Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

Bild:
<< vorherige Seite
vom bergwerksregale.
§ 2740

Die bergwerke bauen entweder die landesfür-von den gewer-
ken, deren rech-
ten, und der
ausbeute.

sten, oder andere personen (§ 2706). Daher
hat man herren- und gemeine- oder gewerk-zechen.
Sie sind bald hauhaftige, bald eingestellete, ver-
legete, auflässige zechen, gruben, frist- und feder
haltende zechen; teils unvermessene, teils vermes-
sene, maßwürdige, zubußzechen, und die sich frei-
halten, oder höfliche, und ausbeute gebende, auch
steigende, und fallende zechen, majorales,
minorales etc, Joh. Dan. Saur de iure sum-
morum imperantium circa metallifodinas, quas
vocant, majorales,
Straßb. 1745; einfache, und zu-
sammengeschlagene zechen; frei bergwerk, und berg-
werk, die stadtrecht haben. Die gewerke sind entweder
haubtgewerke, oder lehnhäuer, oder aftergewerke.
Dijenige privatpersonen, welche in gesellschaft sie
bauen, ire gewisse anteile an den zechen haben, auf dise
ire zubusse, und was sie sonst abzutragen schuldig
sind, geben, auch sodann die ausbeute, nach ge-
legenheit, erhalten, heisset man gewerke (§ 2741,
und § 2759 des 1ten th.). Alles muß gemutet
werden, das ist, man muß sich um die belehnung
melden, einen mutzedel erlangen (§ 2746, und
§ 2767 des 1ten th.), worauf die verleihung erfol-
get. Hirauf sind folgende regeln zu waren: 1) ein
jeder gewerk hat sich nach den bergrechten dasigen
ortes zu achten; 2) die anbauende haben ire järli-
che zubussen unverzüglich zu entrichten (§ 2744,
§ 2745 des 1ten th.); 3) wer dises nicht tut, wird
ein retardat, das ist, der seine kukse verliret,
Dav. Gottl. Diez de probatione desertionis me-
tallifod.
Leipz. 1727, 4t; 4) die gewerke dürfen
gewerktage halten (§ 2746 des 1ten th.); 5) ni-
mand darf dem andern in seine fundgrube fallen;

6) ei-
vom bergwerksregale.
§ 2740

Die bergwerke bauen entweder die landesfuͤr-von den gewer-
ken, deren rech-
ten, und der
ausbeute.

ſten, oder andere perſonen (§ 2706). Daher
hat man herren- und gemeine- oder gewerk-zechen.
Sie ſind bald hauhaftige, bald eingeſtellete, ver-
legete, auflaͤſſige zechen, gruben, friſt- und feder
haltende zechen; teils unvermeſſene, teils vermeſ-
ſene, maßwuͤrdige, zubußzechen, und die ſich frei-
halten, oder hoͤfliche, und ausbeute gebende, auch
ſteigende, und fallende zechen, majorales,
minorales ꝛc, Joh. Dan. Saur de iure ſum-
morum imperantium circa metallifodinas, quas
vocant, majorales,
Straßb. 1745; einfache, und zu-
ſammengeſchlagene zechen; frei bergwerk, und berg-
werk, die ſtadtrecht haben. Die gewerke ſind entweder
haubtgewerke, oder lehnhaͤuer, oder aftergewerke.
Dijenige privatperſonen, welche in geſellſchaft ſie
bauen, ire gewiſſe anteile an den zechen haben, auf diſe
ire zubuſſe, und was ſie ſonſt abzutragen ſchuldig
ſind, geben, auch ſodann die ausbeute, nach ge-
legenheit, erhalten, heiſſet man gewerke (§ 2741,
und § 2759 des 1ten th.). Alles muß gemutet
werden, das iſt, man muß ſich um die belehnung
melden, einen mutzedel erlangen (§ 2746, und
§ 2767 des 1ten th.), worauf die verleihung erfol-
get. Hirauf ſind folgende regeln zu waren: 1) ein
jeder gewerk hat ſich nach den bergrechten daſigen
ortes zu achten; 2) die anbauende haben ire jaͤrli-
che zubuſſen unverzuͤglich zu entrichten (§ 2744,
§ 2745 des 1ten th.); 3) wer diſes nicht tut, wird
ein retardat, das iſt, der ſeine kukſe verliret,
Dav. Gottl. Diez de probatione deſertionis me-
tallifod.
Leipz. 1727, 4t; 4) die gewerke duͤrfen
gewerktage halten (§ 2746 des 1ten th.); 5) ni-
mand darf dem andern in ſeine fundgrube fallen;

