Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

Bild:
<< vorherige Seite

II buch, LXII haubstück,
Den übertretern kan die strafe auf mancherlei
weise, z. e. in gelte, auch bei verlust der jagt etc.
gedrohet werden. Nicht minder mag der obere
verordnen: was zur hohen, mittlern, und niedern
jagt gehören soll; ferner die eigenschaften der forst-
und jagtbedinten, welche die vasallen, und adeli-
che im lande annemen, festsezen, und allenfalls ire
prüfung veranstalten (§ 2472), u. s. w. Mosers
grundsäze der forst-oeconomie im 2ten Bande s.
603 fgg. s. 630 fgg.

§ 2527
von der jagt-
folge.

Das wort: jagtfolge hat mancherlei bedeu-
tungen, Joh. Hartmuht Kays und Just Phil.
Hombergk zu Schenklengsfeld
de ferarum perse-
cut. in territorio alieno
Giesen 1738 und 1750,
4to, § 2 fgg. Jeweilen werden auch die jagtdinste
darunter begriffen; allein davon ist dahir nicht
die rede; sondern vom rechte: ein angeschossenes,
und über die grenze des jagtrevires etc. entweichen-
des wild zu verfolgen, und erlegen, auch zu sich
nemen zu dürfen, Moser von der forstoeconomie
im 2ten bande, VIII buche, cap. 4 s. 668 fgg. Jm
lande bestimmen, oder verbiten selbige bald die
landesgesäze, bald die gewonheit, und das herkom-
men; zwischen benachbarten können gedinge, und
vergleiche dißfalls zil und maaß sezen, Strubens
rechtl. bedenken im 2ten th. s. 533 fgg. num. CXL.

§ 2529
ob die verja-
gung des wil-
des erlaubt ist?

Das wild von seinem acker, oder seinen wisen,
und gärten abzuhalten, ist erlaubet, damit der un-
tertan für sich, und die seinigen, auch sein vih den
unterhalt habe, und in stand gesezet werde; die öf-
fentlichen lasten tragen zu können. Von diser
abwerung ist aber die gänzliche verjagung zu un-

ter-

II buch, LXII haubſtuͤck,
Den uͤbertretern kan die ſtrafe auf mancherlei
weiſe, z. e. in gelte, auch bei verluſt der jagt ꝛc.
gedrohet werden. Nicht minder mag der obere
verordnen: was zur hohen, mittlern, und niedern
jagt gehoͤren ſoll; ferner die eigenſchaften der forſt-
und jagtbedinten, welche die vaſallen, und adeli-
che im lande annemen, feſtſezen, und allenfalls ire
pruͤfung veranſtalten (§ 2472), u. ſ. w. Moſers
grundſaͤze der forſt-oeconomie im 2ten Bande ſ.
603 fgg. ſ. 630 fgg.

§ 2527
von der jagt-
folge.

Das wort: jagtfolge hat mancherlei bedeu-
tungen, Joh. Hartmuht Kays und Juſt Phil.
Hombergk zu Schenklengsfeld
de ferarum perſe-
cut. in territorio alieno
Gieſen 1738 und 1750,
4to, § 2 fgg. Jeweilen werden auch die jagtdinſte
darunter begriffen; allein davon iſt dahir nicht
die rede; ſondern vom rechte: ein angeſchoſſenes,
und uͤber die grenze des jagtrevires ꝛc. entweichen-
des wild zu verfolgen, und erlegen, auch zu ſich
nemen zu duͤrfen, Moſer von der forſtoeconomie
im 2ten bande, VIII buche, cap. 4 ſ. 668 fgg. Jm
lande beſtimmen, oder verbiten ſelbige bald die
landesgeſaͤze, bald die gewonheit, und das herkom-
men; zwiſchen benachbarten koͤnnen gedinge, und
vergleiche dißfalls zil und maaß ſezen, Strubens
rechtl. bedenken im 2ten th. ſ. 533 fgg. num. CXL.

§ 2529
ob die verja-
gung des wil-
des erlaubt iſt?

Das wild von ſeinem acker, oder ſeinen wiſen,
und gaͤrten abzuhalten, iſt erlaubet, damit der un-
tertan fuͤr ſich, und die ſeinigen, auch ſein vih den
unterhalt habe, und in ſtand geſezet werde; die oͤf-
fentlichen laſten tragen zu koͤnnen. Von diſer
abwerung iſt aber die gaͤnzliche verjagung zu un-

