auch die dorf-ordnungen, bauer-kören, hof- rechte etc. Die art, und weise: statuten zu ma- chen ist unterschiden; gleichwie auch ire gegenstän- de mancherlei sind. Sie gehen bald auf personen, bald auf die sachen, teils auf die handelungen etc., BoehmerT. II. P. II cons. 877 n. 16 fgg. Die persönliche verbinden die befreieten personen nicht. Sie werden den landesgesäzen vorgezogen, ebend. T. II. P. II cons. 873 n. 3, 8. Sie bedürfen öfters einer auslegung, wie die gesäze (§ 41), BoehmerT. II P. II cons. 868. Es kan auch das widervergeltungsrecht dabei statt finden (§ 34). Dahingegen werden die verordnungen eines stadt- rates ratsverlasse genennet. Er kan allso ver- ordnungen und bescheide machen, Riccius von stadtgesäzen s. 402 s. 403; imgleichen mit der bür- gerschaft verträge stiften, ebend. s. 404 fg., Her- mann Zollde praeferentia statutorum discrepan- tium, Rinteln 1711, Joh. Gottfr. von Meiern de statut. conflictu eorumque in exteros valore, Giessen 1715, Ans. Joh. Franz Ernstde statu- tis eorumque conflictu et praeualentia, Mainz 1732, Franz Alefde diuersorum statut. concursu eorum- que conflictu, Heidelb. 1740. Die persönliche behalten ire wirksamkeit gleichfalls ausser dem or- te, und lande, Tob. Jac. Reinhartde iuris non scripti extra territorium efficientia, Gött. 1737, Joh. Sam. Fried. Boehmerde efficacia statuti person. extra territorium, Frft. an der Oder 1756, § 6 fg. s. 8 fg. Die statuten können sowohl durch andere, wie die gesäze, aufgehoben, verändert, verbessert, als auch beschränket werden, Boehmer T. II P. II cons. 931 n. 11 fg. s. 262, Riccius am a. o. b. II cap. 20 s. 629 fgg. s. 631; jedoch wird dises ein landesherr, vermittels der landes- gesäze nicht tun; im falle es das gemeine beste
nicht
und landesordn. auch gnadenbrifen.
auch die dorf-ordnungen, bauer-koͤren, hof- rechte ꝛc. Die art, und weiſe: ſtatuten zu ma- chen iſt unterſchiden; gleichwie auch ire gegenſtaͤn- de mancherlei ſind. Sie gehen bald auf perſonen, bald auf die ſachen, teils auf die handelungen ꝛc., BoehmerT. II. P. II cons. 877 n. 16 fgg. Die perſoͤnliche verbinden die befreieten perſonen nicht. Sie werden den landesgeſaͤzen vorgezogen, ebend. T. II. P. II cons. 873 n. 3, 8. Sie beduͤrfen oͤfters einer auslegung, wie die geſaͤze (§ 41), BoehmerT. II P. II cons. 868. Es kan auch das widervergeltungsrecht dabei ſtatt finden (§ 34). Dahingegen werden die verordnungen eines ſtadt- rates ratsverlaſſe genennet. Er kan allſo ver- ordnungen und beſcheide machen, Riccius von ſtadtgeſaͤzen ſ. 402 ſ. 403; imgleichen mit der buͤr- gerſchaft vertraͤge ſtiften, ebend. ſ. 404 fg., Her- mann Zollde praeferentia ſtatutorum diſcrepan- tium, Rinteln 1711, Joh. Gottfr. von Meiern de ſtatut. conflictu eorumque in exteros valore, Gieſſen 1715, Anſ. Joh. Franz Ernſtde ſtatu- tis eorumque conflictu et praeualentia, Mainz 1732, Franz Alefde diuerſorum ſtatut. concurſu eorum- que conflictu, Heidelb. 1740. Die perſoͤnliche behalten ire wirkſamkeit gleichfalls auſſer dem or- te, und lande, Tob. Jac. Reinhartde iuris non ſcripti extra territorium efficientia, Goͤtt. 1737, Joh. Sam. Fried. Boehmerde efficacia ſtatuti perſon. extra territorium, Frft. an der Oder 1756, § 6 fg. ſ. 8 fg. Die ſtatuten koͤnnen ſowohl durch andere, wie die geſaͤze, aufgehoben, veraͤndert, verbeſſert, als auch beſchraͤnket werden, Boehmer T. II P. II cons. 931 n. 11 fg. ſ. 262, Riccius am a. o. b. II cap. 20 ſ. 629 fgg. ſ. 631; jedoch wird diſes ein landesherr, vermittels der landes- geſaͤze nicht tun; im falle es das gemeine beſte
nicht
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rechte ꝛc. Die art, und weiſe: ſtatuten zu ma-
chen iſt unterſchiden; gleichwie auch ire gegenſtaͤn-
de mancherlei ſind. Sie gehen bald auf perſonen,
bald auf die ſachen, teils auf die handelungen ꝛc.,
Boehmer T. II. P. II cons. 877 n. 16 fgg. Die
perſoͤnliche verbinden die befreieten perſonen nicht.
Sie werden den landesgeſaͤzen vorgezogen, ebend.
T. II. P. II cons. 873 n. 3, 8. Sie beduͤrfen
oͤfters einer auslegung, wie die geſaͤze (§ 41),
Boehmer T. II P. II cons. 868. Es kan auch
das widervergeltungsrecht dabei ſtatt finden (§ 34).
Dahingegen werden die verordnungen eines ſtadt-
rates ratsverlaſſe genennet. Er kan allſo ver-
ordnungen und beſcheide machen, Riccius von
ſtadtgeſaͤzen ſ. 402 ſ. 403; imgleichen mit der buͤr-
gerſchaft vertraͤge ſtiften, ebend. ſ. 404 fg., Her-
mann Zoll de praeferentia ſtatutorum diſcrepan-
tium, Rinteln 1711, Joh. Gottfr. von Meiern
de ſtatut. conflictu eorumque in exteros valore,
Gieſſen 1715, Anſ. Joh. Franz Ernſt de ſtatu-
tis eorumque conflictu et praeualentia, Mainz 1732,
Franz Alef de diuerſorum ſtatut. concurſu eorum-
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behalten ire wirkſamkeit gleichfalls auſſer dem or-
te, und lande, Tob. Jac. Reinhart de iuris non
ſcripti extra territorium efficientia, Goͤtt. 1737,
Joh. Sam. Fried. Boehmer de efficacia ſtatuti
perſon. extra territorium, Frft. an der Oder 1756,
§ 6 fg. ſ. 8 fg. Die ſtatuten koͤnnen ſowohl durch
andere, wie die geſaͤze, aufgehoben, veraͤndert,
verbeſſert, als auch beſchraͤnket werden, Boehmer
T. II P. II cons. 931 n. 11 fg. ſ. 262, Riccius
am a. o. b. II cap. 20 ſ. 629 fgg. ſ. 631; jedoch
wird diſes ein landesherr, vermittels der landes-
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 61. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/85>, abgerufen am 24.11.2024.
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