6) ei-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0995" n="971"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">vom bergwerksregale.</hi> </fw><lb/>
        <div n="2">
          <head>§ 2740</head><lb/>
          <p>Die bergwerke bauen entweder die landesfu&#x0364;r-<note place="right">von den gewer-<lb/>
ken, deren rech-<lb/>
ten, und der<lb/>
ausbeute.</note><lb/>
&#x017F;ten, oder andere per&#x017F;onen (§ 2706). Daher<lb/>
hat man herren- und gemeine- oder gewerk-zechen.<lb/>
Sie &#x017F;ind bald hauhaftige, bald einge&#x017F;tellete, ver-<lb/>
legete, aufla&#x0364;&#x017F;&#x017F;ige zechen, gruben, fri&#x017F;t- und feder<lb/>
haltende zechen; teils unverme&#x017F;&#x017F;ene, teils verme&#x017F;-<lb/>
&#x017F;ene, maßwu&#x0364;rdige, zubußzechen, und die &#x017F;ich frei-<lb/>
halten, oder ho&#x0364;fliche, und ausbeute gebende, auch<lb/>
&#x017F;teigende, und fallende zechen, majorales,<lb/>
minorales &#xA75B;c, <hi rendition="#fr">Joh. Dan. Saur</hi> <hi rendition="#aq">de iure &#x017F;um-<lb/>
morum imperantium circa metallifodinas, quas<lb/>
vocant, majorales,</hi> Straßb. 1745; einfache, und zu-<lb/>
&#x017F;ammenge&#x017F;chlagene zechen; frei bergwerk, und berg-<lb/>
werk, die &#x017F;tadtrecht haben. Die gewerke &#x017F;ind entweder<lb/>
haubtgewerke, oder lehnha&#x0364;uer, oder aftergewerke.<lb/>
Dijenige privatper&#x017F;onen, welche in ge&#x017F;ell&#x017F;chaft &#x017F;ie<lb/>
bauen, ire gewi&#x017F;&#x017F;e anteile an den zechen haben, auf di&#x017F;e<lb/>
ire zubu&#x017F;&#x017F;e, und was &#x017F;ie &#x017F;on&#x017F;t abzutragen &#x017F;chuldig<lb/>
&#x017F;ind, geben, auch &#x017F;odann die ausbeute, nach ge-<lb/>
legenheit, erhalten, hei&#x017F;&#x017F;et man gewerke (§ 2741,<lb/>
und § 2759 des 1ten th.). Alles muß gemutet<lb/>
werden, das i&#x017F;t, man muß &#x017F;ich um die belehnung<lb/>
melden, einen mutzedel erlangen (§ 2746, und<lb/>
§ 2767 des 1ten th.), worauf die verleihung erfol-<lb/>
get. Hirauf &#x017F;ind folgende regeln zu waren: 1) ein<lb/>
jeder gewerk hat &#x017F;ich nach den bergrechten da&#x017F;igen<lb/>
ortes zu achten; 2) die anbauende haben ire ja&#x0364;rli-<lb/>
che zubu&#x017F;&#x017F;en unverzu&#x0364;glich zu entrichten (§ 2744,<lb/>
§ 2745 des 1ten th.); 3) wer di&#x017F;es nicht tut, wird<lb/>
ein retardat, das i&#x017F;t, der &#x017F;eine kuk&#x017F;e verliret,<lb/><hi rendition="#fr">Dav. Gottl. Diez</hi> <hi rendition="#aq">de probatione de&#x017F;ertionis me-<lb/>
tallifod.</hi> Leipz. 1727, 4t; 4) die gewerke du&#x0364;rfen<lb/>
gewerktage halten (§ 2746 des 1ten th.); 5) ni-<lb/>
mand darf dem andern in &#x017F;eine fundgrube fallen;<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">6) ei-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[971/0995] vom bergwerksregale. § 2740 Die bergwerke bauen entweder die landesfuͤr- ſten, oder andere perſonen (§ 2706). Daher hat man herren- und gemeine- oder gewerk-zechen. Sie ſind bald hauhaftige, bald eingeſtellete, ver- legete, auflaͤſſige zechen, gruben, friſt- und feder haltende zechen; teils unvermeſſene, teils vermeſ- ſene, maßwuͤrdige, zubußzechen, und die ſich frei- halten, oder hoͤfliche, und ausbeute gebende, auch ſteigende, und fallende zechen, majorales, minorales ꝛc, Joh. Dan. Saur de iure ſum- morum imperantium circa metallifodinas, quas vocant, majorales, Straßb. 1745; einfache, und zu- ſammengeſchlagene zechen; frei bergwerk, und berg- werk, die ſtadtrecht haben. Die gewerke ſind entweder haubtgewerke, oder lehnhaͤuer, oder aftergewerke. Dijenige privatperſonen, welche in geſellſchaft ſie bauen, ire gewiſſe anteile an den zechen haben, auf diſe ire zubuſſe, und was ſie ſonſt abzutragen ſchuldig ſind, geben, auch ſodann die ausbeute, nach ge- legenheit, erhalten, heiſſet man gewerke (§ 2741, und § 2759 des 1ten th.). Alles muß gemutet werden, das iſt, man muß ſich um die belehnung melden, einen mutzedel erlangen (§ 2746, und § 2767 des 1ten th.), worauf die verleihung erfol- get. Hirauf ſind folgende regeln zu waren: 1) ein jeder gewerk hat ſich nach den bergrechten daſigen ortes zu achten; 2) die anbauende haben ire jaͤrli- che zubuſſen unverzuͤglich zu entrichten (§ 2744, § 2745 des 1ten th.); 3) wer diſes nicht tut, wird ein retardat, das iſt, der ſeine kukſe verliret, Dav. Gottl. Diez de probatione deſertionis me- tallifod. Leipz. 1727, 4t; 4) die gewerke duͤrfen gewerktage halten (§ 2746 des 1ten th.); 5) ni- mand darf dem andern in ſeine fundgrube fallen; 6) ei- von den gewer- ken, deren rech- ten, und der ausbeute.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/995
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 971. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/995>, abgerufen am 21.11.2024.