territ. § 2, Freiherr von Cramer in nebenstunden 9ten th. s. 72 s. 73 § 11, samt den besonderen rech- ten, welche derselben ankleben, teils die vorzü- ge, und befreiungen, teils das feierliche der rech- te begriffen, Haltaus sp. 902 sp. 903. Solchem- nach finden sich im Herzogtume Bergen 2 herr- lichkeiten, Bruch, und Hardenberg; im Herzog- tume Jülich werden etliche 20 unterherrlichkeiten namhaft gemachet, deren besizer unterherren heis- sen (§ 136), und nicht nur die hohe, und nidere gerichtbarkeit, sondern auch die jagt, und verschi- dene andere regalien ausüben, Lünigscoll. von der mittelbaren ritterschaft T. I. s. 1202. Jm jare 1567 verkaufete der herzog Franz, zu Sach- sen. Lauenburg, auf widerkauf, und tat pfändlich ein, dem Friderichen Brockdorf: seinen freien hof, und das gut Sedorf genannt, mit allen, und jeg- lichen angehörungen, nuzungen, gefällen, gerich- ten, herrlichkeiten, und gerechtigkeiten etc für 8000 thlr. Der Caspar Lütgendorf zu Lanekow, im Lauenburgischen, hatte ein freies erbe, mit frei- heiten, recht, und gerechtigkeiten, hoheit, und obrig- keit, hohest, mittelst, und sidest etc.
§ 1897
von den allo- dien der bau- ern im Lüne- burgischen.
Jn den alten zeiten hatte der leibeigene bauer nichts, sondern alles dasjenige, was er inhatte, gehörete entweder dem oberen, oder dem edel- manne (§ 358 fg.) Nachgehends hat man ange- fangen: den leibeigenen bauern anstatt des lones, und zu irem unterhalte, um die dinste leisten zu können, güter, oder einzele grundstücke einzuge- ben; endlich haben sie auch selbst güter zu erwer- ben gelegenheit gefunden, und die herren haben inen dergleichen jeweilen wohl selbst verkaufet, und überlassen (§ 398). Hiraus ist das erbe, ei-
gene
II buch, XLVIII haubtſtuͤck,
territ. § 2, Freiherr von Cramer in nebenſtunden 9ten th. ſ. 72 ſ. 73 § 11, ſamt den beſonderen rech- ten, welche derſelben ankleben, teils die vorzuͤ- ge, und befreiungen, teils das feierliche der rech- te begriffen, Haltaus ſp. 902 ſp. 903. Solchem- nach finden ſich im Herzogtume Bergen 2 herr- lichkeiten, Bruch, und Hardenberg; im Herzog- tume Juͤlich werden etliche 20 unterherrlichkeiten namhaft gemachet, deren beſizer unterherren heiſ- ſen (§ 136), und nicht nur die hohe, und nidere gerichtbarkeit, ſondern auch die jagt, und verſchi- dene andere regalien ausuͤben, Luͤnigscoll. von der mittelbaren ritterſchaft T. I. ſ. 1202. Jm jare 1567 verkaufete der herzog Franz, zu Sach- ſen. Lauenburg, auf widerkauf, und tat pfaͤndlich ein, dem Friderichen Brockdorf: ſeinen freien hof, und das gut Sedorf genannt, mit allen, und jeg- lichen angehoͤrungen, nuzungen, gefaͤllen, gerich- ten, herrlichkeiten, und gerechtigkeiten ꝛc fuͤr 8000 thlr. Der Caſpar Luͤtgendorf zu Lanekow, im Lauenburgiſchen, hatte ein freies erbe, mit frei- heiten, recht, und gerechtigkeiten, hoheit, und obrig- keit, hoheſt, mittelſt, und ſideſt ꝛc.
§ 1897
von den allo- dien der bau- ern im Luͤne- burgiſchen.
Jn den alten zeiten hatte der leibeigene bauer nichts, ſondern alles dasjenige, was er inhatte, gehoͤrete entweder dem oberen, oder dem edel- manne (§ 358 fg.) Nachgehends hat man ange- fangen: den leibeigenen bauern anſtatt des lones, und zu irem unterhalte, um die dinſte leiſten zu koͤnnen, guͤter, oder einzele grundſtuͤcke einzuge- ben; endlich haben ſie auch ſelbſt guͤter zu erwer- ben gelegenheit gefunden, und die herren haben inen dergleichen jeweilen wohl ſelbſt verkaufet, und uͤberlaſſen (§ 398). Hiraus iſt das erbe, ei-
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II buch, XLVIII haubtſtuͤck,
territ. § 2, Freiherr von Cramer in nebenſtunden
9ten th. ſ. 72 ſ. 73 § 11, ſamt den beſonderen rech-
ten, welche derſelben ankleben, teils die vorzuͤ-
ge, und befreiungen, teils das feierliche der rech-
te begriffen, Haltaus ſp. 902 ſp. 903. Solchem-
nach finden ſich im Herzogtume Bergen 2 herr-
lichkeiten, Bruch, und Hardenberg; im Herzog-
tume Juͤlich werden etliche 20 unterherrlichkeiten
namhaft gemachet, deren beſizer unterherren heiſ-
ſen (§ 136), und nicht nur die hohe, und nidere
gerichtbarkeit, ſondern auch die jagt, und verſchi-
dene andere regalien ausuͤben, Luͤnigs coll. von
der mittelbaren ritterſchaft T. I. ſ. 1202. Jm
jare 1567 verkaufete der herzog Franz, zu Sach-
ſen. Lauenburg, auf widerkauf, und tat pfaͤndlich
ein, dem Friderichen Brockdorf: ſeinen freien hof,
und das gut Sedorf genannt, mit allen, und jeg-
lichen angehoͤrungen, nuzungen, gefaͤllen, gerich-
ten, herrlichkeiten, und gerechtigkeiten ꝛc fuͤr
8000 thlr. Der Caſpar Luͤtgendorf zu Lanekow,
im Lauenburgiſchen, hatte ein freies erbe, mit frei-
heiten, recht, und gerechtigkeiten, hoheit, und obrig-
keit, hoheſt, mittelſt, und ſideſt ꝛc.
§ 1897
Jn den alten zeiten hatte der leibeigene bauer
nichts, ſondern alles dasjenige, was er inhatte,
gehoͤrete entweder dem oberen, oder dem edel-
manne (§ 358 fg.) Nachgehends hat man ange-
fangen: den leibeigenen bauern anſtatt des lones,
und zu irem unterhalte, um die dinſte leiſten zu
koͤnnen, guͤter, oder einzele grundſtuͤcke einzuge-
ben; endlich haben ſie auch ſelbſt guͤter zu erwer-
ben gelegenheit gefunden, und die herren haben
inen dergleichen jeweilen wohl ſelbſt verkaufet,
und uͤberlaſſen (§ 398). Hiraus iſt das erbe, ei-
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 824. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/848>, abgerufen am 22.11.2024.
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