andern
Schwaben, in der dritten Sachsen; mit diesen will er eine
Stadt bestürmen und verspricht zur Belohnung 901
Rthl. also auszutheilen:

Daß von der Compagnie, die den Sturm thut, ein
jeder 1 Rthl. bekommen, das übrige Geld aber
unter die beyden andern Compagnien gleich vertheilet
werden soll.

Nun findet es sich, daß wann die Schweitzer den
Sturm thäten, ein jeder von den beyden andern 1/2 Rthl.
bekäme; wann aber die Schwaben den Sturm thä-
ten, ein jeder der beyden andern 1/3 Rthl. bekommen
würde. Thäten aber die Sachsen den Sturm so
würde ein jeder der beiden andern 1/4 Rthl. bekom-
men. Nun ist die Frage, aus wie viel Köpfen eine
jede Compagnie bestanden?

Man setze nun, die Zahl der Schweitzer sey gewe-
sen x Köpfe, der Schwaben y und der Sachsen z.

Ferner setze man die Anzahl aller x + y + z = s
weil leicht vorher zu sehen, daß dadurch die Rech-

nung
Erſter Abſchnitt
60.

VII. Frage: Ein Hauptmann hat drey Compagnien
Soldaten. In einer ſind Schweitzer, in der andern
Schwaben, in der dritten Sachſen; mit dieſen will er eine
Stadt beſtuͤrmen und verſpricht zur Belohnung 901
Rthl. alſo auszutheilen:

Daß von der Compagnie, die den Sturm thut, ein
jeder 1 Rthl. bekommen, das uͤbrige Geld aber
unter die beyden andern Compagnien gleich vertheilet
werden ſoll.

Nun findet es ſich, daß wann die Schweitzer den
Sturm thaͤten, ein jeder von den beyden andern ½ Rthl.
bekaͤme; wann aber die Schwaben den Sturm thaͤ-
ten, ein jeder der beyden andern ⅓ Rthl. bekommen
wuͤrde. Thaͤten aber die Sachſen den Sturm ſo
wuͤrde ein jeder der beiden andern ¼ Rthl. bekom-
men. Nun iſt die Frage, aus wie viel Koͤpfen eine
jede Compagnie beſtanden?

Man ſetze nun, die Zahl der Schweitzer ſey gewe-
ſen x Koͤpfe, der Schwaben y und der Sachſen z.

Ferner ſetze man die Anzahl aller x + y + z = ſ
weil leicht vorher zu ſehen, daß dadurch die Rech-

nung
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0056" n="54"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Er&#x017F;ter Ab&#x017F;chnitt</hi> </fw><lb/>
          <div n="3">
            <head>60.</head><lb/>
            <p><hi rendition="#aq">VII.</hi> Frage: Ein Hauptmann hat drey Compagnien<lb/>
Soldaten. In einer &#x017F;ind Schweitzer, in der andern<lb/>
Schwaben, in der dritten Sach&#x017F;en; mit die&#x017F;en will er eine<lb/>
Stadt be&#x017F;tu&#x0364;rmen und ver&#x017F;pricht zur Belohnung 901<lb/>
Rthl. al&#x017F;o auszutheilen:</p><lb/>
            <p>Daß von der Compagnie, die den Sturm thut, ein<lb/>
jeder 1 Rthl. bekommen, das u&#x0364;brige Geld aber<lb/>
unter die beyden andern Compagnien gleich vertheilet<lb/>
werden &#x017F;oll.</p><lb/>
            <p>Nun findet es &#x017F;ich, daß wann die Schweitzer den<lb/>
Sturm tha&#x0364;ten, ein jeder von den beyden andern ½ Rthl.<lb/>
beka&#x0364;me; wann aber die Schwaben den Sturm tha&#x0364;-<lb/>
ten, ein jeder der beyden andern &#x2153; Rthl. bekommen<lb/>
wu&#x0364;rde. Tha&#x0364;ten aber die Sach&#x017F;en den Sturm &#x017F;o<lb/>
wu&#x0364;rde ein jeder der beiden andern ¼ Rthl. bekom-<lb/>
men. Nun i&#x017F;t die Frage, aus wie viel Ko&#x0364;pfen eine<lb/>
jede Compagnie be&#x017F;tanden?</p><lb/>
            <p>Man &#x017F;etze nun, die Zahl der Schweitzer &#x017F;ey gewe-<lb/>
&#x017F;en <hi rendition="#aq">x</hi> Ko&#x0364;pfe, der Schwaben <hi rendition="#aq">y</hi> und der Sach&#x017F;en <hi rendition="#aq">z</hi>.</p><lb/>
            <p>Ferner &#x017F;etze man die Anzahl aller <hi rendition="#aq">x + y + z = &#x017F;</hi><lb/>
weil leicht vorher zu &#x017F;ehen, daß dadurch die Rech-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">nung</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[54/0056] Erſter Abſchnitt 60. VII. Frage: Ein Hauptmann hat drey Compagnien Soldaten. In einer ſind Schweitzer, in der andern Schwaben, in der dritten Sachſen; mit dieſen will er eine Stadt beſtuͤrmen und verſpricht zur Belohnung 901 Rthl. alſo auszutheilen: Daß von der Compagnie, die den Sturm thut, ein jeder 1 Rthl. bekommen, das uͤbrige Geld aber unter die beyden andern Compagnien gleich vertheilet werden ſoll. Nun findet es ſich, daß wann die Schweitzer den Sturm thaͤten, ein jeder von den beyden andern ½ Rthl. bekaͤme; wann aber die Schwaben den Sturm thaͤ- ten, ein jeder der beyden andern ⅓ Rthl. bekommen wuͤrde. Thaͤten aber die Sachſen den Sturm ſo wuͤrde ein jeder der beiden andern ¼ Rthl. bekom- men. Nun iſt die Frage, aus wie viel Koͤpfen eine jede Compagnie beſtanden? Man ſetze nun, die Zahl der Schweitzer ſey gewe- ſen x Koͤpfe, der Schwaben y und der Sachſen z. Ferner ſetze man die Anzahl aller x + y + z = ſ weil leicht vorher zu ſehen, daß dadurch die Rech- nung

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/euler_algebra02_1770
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/euler_algebra02_1770/56
Zitationshilfe: Euler, Leonhard: Vollständige Anleitung zur Algebra. Bd. 2. St. Petersburg, 1770, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/euler_algebra02_1770/56>, abgerufen am 24.11.2024.