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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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von der wilden fischerei.
wenn der geier einschüsset. Weshalber die ufer ei-
nes teiches bewachsen seyn müssen, damit der fisch
eine höle überkomme. Die erlen sind aber dem
ufer, oder damme schädlich; indem die wurzel sich
solchergestalt ausbreitet, daß der damm einfällt.
Weiden sind besser. Ein landesfürst darf auch
wehre, wie imgleichen einen wildzaun auf den gren-
zen machen lassen, daß die fische nicht übersteigen,
wie z. e. der fürst zu Anhalt-Dessau etc getan hat.
Die nachbaren dürfen so wenig den wildzaun, als
weniger das wehr einreissen; in betracht dem lan-
desherrn nimand weder den wildzaun, noch das
wehr verbiten kan; gestalt die landesherren die
grossen flüsse, und das wild als zuständige dinge
ansehen; was inen aber zugehöret, damit können
sie tun, was sie wollen; folglich auch bestmöglichst
dahin trachten, solche zu erhalten.

§ 2347

Die forelle will kiß haben. Die carpe, undwas die ver-
schidene fische
erfodern?

carausche erfodern sumpf. Die schleien nemen den
andern vil narung weg, Ernst Frid. von Stein-
bock
noch nie genug geprisene kunst der edlen, und
hochschäzbaren fischerei, nebst beschreibung aller
fische eigenschaften, Nürnb. 1724, 1730, 8v,
Joh. Lud. Hegers landwirtschaftliche teich- und
weiher-lust, oder gründliche information zur edlen
fischerei, Frft. 1727, 8v, Joh. Jac. Wagners
der in der edlen fischerei wohl unterrichtende, und
erfarne fischer, Nürnb. 1729, 1730, 1739.

§ 2351

Da der lachs aus der see in den Rhein etc gehet;vom lachfe.
so ist er bei Cöln vom geschmacke nicht so gut, als
bei Rheinfels, und da nicht so gut, als bei Straß-
burg, und endlich zu Basel am besten.

§ 2360

von der wilden fiſcherei.
wenn der geier einſchuͤſſet. Weshalber die ufer ei-
nes teiches bewachſen ſeyn muͤſſen, damit der fiſch
eine hoͤle uͤberkomme. Die erlen ſind aber dem
ufer, oder damme ſchaͤdlich; indem die wurzel ſich
ſolchergeſtalt ausbreitet, daß der damm einfaͤllt.
Weiden ſind beſſer. Ein landesfuͤrſt darf auch
wehre, wie imgleichen einen wildzaun auf den gren-
zen machen laſſen, daß die fiſche nicht uͤberſteigen,
wie z. e. der fuͤrſt zu Anhalt-Deſſau ꝛc getan hat.
Die nachbaren duͤrfen ſo wenig den wildzaun, als
weniger das wehr einreiſſen; in betracht dem lan-
desherrn nimand weder den wildzaun, noch das
wehr verbiten kan; geſtalt die landesherren die
groſſen fluͤſſe, und das wild als zuſtaͤndige dinge
anſehen; was inen aber zugehoͤret, damit koͤnnen
ſie tun, was ſie wollen; folglich auch beſtmoͤglichſt
dahin trachten, ſolche zu erhalten.

§ 2347

Die forelle will kiß haben. Die carpe, undwas die ver-
ſchidene fiſche
erfodern?

carauſche erfodern ſumpf. Die ſchleien nemen den
andern vil narung weg, Ernſt Frid. von Stein-
bock
noch nie genug gepriſene kunſt der edlen, und
hochſchaͤzbaren fiſcherei, nebſt beſchreibung aller
fiſche eigenſchaften, Nuͤrnb. 1724, 1730, 8v,
Joh. Lud. Hegers landwirtſchaftliche teich- und
weiher-luſt, oder gruͤndliche information zur edlen
fiſcherei, Frft. 1727, 8v, Joh. Jac. Wagners
der in der edlen fiſcherei wohl unterrichtende, und
erfarne fiſcher, Nuͤrnb. 1729, 1730, 1739.

§ 2351

Da der lachs aus der ſee in den Rhein ꝛc gehet;vom lachfe.
ſo iſt er bei Coͤln vom geſchmacke nicht ſo gut, als
bei Rheinfels, und da nicht ſo gut, als bei Straß-
burg, und endlich zu Baſel am beſten.

§ 2360
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[927/0951] von der wilden fiſcherei. wenn der geier einſchuͤſſet. Weshalber die ufer ei- nes teiches bewachſen ſeyn muͤſſen, damit der fiſch eine hoͤle uͤberkomme. Die erlen ſind aber dem ufer, oder damme ſchaͤdlich; indem die wurzel ſich ſolchergeſtalt ausbreitet, daß der damm einfaͤllt. Weiden ſind beſſer. Ein landesfuͤrſt darf auch wehre, wie imgleichen einen wildzaun auf den gren- zen machen laſſen, daß die fiſche nicht uͤberſteigen, wie z. e. der fuͤrſt zu Anhalt-Deſſau ꝛc getan hat. Die nachbaren duͤrfen ſo wenig den wildzaun, als weniger das wehr einreiſſen; in betracht dem lan- desherrn nimand weder den wildzaun, noch das wehr verbiten kan; geſtalt die landesherren die groſſen fluͤſſe, und das wild als zuſtaͤndige dinge anſehen; was inen aber zugehoͤret, damit koͤnnen ſie tun, was ſie wollen; folglich auch beſtmoͤglichſt dahin trachten, ſolche zu erhalten. § 2347 Die forelle will kiß haben. Die carpe, und carauſche erfodern ſumpf. Die ſchleien nemen den andern vil narung weg, Ernſt Frid. von Stein- bock noch nie genug gepriſene kunſt der edlen, und hochſchaͤzbaren fiſcherei, nebſt beſchreibung aller fiſche eigenſchaften, Nuͤrnb. 1724, 1730, 8v, Joh. Lud. Hegers landwirtſchaftliche teich- und weiher-luſt, oder gruͤndliche information zur edlen fiſcherei, Frft. 1727, 8v, Joh. Jac. Wagners der in der edlen fiſcherei wohl unterrichtende, und erfarne fiſcher, Nuͤrnb. 1729, 1730, 1739. was die ver- ſchidene fiſche erfodern? § 2351 Da der lachs aus der ſee in den Rhein ꝛc gehet; ſo iſt er bei Coͤln vom geſchmacke nicht ſo gut, als bei Rheinfels, und da nicht ſo gut, als bei Straß- burg, und endlich zu Baſel am beſten. vom lachfe. § 2360

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 927. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/951>, abgerufen am 24.11.2024.