Euler, Leonhard: Vollständige Anleitung zur Algebra. Bd. 2. St. Petersburg, 1770.Von den Algebraischen Gleichungen. das vierfache Product aus dem ersten und letzten Gliedist 4fhxx, das Quadrat aber des mittlern Glieds ist ggxx: wann nun 4fhxx größer als ggxx, so ist auch 4fh größer als gg und also die Gleichung un- möglich; in allen übrigen Fällen aber ist die Glei- chung möglich und die beyden Werthe für x können würcklich angegeben werden, wann dieselben gleich auch öfters irrational werden, in welchen Fällen man immer näher zu ihrem wahren Werth gelangen kann, wie oben bemercket worden; dahingegen bey ima- ginären Ausdrücken als sqrt - 5 auch keine Näherung statt findet, indem 100 davon eben so weit entfernt ist als 1 oder irgend eine andere Zahl. 141. Hierbey ist noch zu erinnern, daß eine jegliche halte H 4
Von den Algebraiſchen Gleichungen. das vierfache Product aus dem erſten und letzten Gliediſt 4fhxx, das Quadrat aber des mittlern Glieds iſt ggxx: wann nun 4fhxx groͤßer als ggxx, ſo iſt auch 4fh groͤßer als gg und alſo die Gleichung un- moͤglich; in allen uͤbrigen Faͤllen aber iſt die Glei- chung moͤglich und die beyden Werthe fuͤr x koͤnnen wuͤrcklich angegeben werden, wann dieſelben gleich auch oͤfters irrational werden, in welchen Faͤllen man immer naͤher zu ihrem wahren Werth gelangen kann, wie oben bemercket worden; dahingegen bey ima- ginaͤren Ausdruͤcken als √ - 5 auch keine Naͤherung ſtatt findet, indem 100 davon eben ſo weit entfernt iſt als 1 oder irgend eine andere Zahl. 141. Hierbey iſt noch zu erinnern, daß eine jegliche halte H 4
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Von den Algebraiſchen Gleichungen.
das vierfache Product aus dem erſten und letzten Glied
iſt 4fhxx, das Quadrat aber des mittlern Glieds
iſt ggxx: wann nun 4fhxx groͤßer als ggxx, ſo iſt
auch 4fh groͤßer als gg und alſo die Gleichung un-
moͤglich; in allen uͤbrigen Faͤllen aber iſt die Glei-
chung moͤglich und die beyden Werthe fuͤr x koͤnnen
wuͤrcklich angegeben werden, wann dieſelben gleich
auch oͤfters irrational werden, in welchen Faͤllen man
immer naͤher zu ihrem wahren Werth gelangen kann,
wie oben bemercket worden; dahingegen bey ima-
ginaͤren Ausdruͤcken als √ - 5 auch keine Naͤherung
ſtatt findet, indem 100 davon eben ſo weit entfernt
iſt als 1 oder irgend eine andere Zahl.
141.
Hierbey iſt noch zu erinnern, daß eine jegliche
ſolche Formel vom zweyten Grad xx ± ax ± b noth-
wendig allezeit in zwey ſolche Factores (x ± p)
(x ± q) aufgeloͤſt werden kann. Dann wann man
drey ſolche Factoren nehmen wollte, ſo wuͤrde man zum
dritten Grad kommen, und nur einer allein wuͤrde
nicht zum zweyten Grad anſteigen. Dahero es eine aus-
gemachte Sache iſt, daß eine jede Gleichung vom zwey-
ten Grad nothwendig zwey Werthe fuͤr x in ſich ent-
halte
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