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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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von den zöllen, oder mauten.
unternemen bei strafe der acht, und aberacht abzu-
stehen, und keine accis, one bewilligung des landes-
herrn, anzulegen, Daniel Franks alt- und neu Meck-
lenburg, im 8ten buche cap. 31 s. 268. Allein eine stadt
ist auch bei einer rechtmässiger weise hergebrachten
accise zu schüzen, von Cocceji im cons. XXII s. 923
fg. vol I deduct. etconsil. Die bir-zise ist, nach
dem berichte des von Steinen in der westphälischen
geschichte, 3ten stücke s. 1038 fg., der stadt Jser-
lon, in Westphalen, im jare 1317 verpfändet; im-
gleichen die wein-accise, samt andern einkünften,
reckenynge, schot, ridegelt, opkanynge, gülde, und
rente im jare 1370 versezet worden, eb. s. 1043,
Joh. Frid. Rhetius de accisiis s. accisis, 1668, 4t,
und in desselben diss. iur. publ. s. 415 fg., Chri-
stoph Andr. Schubard
de accisa, 1686, und 1701,
4t, Christoph Teutophilus entdeckte goldgrube in
der accise, 1687, und 1701, 4t, (Ge. Ad. Caro-
cius
) vom rechte, und gebrauche bei verpachtung
der zölle, accise etc, Greifsw. 1709, 4t, Johann
Kaufmanns
dominus et subditus th. V, entdeckte
goldgrube in der accise; nichts bessers, als die acci-
se, Leipz. 1717, Theod. Ge. Wilh. Emming-
haus
de accisiis, Jena 1750, 4t.

§ 2112

Die sogenannte contribution, wie sie heute zuob die contri-
bution besser
ist, als die ac-
cise?

tage hir, und da angetroffen wird, ist im 30 järigen
krige aufgekommen und bißher beibehalten wor-
den. Jm zweifel ist die contribution besser, als die
accise, und jene vorzuzihen. Bei der accise ist das
beschwerliche: daß der arme dem reichen gleich ge-
halten werde; wiwohl bei der contributionsanlage
solche meistens auf den mittelmann fället; diweil
so vile frei sind, Gottfr. Strauß de contributio-
nibus et quae ex his appellantur:
kammer-hülfe,

Witt.
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von den zoͤllen, oder mauten.
unternemen bei ſtrafe der acht, und aberacht abzu-
ſtehen, und keine accis, one bewilligung des landes-
herrn, anzulegen, Daniel Franks alt- und neu Meck-
lenburg, im 8ten buche cap. 31 ſ. 268. Allein eine ſtadt
iſt auch bei einer rechtmaͤſſiger weiſe hergebrachten
acciſe zu ſchuͤzen, von Cocceji im conſ. XXII ſ. 923
fg. vol I deduct. etconſil. Die bir-ziſe iſt, nach
dem berichte des von Steinen in der weſtphaͤliſchen
geſchichte, 3ten ſtuͤcke ſ. 1038 fg., der ſtadt Jſer-
lon, in Weſtphalen, im jare 1317 verpfaͤndet; im-
gleichen die wein-acciſe, ſamt andern einkuͤnften,
reckenynge, ſchot, ridegelt, opkanynge, guͤlde, und
rente im jare 1370 verſezet worden, eb. ſ. 1043,
Joh. Frid. Rhetius de acciſiis ſ. acciſis, 1668, 4t,
und in deſſelben diſſ. iur. publ. ſ. 415 fg., Chri-
ſtoph Andr. Schubard
de acciſa, 1686, und 1701,
4t, Chriſtoph Teutophilus entdeckte goldgrube in
der acciſe, 1687, und 1701, 4t, (Ge. Ad. Caro-
cius
) vom rechte, und gebrauche bei verpachtung
der zoͤlle, acciſe ꝛc, Greifsw. 1709, 4t, Johann
Kaufmanns
dominus et ſubditus th. V, entdeckte
goldgrube in der acciſe; nichts beſſers, als die acci-
ſe, Leipz. 1717, Theod. Ge. Wilh. Emming-
haus
de acciſiis, Jena 1750, 4t.

§ 2112

Die ſogenannte contribution, wie ſie heute zuob die contri-
bution beſſer
iſt, als die ac-
ciſe?

tage hir, und da angetroffen wird, iſt im 30 jaͤrigen
krige aufgekommen und bißher beibehalten wor-
den. Jm zweifel iſt die contribution beſſer, als die
acciſe, und jene vorzuzihen. Bei der acciſe iſt das
beſchwerliche: daß der arme dem reichen gleich ge-
halten werde; wiwohl bei der contributionsanlage
ſolche meiſtens auf den mittelmann faͤllet; diweil
ſo vile frei ſind, Gottfr. Strauß de contributio-
nibus et quae ex his appellantur:
kammer-huͤlfe,

Witt.
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[905/0929] von den zoͤllen, oder mauten. unternemen bei ſtrafe der acht, und aberacht abzu- ſtehen, und keine accis, one bewilligung des landes- herrn, anzulegen, Daniel Franks alt- und neu Meck- lenburg, im 8ten buche cap. 31 ſ. 268. Allein eine ſtadt iſt auch bei einer rechtmaͤſſiger weiſe hergebrachten acciſe zu ſchuͤzen, von Cocceji im conſ. XXII ſ. 923 fg. vol I deduct. etconſil. Die bir-ziſe iſt, nach dem berichte des von Steinen in der weſtphaͤliſchen geſchichte, 3ten ſtuͤcke ſ. 1038 fg., der ſtadt Jſer- lon, in Weſtphalen, im jare 1317 verpfaͤndet; im- gleichen die wein-acciſe, ſamt andern einkuͤnften, reckenynge, ſchot, ridegelt, opkanynge, guͤlde, und rente im jare 1370 verſezet worden, eb. ſ. 1043, Joh. Frid. Rhetius de acciſiis ſ. acciſis, 1668, 4t, und in deſſelben diſſ. iur. publ. ſ. 415 fg., Chri- ſtoph Andr. Schubard de acciſa, 1686, und 1701, 4t, Chriſtoph Teutophilus entdeckte goldgrube in der acciſe, 1687, und 1701, 4t, (Ge. Ad. Caro- cius) vom rechte, und gebrauche bei verpachtung der zoͤlle, acciſe ꝛc, Greifsw. 1709, 4t, Johann Kaufmanns dominus et ſubditus th. V, entdeckte goldgrube in der acciſe; nichts beſſers, als die acci- ſe, Leipz. 1717, Theod. Ge. Wilh. Emming- haus de acciſiis, Jena 1750, 4t. § 2112 Die ſogenannte contribution, wie ſie heute zu tage hir, und da angetroffen wird, iſt im 30 jaͤrigen krige aufgekommen und bißher beibehalten wor- den. Jm zweifel iſt die contribution beſſer, als die acciſe, und jene vorzuzihen. Bei der acciſe iſt das beſchwerliche: daß der arme dem reichen gleich ge- halten werde; wiwohl bei der contributionsanlage ſolche meiſtens auf den mittelmann faͤllet; diweil ſo vile frei ſind, Gottfr. Strauß de contributio- nibus et quae ex his appellantur: kammer-huͤlfe, Witt. ob die contri- bution beſſer iſt, als die ac- ciſe? L l l 5

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 905. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/929>, abgerufen am 22.11.2024.