ter-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0982" n="958"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">II</hi> buch, <hi rendition="#aq">LXII</hi> haub&#x017F;tu&#x0364;ck,</hi></fw><lb/>
Den u&#x0364;bertretern kan die &#x017F;trafe auf mancherlei<lb/>
wei&#x017F;e, z. e. in gelte, auch bei verlu&#x017F;t der jagt &#xA75B;c.<lb/>
gedrohet werden. Nicht minder mag der obere<lb/>
verordnen: was zur hohen, mittlern, und niedern<lb/>
jagt geho&#x0364;ren &#x017F;oll; ferner die eigen&#x017F;chaften der for&#x017F;t-<lb/>
und jagtbedinten, welche die va&#x017F;allen, und adeli-<lb/>
che im lande annemen, fe&#x017F;t&#x017F;ezen, und allenfalls ire<lb/>
pru&#x0364;fung veran&#x017F;talten (§ 2472), u. &#x017F;. w. <hi rendition="#fr">Mo&#x017F;ers</hi><lb/>
grund&#x017F;a&#x0364;ze der for&#x017F;t-oeconomie im 2ten Bande &#x017F;.<lb/>
603 fgg. &#x017F;. 630 fgg.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§ 2527</head><lb/>
          <note place="left">von der jagt-<lb/>
folge.</note>
          <p>Das wort: <hi rendition="#fr">jagtfolge</hi> hat mancherlei bedeu-<lb/>
tungen, <hi rendition="#fr">Joh. Hartmuht Kays</hi> und <hi rendition="#fr">Ju&#x017F;t Phil.<lb/>
Hombergk zu Schenklengsfeld</hi> <hi rendition="#aq">de ferarum per&#x017F;e-<lb/>
cut. in territorio alieno</hi> Gie&#x017F;en 1738 und 1750,<lb/>
4to, § 2 fgg. Jeweilen werden auch die jagtdin&#x017F;te<lb/>
darunter begriffen; allein davon i&#x017F;t dahir nicht<lb/>
die rede; &#x017F;ondern vom rechte: ein ange&#x017F;cho&#x017F;&#x017F;enes,<lb/>
und u&#x0364;ber die grenze des jagtrevires &#xA75B;c. entweichen-<lb/>
des wild zu verfolgen, und erlegen, auch zu &#x017F;ich<lb/>
nemen zu du&#x0364;rfen, <hi rendition="#fr">Mo&#x017F;er</hi> von der for&#x017F;toeconomie<lb/>
im 2ten bande, <hi rendition="#aq">VIII</hi> buche, cap. 4 &#x017F;. 668 fgg. Jm<lb/>
lande be&#x017F;timmen, oder verbiten &#x017F;elbige bald die<lb/>
landesge&#x017F;a&#x0364;ze, bald die gewonheit, und das herkom-<lb/>
men; zwi&#x017F;chen benachbarten ko&#x0364;nnen gedinge, und<lb/>
vergleiche dißfalls zil und maaß &#x017F;ezen, <hi rendition="#fr">Strubens</hi><lb/>
rechtl. bedenken im 2ten th. &#x017F;. 533 fgg. num. <hi rendition="#aq">CXL.</hi></p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§ 2529</head><lb/>
          <note place="left">ob die verja-<lb/>
gung des wil-<lb/>
des erlaubt i&#x017F;t?</note>
          <p>Das wild von &#x017F;einem acker, oder &#x017F;einen wi&#x017F;en,<lb/>
und ga&#x0364;rten abzuhalten, i&#x017F;t erlaubet, damit der un-<lb/>
tertan fu&#x0364;r &#x017F;ich, und die &#x017F;einigen, auch &#x017F;ein vih den<lb/>
unterhalt habe, und in &#x017F;tand ge&#x017F;ezet werde; die o&#x0364;f-<lb/>
fentlichen la&#x017F;ten tragen zu ko&#x0364;nnen. Von di&#x017F;er<lb/>
abwerung i&#x017F;t aber die ga&#x0364;nzliche verjagung zu un-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ter-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[958/0982] II buch, LXII haubſtuͤck, Den uͤbertretern kan die ſtrafe auf mancherlei weiſe, z. e. in gelte, auch bei verluſt der jagt ꝛc. gedrohet werden. Nicht minder mag der obere verordnen: was zur hohen, mittlern, und niedern jagt gehoͤren ſoll; ferner die eigenſchaften der forſt- und jagtbedinten, welche die vaſallen, und adeli- che im lande annemen, feſtſezen, und allenfalls ire pruͤfung veranſtalten (§ 2472), u. ſ. w. Moſers grundſaͤze der forſt-oeconomie im 2ten Bande ſ. 603 fgg. ſ. 630 fgg. § 2527 Das wort: jagtfolge hat mancherlei bedeu- tungen, Joh. Hartmuht Kays und Juſt Phil. Hombergk zu Schenklengsfeld de ferarum perſe- cut. in territorio alieno Gieſen 1738 und 1750, 4to, § 2 fgg. Jeweilen werden auch die jagtdinſte darunter begriffen; allein davon iſt dahir nicht die rede; ſondern vom rechte: ein angeſchoſſenes, und uͤber die grenze des jagtrevires ꝛc. entweichen- des wild zu verfolgen, und erlegen, auch zu ſich nemen zu duͤrfen, Moſer von der forſtoeconomie im 2ten bande, VIII buche, cap. 4 ſ. 668 fgg. Jm lande beſtimmen, oder verbiten ſelbige bald die landesgeſaͤze, bald die gewonheit, und das herkom- men; zwiſchen benachbarten koͤnnen gedinge, und vergleiche dißfalls zil und maaß ſezen, Strubens rechtl. bedenken im 2ten th. ſ. 533 fgg. num. CXL. § 2529 Das wild von ſeinem acker, oder ſeinen wiſen, und gaͤrten abzuhalten, iſt erlaubet, damit der un- tertan fuͤr ſich, und die ſeinigen, auch ſein vih den unterhalt habe, und in ſtand geſezet werde; die oͤf- fentlichen laſten tragen zu koͤnnen. Von diſer abwerung iſt aber die gaͤnzliche verjagung zu un- ter-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/982
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 958. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/982>, abgerufen am 21.11.2024.