Wir nehmen hier an, daß diese Formel nur bis zur zweyten Potestät von x steige, indem höhere Po- testäten besondere Methoden erfordern, wovon hernach gehandelt werden soll.
Sollte hier nicht einmahl die zweyte Potestät vorkommen, und c = 0 seyn, so hätte die Frage gar keine Schwierigkeit: dann wann diese Formel sqrt (a + bx) gegeben wäre, und man x so bestimmen sollte, daß a + bx ein Quadrat würde, so dürfte man nur setzen a + bx = yy, woraus man so gleich er- hielte x = ; und nun möchte man für y alle belie- bige Zahlen annehmen, und aus einer jeden würde man einen solchen Werth für x finden, daß a + bx ein Quadrat und folglich sqrt (a + bx) rational her- auskäme.
40.
Wir wollen demnach bey dieser Formel anfan- gen sqrt (1 + xx), wo solche Werthe für x gefunden werden sollen, daß wann zu ihrem Quadrat xx noch 1 addirt wird, die Summe wiederum ein Quadrat werde welches offenbar in gantzen Zahlen nicht
ge-
IITheil R
Von der unbeſtimmten Analytic.
39.
Wir nehmen hier an, daß dieſe Formel nur bis zur zweyten Poteſtaͤt von x ſteige, indem hoͤhere Po- teſtaͤten beſondere Methoden erfordern, wovon hernach gehandelt werden ſoll.
Sollte hier nicht einmahl die zweyte Poteſtaͤt vorkommen, und c = 0 ſeyn, ſo haͤtte die Frage gar keine Schwierigkeit: dann wann dieſe Formel √ (a + bx) gegeben waͤre, und man x ſo beſtimmen ſollte, daß a + bx ein Quadrat wuͤrde, ſo duͤrfte man nur ſetzen a + bx = yy, woraus man ſo gleich er- hielte x = ; und nun moͤchte man fuͤr y alle belie- bige Zahlen annehmen, und aus einer jeden wuͤrde man einen ſolchen Werth fuͤr x finden, daß a + bx ein Quadrat und folglich √ (a + bx) rational her- auskaͤme.
40.
Wir wollen demnach bey dieſer Formel anfan- gen √ (1 + xx), wo ſolche Werthe fuͤr x gefunden werden ſollen, daß wann zu ihrem Quadrat xx noch 1 addirt wird, die Summe wiederum ein Quadrat werde welches offenbar in gantzen Zahlen nicht
ge-
IITheil R
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0259"n="257"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Von der unbeſtimmten Analytic.</hi></fw><lb/><divn="3"><head>39.</head><lb/><p>Wir nehmen hier an, daß dieſe Formel nur bis<lb/>
zur zweyten Poteſtaͤt von <hirendition="#aq">x</hi>ſteige, indem hoͤhere Po-<lb/>
teſtaͤten beſondere Methoden erfordern, wovon hernach<lb/>
gehandelt werden ſoll.</p><lb/><p>Sollte hier nicht einmahl die zweyte Poteſtaͤt<lb/>
vorkommen, und <hirendition="#aq">c</hi> = 0 ſeyn, ſo haͤtte die Frage gar<lb/>
keine Schwierigkeit: dann wann dieſe Formel<lb/>√ (<hirendition="#aq">a + bx</hi>) gegeben waͤre, und man <hirendition="#aq">x</hi>ſo beſtimmen<lb/>ſollte, daß <hirendition="#aq">a + bx</hi> ein Quadrat wuͤrde, ſo duͤrfte man<lb/>
nur ſetzen <hirendition="#aq">a + bx = yy</hi>, woraus man ſo gleich er-<lb/>
hielte <hirendition="#aq">x</hi> = <formulanotation="TeX">\frac{yy - a}{b}</formula>; und nun moͤchte man fuͤr <hirendition="#aq">y</hi> alle belie-<lb/>
bige Zahlen annehmen, und aus einer jeden wuͤrde<lb/>
man einen ſolchen Werth fuͤr <hirendition="#aq">x</hi> finden, daß <hirendition="#aq">a + bx</hi> ein<lb/>
Quadrat und folglich √ (<hirendition="#aq">a + bx</hi>) rational her-<lb/>
auskaͤme.</p></div><lb/><divn="3"><head>40.</head><lb/><p>Wir wollen demnach bey dieſer Formel anfan-<lb/>
gen √ (1 + <hirendition="#aq">xx</hi>), wo ſolche Werthe fuͤr <hirendition="#aq">x</hi> gefunden<lb/>
werden ſollen, daß wann zu ihrem Quadrat <hirendition="#aq">xx</hi> noch<lb/>
1 addirt wird, die Summe wiederum ein Quadrat<lb/>
werde welches offenbar in gantzen Zahlen nicht<lb/><fwplace="bottom"type="sig"><hirendition="#aq">II</hi><hirendition="#fr">Theil</hi> R</fw><fwplace="bottom"type="catch">ge-</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[257/0259]
Von der unbeſtimmten Analytic.
39.
Wir nehmen hier an, daß dieſe Formel nur bis
zur zweyten Poteſtaͤt von x ſteige, indem hoͤhere Po-
teſtaͤten beſondere Methoden erfordern, wovon hernach
gehandelt werden ſoll.
Sollte hier nicht einmahl die zweyte Poteſtaͤt
vorkommen, und c = 0 ſeyn, ſo haͤtte die Frage gar
keine Schwierigkeit: dann wann dieſe Formel
√ (a + bx) gegeben waͤre, und man x ſo beſtimmen
ſollte, daß a + bx ein Quadrat wuͤrde, ſo duͤrfte man
nur ſetzen a + bx = yy, woraus man ſo gleich er-
hielte x = [FORMEL]; und nun moͤchte man fuͤr y alle belie-
bige Zahlen annehmen, und aus einer jeden wuͤrde
man einen ſolchen Werth fuͤr x finden, daß a + bx ein
Quadrat und folglich √ (a + bx) rational her-
auskaͤme.
40.
Wir wollen demnach bey dieſer Formel anfan-
gen √ (1 + xx), wo ſolche Werthe fuͤr x gefunden
werden ſollen, daß wann zu ihrem Quadrat xx noch
1 addirt wird, die Summe wiederum ein Quadrat
werde welches offenbar in gantzen Zahlen nicht
ge-
II Theil R
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Euler, Leonhard: Vollständige Anleitung zur Algebra. Bd. 2. St. Petersburg, 1770, S. 257. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/euler_algebra02_1770/259>, abgerufen am 20.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.