§ 1900 des 3ten th.). Heinr. Hildebrandde iuris- dict. emphyteusi Germ. annexa Altd. | 1720, 4to, cap. I § 1 fgg. s. 3 fgg, Schilterde curiis domini- cal. § X, XI, s. 39 fg. Denn 1) erfodern alle teut- sche erbleihen, ordentlicher weise, eine handveste, das ist, einen leihbrif. Jeweilen muß auch wohl ein eid, oder handlöbniß geleistet werden, Hilde- brandc. 1 § 4 s. 5 fg. 2) wird die erbfolge darin, nach dem beispile der lehne, in absicht auf die eheli- chen leibeserben, Freiherr von Cramer in Wezl, nebenstunden th. 40 s. 4 s. 5 § 2, beurteilet. Da- her können personen in aufsteigender, und seiten- linie nicht folgen; sondern nur die absteigende lei- beserben des ersten erwerbers; mithin weder wit- ben; falls inen die leihe nicht zugleich vergönnet worden ist, Strubende iure vill. s. 305 fg.; noch eheweiber, noch die ehemänner, wenn der erbbe- stand vom eheweibe herstammet. Jm übrigen bleibet den lehngütern (feudis) ire wesentliche ei- genschaft, und ist weder auf die teutsche pachtarten, noch deren erbfolge anzuwenden. 3) ist die erneue- rung nach der gemeinen abrede, auch dem herkom- men zu besorgen, und der weinpfennig, oder der weinkauf, das handlon, der anfall, Reiffenstuel im iure can. T. III s. 441, hof annemungs-leihgelt (§ 1916 des 1ten th.) lehngelt, kormöde etc. Stru- bende iure vill. cap. I s. 30 s. 343, (c), s. 346 fg., Carstens am a. o. s. 53, willkomm-an-und auf- trittsgelt, von Engelbrechtobs. 86 s. 489, Hilde- brand am a. o. s. 7 fg. s. 47 § 6, zu erlegen. 4) Konnte sich der verleiher, nach den teutschen rech- ten selbst helfen, und den beständer wegen des rück- ständigen zinsses pfänden, auch vom gute treiben; welches zwar nach den römischen rechten nicht an- gehet, Barth im dissens. 570 n. 7, von Cramer in beiträgen th. 1 s. 52 fg. Daher man sich auch in
praxi
II buch, XLIX hauptſtuͤck,
§ 1900 des 3ten th.). Heinr. Hildebrandde iuris- dict. emphyteuſi Germ. annexa Altd. | 1720, 4to, cap. I § 1 fgg. ſ. 3 fgg, Schilterde curiis domini- cal. § X, XI, ſ. 39 fg. Denn 1) erfodern alle teut- ſche erbleihen, ordentlicher weiſe, eine handveſte, das iſt, einen leihbrif. Jeweilen muß auch wohl ein eid, oder handloͤbniß geleiſtet werden, Hilde- brandc. 1 § 4 ſ. 5 fg. 2) wird die erbfolge darin, nach dem beiſpile der lehne, in abſicht auf die eheli- chen leibeserben, Freiherr von Cramer in Wezl, nebenſtunden th. 40 ſ. 4 ſ. 5 § 2, beurteilet. Da- her koͤnnen perſonen in aufſteigender, und ſeiten- linie nicht folgen; ſondern nur die abſteigende lei- beserben des erſten erwerbers; mithin weder wit- ben; falls inen die leihe nicht zugleich vergoͤnnet worden iſt, Strubende iure vill. ſ. 305 fg.; noch eheweiber, noch die ehemaͤnner, wenn der erbbe- ſtand vom eheweibe herſtammet. Jm uͤbrigen bleibet den lehnguͤtern (feudis) ire weſentliche ei- genſchaft, und iſt weder auf die teutſche pachtarten, noch deren erbfolge anzuwenden. 3) iſt die erneue- rung nach der gemeinen abrede, auch dem herkom- men zu beſorgen, und der weinpfennig, oder der weinkauf, das handlon, der anfall, Reiffenſtuel im iure can. T. III ſ. 441, hof annemungs-leihgelt (§ 1916 des 1ten th.) lehngelt, kormoͤde ꝛc. Stru- bende iure vill. cap. I ſ. 30 ſ. 343, (c), ſ. 346 fg., Carſtens am a. o. ſ. 53, willkomm-an-und auf- trittsgelt, von Engelbrechtobſ. 86 ſ. 489, Hilde- brand am a. o. ſ. 7 fg. ſ. 47 § 6, zu erlegen. 4) Konnte ſich der verleiher, nach den teutſchen rech- ten ſelbſt helfen, und den beſtaͤnder wegen des ruͤck- ſtaͤndigen zinſſes pfaͤnden, auch vom gute treiben; welches zwar nach den roͤmiſchen rechten nicht an- gehet, Barth im diſſens. 570 n. 7, von Cramer in beitraͤgen th. 1 ſ. 52 fg. Daher man ſich auch in
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II buch, XLIX hauptſtuͤck,
§ 1900 des 3ten th.). Heinr. Hildebrand de iuris-
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cap. I § 1 fgg. ſ. 3 fgg, Schilter de curiis domini-
cal. § X, XI, ſ. 39 fg. Denn 1) erfodern alle teut-
ſche erbleihen, ordentlicher weiſe, eine handveſte,
das iſt, einen leihbrif. Jeweilen muß auch wohl
ein eid, oder handloͤbniß geleiſtet werden, Hilde-
brand c. 1 § 4 ſ. 5 fg. 2) wird die erbfolge darin,
nach dem beiſpile der lehne, in abſicht auf die eheli-
chen leibeserben, Freiherr von Cramer in Wezl,
nebenſtunden th. 40 ſ. 4 ſ. 5 § 2, beurteilet. Da-
her koͤnnen perſonen in aufſteigender, und ſeiten-
linie nicht folgen; ſondern nur die abſteigende lei-
beserben des erſten erwerbers; mithin weder wit-
ben; falls inen die leihe nicht zugleich vergoͤnnet
worden iſt, Struben de iure vill. ſ. 305 fg.; noch
eheweiber, noch die ehemaͤnner, wenn der erbbe-
ſtand vom eheweibe herſtammet. Jm uͤbrigen
bleibet den lehnguͤtern (feudis) ire weſentliche ei-
genſchaft, und iſt weder auf die teutſche pachtarten,
noch deren erbfolge anzuwenden. 3) iſt die erneue-
rung nach der gemeinen abrede, auch dem herkom-
men zu beſorgen, und der weinpfennig, oder der
weinkauf, das handlon, der anfall, Reiffenſtuel
im iure can. T. III ſ. 441, hof annemungs-leihgelt
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ben de iure vill. cap. I ſ. 30 ſ. 343, (c), ſ. 346 fg.,
Carſtens am a. o. ſ. 53, willkomm-an-und auf-
trittsgelt, von Engelbrecht obſ. 86 ſ. 489, Hilde-
brand am a. o. ſ. 7 fg. ſ. 47 § 6, zu erlegen. 4)
Konnte ſich der verleiher, nach den teutſchen rech-
ten ſelbſt helfen, und den beſtaͤnder wegen des ruͤck-
ſtaͤndigen zinſſes pfaͤnden, auch vom gute treiben;
welches zwar nach den roͤmiſchen rechten nicht an-
gehet, Barth im diſſens. 570 n. 7, von Cramer
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 832. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/856>, abgerufen am 22.11.2024.
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