gedenken, welche die jagt für ein unstreitiges regal achten, Ge. Heinr. Zink in der einleitung zu den kameralwissenschaften im 2ten th. s. 193, von Ju- sti in der statswirtschaft 2ten th. s. 187 fg., Peter Müllerde camera principis, Jena 1687 und 1715 th. 25 fg. s. 23 fg. Disemnach ist die jagt eigent- lich keine zubehörung eines freien gutes, wie die ci- vilisten, und der Braunschweig-Lüneburgische adel wänen wollen; sondern, nach den teutschen rechten, ein regal; mithin darf nimand in einem lande ja- gen, als nur derjenige, welcher damit belehnet, oder begnadiget, oder sie sonst auf eine rechtmässige weise hergebracht hat. Es ist auch der besizstand zu be- scheinigen (§ 2496), welcher, ausser Hessens, ver- mittels 2 von einem notarien über dinsame beschei- nigungsartikel eidlich verhörter zeugen geschehen mag, worauf dann auf den besizstand, wärenden processes, einesweilen gesprochen wird. Jn der haubtsache ist der beweiß vermittels schlüssiger be- weißartikel zu füren; wenn auch gleich der beweiß- fürer nur urkunden hätte. Der titel, oder die un- überdenkliche zeit stehet zu erweisen; dafern man mit dem landesherrn dißfalls zu tun hat. Wider eine privatperson kan die verjärung ehender been- diget werden (§ 2510 des 1ten th.), wie im mona- te sept. 1756 gen Münster allhir erkannt worden ist, Traugott Thomasiusde iure venandi num tempore alias consueto contra aequalem praescribe- re| possit subditus? Leipz. 1735, 4t. Ob aber der adeliche wärenden fiscalischen processes über die jagt im besize zu lassen sey, oder sofort daraus zu weisen stehe? ist bestritten, von Buri von der re- galitaet der jagt etc Offenb. 1744 fol. s. 168 fg. Wenn der adeliche seinen titel sofort zu bescheini- gen vermag, und sich im besize befindet, ist er da- bei zu handhaben, Hofmann im 2ten bande der
teutschen
vom jagtregale.
gedenken, welche die jagt fuͤr ein unſtreitiges regal achten, Ge. Heinr. Zink in der einleitung zu den kameralwiſſenſchaften im 2ten th. ſ. 193, von Ju- ſti in der ſtatswirtſchaft 2ten th. ſ. 187 fg., Peter Muͤllerde camera principis, Jena 1687 und 1715 th. 25 fg. ſ. 23 fg. Diſemnach iſt die jagt eigent- lich keine zubehoͤrung eines freien gutes, wie die ci- viliſten, und der Braunſchweig-Luͤneburgiſche adel waͤnen wollen; ſondern, nach den teutſchen rechten, ein regal; mithin darf nimand in einem lande ja- gen, als nur derjenige, welcher damit belehnet, oder begnadiget, oder ſie ſonſt auf eine rechtmaͤſſige weiſe hergebracht hat. Es iſt auch der beſizſtand zu be- ſcheinigen (§ 2496), welcher, auſſer Heſſens, ver- mittels 2 von einem notarien uͤber dinſame beſchei- nigungsartikel eidlich verhoͤrter zeugen geſchehen mag, worauf dann auf den beſizſtand, waͤrenden proceſſes, einesweilen geſprochen wird. Jn der haubtſache iſt der beweiß vermittels ſchluͤſſiger be- weißartikel zu fuͤren; wenn auch gleich der beweiß- fuͤrer nur urkunden haͤtte. Der titel, oder die un- uͤberdenkliche zeit ſtehet zu erweiſen; dafern man mit dem landesherrn dißfalls zu tun hat. Wider eine privatperſon kan die verjaͤrung ehender been- diget werden (§ 2510 des 1ten th.), wie im mona- te ſept. 1756 gen Muͤnſter allhir erkannt worden iſt, Traugott Thomaſiusde iure venandi num tempore alias conſueto contra aequalem praeſcribe- re| poſſit ſubditus? Leipz. 1735, 4t. Ob aber der adeliche waͤrenden fiſcaliſchen proceſſes uͤber die jagt im beſize zu laſſen ſey, oder ſofort daraus zu weiſen ſtehe? iſt beſtritten, von Buri von der re- galitaet der jagt ꝛc Offenb. 1744 fol. ſ. 168 fg. Wenn der adeliche ſeinen titel ſofort zu beſcheini- gen vermag, und ſich im beſize befindet, iſt er da- bei zu handhaben, Hofmann im 2ten bande der
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vom jagtregale.
gedenken, welche die jagt fuͤr ein unſtreitiges regal
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kameralwiſſenſchaften im 2ten th. ſ. 193, von Ju-
ſti in der ſtatswirtſchaft 2ten th. ſ. 187 fg., Peter
Muͤller de camera principis, Jena 1687 und 1715
th. 25 fg. ſ. 23 fg. Diſemnach iſt die jagt eigent-
lich keine zubehoͤrung eines freien gutes, wie die ci-
viliſten, und der Braunſchweig-Luͤneburgiſche adel
waͤnen wollen; ſondern, nach den teutſchen rechten,
ein regal; mithin darf nimand in einem lande ja-
gen, als nur derjenige, welcher damit belehnet, oder
begnadiget, oder ſie ſonſt auf eine rechtmaͤſſige weiſe
hergebracht hat. Es iſt auch der beſizſtand zu be-
ſcheinigen (§ 2496), welcher, auſſer Heſſens, ver-
mittels 2 von einem notarien uͤber dinſame beſchei-
nigungsartikel eidlich verhoͤrter zeugen geſchehen
mag, worauf dann auf den beſizſtand, waͤrenden
proceſſes, einesweilen geſprochen wird. Jn der
haubtſache iſt der beweiß vermittels ſchluͤſſiger be-
weißartikel zu fuͤren; wenn auch gleich der beweiß-
fuͤrer nur urkunden haͤtte. Der titel, oder die un-
uͤberdenkliche zeit ſtehet zu erweiſen; dafern man
mit dem landesherrn dißfalls zu tun hat. Wider
eine privatperſon kan die verjaͤrung ehender been-
diget werden (§ 2510 des 1ten th.), wie im mona-
te ſept. 1756 gen Muͤnſter allhir erkannt worden
iſt, Traugott Thomaſius de iure venandi num
tempore alias conſueto contra aequalem praeſcribe-
re| poſſit ſubditus? Leipz. 1735, 4t. Ob aber der
adeliche waͤrenden fiſcaliſchen proceſſes uͤber die
jagt im beſize zu laſſen ſey, oder ſofort daraus zu
weiſen ſtehe? iſt beſtritten, von Buri von der re-
galitaet der jagt ꝛc Offenb. 1744 fol. ſ. 168 fg.
Wenn der adeliche ſeinen titel ſofort zu beſcheini-
gen vermag, und ſich im beſize befindet, iſt er da-
bei zu handhaben, Hofmann im 2ten bande der
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 955. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/979>, abgerufen am 22.11.2024.
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