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Etschenreutter, Gallus: Bäder. Straßburg, 1571.

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Bad
schweißlöchle durch ein gebürliche wer
me (das ort wirt den kriechen promala-
clerium genant) eröffnen/ vnnd also in
das heylsam bad das nicht anfenck-
lichs zuo warm sey (wiewol die frauwen
ein wermer bad dann die mann erfor-
dern) eingehn/ nach gelegenheyt der
kranckheyt tieff einsitzen/ Nemlich al-
so: ist die muotter beschwert/ biß an den na
bel: wirdt die brust angefochten/ biß an
hals im Bad ein halb stund verharren/
soll die fraw nichts im Bad essen/ auch
nit gleich auff dasselbig trincken. Nach
solcher zeit solle sie außgehn/ vnd in der
warmen stuben mit düchern oder bad
schwämmen fürnemlich das haupt sau-
ber abtrucknen/ und sich in allweg vor
der Kelte bewarn/ auff einem warmem
beth ein stündle ruhen vnnd schwitzen
wa sie kan/ vnnd nach dem schweiß ein
klein schleffle thuon: So der schweiß ab-
getrucknet/ sich zuom morgen essen ver-
fügen. Im ersten essen weichere/ im nach
gehnden hartere speiß/ nach der eigen-

schafft

Bad
                                       schweißloͤchle durch ein gebuͤrliche wer
me (das ort wirt den kriechen promala-
clerium genant) eroͤffnen/ vnnd also in
das heylsam bad das nicht anfenck-
lichs zuͦ warm sey (wiewol die frauwen
ein wermer bad dann die mann erfor-
dern) eingehn/ nach gelegenheyt der
kranckheyt tieff einsitzen/ Nemlich al-
so: ist die muͦtter beschwert/ biß an dẽ na
bel: wirdt die brust angefochten/ biß an
hals im Bad ein halb stund verharren/
soll die fraw nichts im Bad essen/ auch
nit gleich auff dasselbig trincken. Nach
solcher zeit solle sie außgehn/ vnd in der
warmen stuben mit duͤchern oder bad
schwaͤmmen fuͤrnemlich das haupt sau-
ber abtrucknen/ und sich in allweg vor
der Kelte bewarn/ auff einem warmem
beth ein stündle ruhen vnnd schwitzen
wa sie kan/ vnnd nach dem schweiß ein
klein schleffle thuͦn: So der schweiß ab-
getrucknet/ sich zuͦm morgen essen ver-
fuͤgen. Im erstẽ essen weichere/ im nach
gehnden hartere speiß/ nach der eigen-

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[174/0186] Bad                                        schweißloͤchle durch ein gebuͤrliche wer me (das ort wirt den kriechen promala- clerium genant) eroͤffnen/ vnnd also in das heylsam bad das nicht anfenck- lichs zuͦ warm sey (wiewol die frauwen ein wermer bad dann die mann erfor- dern) eingehn/ nach gelegenheyt der kranckheyt tieff einsitzen/ Nemlich al- so: ist die muͦtter beschwert/ biß an dẽ na bel: wirdt die brust angefochten/ biß an hals im Bad ein halb stund verharren/ soll die fraw nichts im Bad essen/ auch nit gleich auff dasselbig trincken. Nach solcher zeit solle sie außgehn/ vnd in der warmen stuben mit duͤchern oder bad schwaͤmmen fuͤrnemlich das haupt sau- ber abtrucknen/ und sich in allweg vor der Kelte bewarn/ auff einem warmem beth ein stündle ruhen vnnd schwitzen wa sie kan/ vnnd nach dem schweiß ein klein schleffle thuͦn: So der schweiß ab- getrucknet/ sich zuͦm morgen essen ver- fuͤgen. Im erstẽ essen weichere/ im nach gehnden hartere speiß/ nach der eigen- schafft

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Zitationshilfe: Etschenreutter, Gallus: Bäder. Straßburg, 1571, S. 174. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/etschenreutter_baeder_1571/186>, abgerufen am 24.11.2024.