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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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von der forstl. hoheit, u. forstregale.
1753, 4t, der Phil. Dav. Schazmann de iure
et iudiciis communitat. quae veniunt sub nomine
marcarum in Wetterauia,
Goett. 1746, 4t. Von
der Cärbermark in der Wetterau um Fridberg,
sihe die stats- und reise-geographie im 4ten bande,
s. 600 fg.

§ 2442

Bei der kammer bedeutet das forstregal dievom forstrega-
le.

wald- und jagt-nuzungen. Jm engen verstande
ist forstliche gerechtigkeit zweierlei. Die eine be-
deutet die oberaufsicht, und gesäzgeberei über alle
waldungen des ganzen landes; im andern sinne
aber ist die forstliche gerechtigkeit (jus foresti) die
gerichtbarkeit über die waldungen, und das recht:
die fraevel zu bestrafen. Dise forstliche gericht-
barkeit stehet dem landesherrn in seinen eigenen
waldungen zu, und der eigentümer eines besonde-
ren waldes kan selbige ebenfalls haben (§ 2441
des 1ten th.), dafern er die forstgerichtbarkeit er-
weißlich besizet. Hirzu gehöret auch das recht:
den bußsaz über die waldfraeveler zu halten, d. i.
die vom förster, oder andern verpflichteten perso-
nen, beim forstregister angegebenen fraeveler zu
strafen; wogegen, nach der regel, keine einrede
statt findet, Struben im 102ten rechtl. bedenken
des 2ten th. s. 372 fgg., Moser im eilften buche,
4ten cap. s. 886 fgg., 2ten th. der forstoeconomie,
Diet. Herm. Kemmerich de iure foresti nobilibus
imp. immediatis quoque competente,
Jena 1736,
4t. Die waldfraevel heissen auch jeweilen: ver-
wirkete ainungen, wie bei der teutschen ordens-
commende Hornegk am Neckar in acten fürgekom-
men ist. Die fraevel, welche am holze im walde
geschehen, werden mit gelte bestrafet; dafern die
fraeveler der gleichen zu erlegen vermögen. Dises

gelt

von der forſtl. hoheit, u. forſtregale.
1753, 4t, der Phil. Dav. Schazmann de iure
et iudiciis communitat. quae veniunt ſub nomine
marcarum in Wetterauia,
Goett. 1746, 4t. Von
der Caͤrbermark in der Wetterau um Fridberg,
ſihe die ſtats- und reiſe-geographie im 4ten bande,
ſ. 600 fg.

§ 2442

Bei der kammer bedeutet das forſtregal dievom forſtrega-
le.

wald- und jagt-nuzungen. Jm engen verſtande
iſt forſtliche gerechtigkeit zweierlei. Die eine be-
deutet die oberaufſicht, und geſaͤzgeberei uͤber alle
waldungen des ganzen landes; im andern ſinne
aber iſt die forſtliche gerechtigkeit (jus foreſti) die
gerichtbarkeit uͤber die waldungen, und das recht:
die fraevel zu beſtrafen. Diſe forſtliche gericht-
barkeit ſtehet dem landesherrn in ſeinen eigenen
waldungen zu, und der eigentuͤmer eines beſonde-
ren waldes kan ſelbige ebenfalls haben (§ 2441
des 1ten th.), dafern er die forſtgerichtbarkeit er-
weißlich beſizet. Hirzu gehoͤret auch das recht:
den bußſaz uͤber die waldfraeveler zu halten, d. i.
die vom foͤrſter, oder andern verpflichteten perſo-
nen, beim forſtregiſter angegebenen fraeveler zu
ſtrafen; wogegen, nach der regel, keine einrede
ſtatt findet, Struben im 102ten rechtl. bedenken
des 2ten th. ſ. 372 fgg., Moſer im eilften buche,
4ten cap. ſ. 886 fgg., 2ten th. der forſtoeconomie,
Diet. Herm. Kemmerich de iure foreſti nobilibus
imp. immediatis quoque competente,
Jena 1736,
4t. Die waldfraevel heiſſen auch jeweilen: ver-
wirkete ainungen, wie bei der teutſchen ordens-
commende Hornegk am Neckar in acten fuͤrgekom-
men iſt. Die fraevel, welche am holze im walde
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[939/0963] von der forſtl. hoheit, u. forſtregale. 1753, 4t, der Phil. Dav. Schazmann de iure et iudiciis communitat. quae veniunt ſub nomine marcarum in Wetterauia, Goett. 1746, 4t. Von der Caͤrbermark in der Wetterau um Fridberg, ſihe die ſtats- und reiſe-geographie im 4ten bande, ſ. 600 fg. § 2442 Bei der kammer bedeutet das forſtregal die wald- und jagt-nuzungen. Jm engen verſtande iſt forſtliche gerechtigkeit zweierlei. Die eine be- deutet die oberaufſicht, und geſaͤzgeberei uͤber alle waldungen des ganzen landes; im andern ſinne aber iſt die forſtliche gerechtigkeit (jus foreſti) die gerichtbarkeit uͤber die waldungen, und das recht: die fraevel zu beſtrafen. Diſe forſtliche gericht- barkeit ſtehet dem landesherrn in ſeinen eigenen waldungen zu, und der eigentuͤmer eines beſonde- ren waldes kan ſelbige ebenfalls haben (§ 2441 des 1ten th.), dafern er die forſtgerichtbarkeit er- weißlich beſizet. Hirzu gehoͤret auch das recht: den bußſaz uͤber die waldfraeveler zu halten, d. i. die vom foͤrſter, oder andern verpflichteten perſo- nen, beim forſtregiſter angegebenen fraeveler zu ſtrafen; wogegen, nach der regel, keine einrede ſtatt findet, Struben im 102ten rechtl. bedenken des 2ten th. ſ. 372 fgg., Moſer im eilften buche, 4ten cap. ſ. 886 fgg., 2ten th. der forſtoeconomie, Diet. Herm. Kemmerich de iure foreſti nobilibus imp. immediatis quoque competente, Jena 1736, 4t. Die waldfraevel heiſſen auch jeweilen: ver- wirkete ainungen, wie bei der teutſchen ordens- commende Hornegk am Neckar in acten fuͤrgekom- men iſt. Die fraevel, welche am holze im walde geſchehen, werden mit gelte beſtrafet; dafern die fraeveler der gleichen zu erlegen vermoͤgen. Diſes gelt vom forſtrega- le.

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 939. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/963>, abgerufen am 22.11.2024.