te, Ertel am a. o. b. III am anh. s. 670. Nicht minder sind die kreuz-eier, kreuz-pfennige, das kreuz- brodt bekannt, welche im termine crucis erleget werden müssen, und daher iren namen füren, Haltaus sp. 215 fg., die weisaten, eb. sp. 2064 fg.
§ 1981
von den befrei- eten, auch be- schwereten gü- tern.
Bei den adelichen ist ein unterschid zwischen einem freien, und adelichen gute, Freiherr von Cra- mer in wezl. nebenst. th. XX s. 42 fg. Freie güter der adelichen etc, heissen, welche nichts bezalen, als was auf den landtagen verwilliget wird (§ 4560 fg. des 2ten, und § 163 des 3ten th.), von En- gelbrecht in obs. 90 s. 503 fg., und sonst etwa herkommens ist, z. e. die stellung eines heerwa- gens etc. Die freie güter kommen in dem Hessen- Casselischen in den nebenstock (§ 163), derselben besizer heissen neben-contribuenten, welchen kein ta- felgut gestattet wird; in betracht sie bürger, und bauern sind, welche adeliche güter besizen. Da- hingegen fallen die adeliche güter in die ritter-steuer, und den ordentlichen steuer-stock der ritterschaft. Die freie güter sind auch wider unterschiden; im- massen sie bald gänzlich, bald von gewissen lasten entlediget stehen (§ 1903). Jm Hessen-Darm- städtischen, Wied-Runkelischen entstunden wä- renden lezten kriges die fragen: ob ein freies gut in krigeszeiten krigesfuren leisten müsse? die ant- wort war: nein! die freie güter, wenn sie auch schon bauergüter sind, dürfen nicht geteilet wer- den (§ 1900), Struben s. 70 fg. s. 83 s. 336 fg. und in access. s. 136, Carstens s. 73 § 95. Die teilungen schwächen sowohl den adel, als auch die bürger, und bauern. Ein merklicher schade ist es für das land, wo man die güterteilungen einreissen
lässet.
II buch, XLIX haubtſtuͤck,
te, Ertel am a. o. b. III am anh. ſ. 670. Nicht minder ſind die kreuz-eier, kreuz-pfennige, das kreuz- brodt bekannt, welche im termine crucis erleget werden muͤſſen, und daher iren namen fuͤren, Haltaus ſp. 215 fg., die weiſaten, eb. ſp. 2064 fg.
§ 1981
von den befrei- eten, auch be- ſchwereten guͤ- tern.
Bei den adelichen iſt ein unterſchid zwiſchen einem freien, und adelichen gute, Freiherr von Cra- mer in wezl. nebenſt. th. XX ſ. 42 fg. Freie guͤter der adelichen ꝛc, heiſſen, welche nichts bezalen, als was auf den landtagen verwilliget wird (§ 4560 fg. des 2ten, und § 163 des 3ten th.), von En- gelbrecht in obſ. 90 ſ. 503 fg., und ſonſt etwa herkommens iſt, z. e. die ſtellung eines heerwa- gens ꝛc. Die freie guͤter kommen in dem Heſſen- Caſſeliſchen in den nebenſtock (§ 163), derſelben beſizer heiſſen neben-contribuenten, welchen kein ta- felgut geſtattet wird; in betracht ſie buͤrger, und bauern ſind, welche adeliche guͤter beſizen. Da- hingegen fallen die adeliche guͤter in die ritter-ſteuer, und den ordentlichen ſteuer-ſtock der ritterſchaft. Die freie guͤter ſind auch wider unterſchiden; im- maſſen ſie bald gaͤnzlich, bald von gewiſſen laſten entlediget ſtehen (§ 1903). Jm Heſſen-Darm- ſtaͤdtiſchen, Wied-Runkeliſchen entſtunden waͤ- renden lezten kriges die fragen: ob ein freies gut in krigeszeiten krigesfuren leiſten muͤſſe? die ant- wort war: nein! die freie guͤter, wenn ſie auch ſchon bauerguͤter ſind, duͤrfen nicht geteilet wer- den (§ 1900), Struben ſ. 70 fg. ſ. 83 ſ. 336 fg. und in acceſſ. ſ. 136, Carſtens ſ. 73 § 95. Die teilungen ſchwaͤchen ſowohl den adel, als auch die buͤrger, und bauern. Ein merklicher ſchade iſt es fuͤr das land, wo man die guͤterteilungen einreiſſen
laͤſſet.
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[862/0886]
II buch, XLIX haubtſtuͤck,
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minder ſind die kreuz-eier, kreuz-pfennige, das kreuz-
brodt bekannt, welche im termine crucis erleget
werden muͤſſen, und daher iren namen fuͤren,
Haltaus ſp. 215 fg., die weiſaten, eb. ſp. 2064 fg.
§ 1981
Bei den adelichen iſt ein unterſchid zwiſchen
einem freien, und adelichen gute, Freiherr von Cra-
mer in wezl. nebenſt. th. XX ſ. 42 fg. Freie guͤter
der adelichen ꝛc, heiſſen, welche nichts bezalen, als
was auf den landtagen verwilliget wird (§ 4560
fg. des 2ten, und § 163 des 3ten th.), von En-
gelbrecht in obſ. 90 ſ. 503 fg., und ſonſt etwa
herkommens iſt, z. e. die ſtellung eines heerwa-
gens ꝛc. Die freie guͤter kommen in dem Heſſen-
Caſſeliſchen in den nebenſtock (§ 163), derſelben
beſizer heiſſen neben-contribuenten, welchen kein ta-
felgut geſtattet wird; in betracht ſie buͤrger, und
bauern ſind, welche adeliche guͤter beſizen. Da-
hingegen fallen die adeliche guͤter in die ritter-ſteuer,
und den ordentlichen ſteuer-ſtock der ritterſchaft.
Die freie guͤter ſind auch wider unterſchiden; im-
maſſen ſie bald gaͤnzlich, bald von gewiſſen laſten
entlediget ſtehen (§ 1903). Jm Heſſen-Darm-
ſtaͤdtiſchen, Wied-Runkeliſchen entſtunden waͤ-
renden lezten kriges die fragen: ob ein freies gut
in krigeszeiten krigesfuren leiſten muͤſſe? die ant-
wort war: nein! die freie guͤter, wenn ſie auch
ſchon bauerguͤter ſind, duͤrfen nicht geteilet wer-
den (§ 1900), Struben ſ. 70 fg. ſ. 83 ſ. 336 fg.
und in acceſſ. ſ. 136, Carſtens ſ. 73 § 95. Die
teilungen ſchwaͤchen ſowohl den adel, als auch die
buͤrger, und bauern. Ein merklicher ſchade iſt es
fuͤr das land, wo man die guͤterteilungen einreiſſen
laͤſſet.
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 862. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/886>, abgerufen am 23.11.2024.
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