liche mitbesitzer nicht wider pfänden; widrigenfal- les ersprosset hiraus ein spolium, von Engel- brechtobs. 100 s. 564 fg.
Acht und virzigstes haubtstück von den unterschidlichen gütern der Teutschen. § 1894
von den gütern des hohen und nidern adels.
Die teutsche güter sind von mancherlei art (§ 108 § 109). Bei dem nidern adel wer- den, nach maßgebung der teutschen rechte, die un- bewegliche güter für lehnbar (§ 1899 des 1ten th. und § 3290 des 2ten th.), wie schon der Joh. Pet. von Ludewig, der Mich. Heinr. Gribner, der Thomasiusde praesumt. allodialit. § 43, und andere behaubtet haben; das fürstl. hessen-casse- lische oberappellationsgericht erkennet auch daraus; und welche keine lehne, sind für stammgüter, im zweifel, geachtet, welche bei dem hohen adel stamm- lande, dynastien, herrschaften heissen, und zum behufe des mannsstammes haubtsächlich dinen. Der herr landgraf Philips I, zu Hessen, verord- nete deshalber in seinem lezten willen: was nicht lehn wäre, sollte stammland seyn. Der hohe adel hat gemeiniglich virerlei erbschaften (§ 3012 des 2ten th.), und der nidere adel dreierlei; folg- lich auch so vilerlei güter. Hirbei kommen allso folgende grundsäze in betrachtung: I) unbeweg- liche güter müssen bei dem geschlechte bleiben. II) wer sein geschlecht hasset, wird verachtet; weil er an die nachkommenschaft nicht gedenket; III) der vertuer ist ein fleck im geschlechte. IIII) die töchter überkommen bei dem teutschen adel von den grund-
stücken
II buch, XLVIII haubſtuͤck,
liche mitbeſitzer nicht wider pfaͤnden; widrigenfal- les erſproſſet hiraus ein ſpolium, von Engel- brechtobſ. 100 ſ. 564 fg.
Acht und virzigſtes haubtſtuͤck von den unterſchidlichen guͤtern der Teutſchen. § 1894
von den guͤtern des hohen und nidern adels.
Die teutſche guͤter ſind von mancherlei art (§ 108 § 109). Bei dem nidern adel wer- den, nach maßgebung der teutſchen rechte, die un- bewegliche guͤter fuͤr lehnbar (§ 1899 des 1ten th. und § 3290 des 2ten th.), wie ſchon der Joh. Pet. von Ludewig, der Mich. Heinr. Gribner, der Thomaſiusde praeſumt. allodialit. § 43, und andere behaubtet haben; das fuͤrſtl. heſſen-caſſe- liſche oberappellationsgericht erkennet auch darauſ; und welche keine lehne, ſind fuͤr ſtammguͤter, im zweifel, geachtet, welche bei dem hohen adel ſtamm- lande, dynaſtien, herrſchaften heiſſen, und zum behufe des mannsſtammes haubtſaͤchlich dinen. Der herr landgraf Philips I, zu Heſſen, verord- nete deshalber in ſeinem lezten willen: was nicht lehn waͤre, ſollte ſtammland ſeyn. Der hohe adel hat gemeiniglich virerlei erbſchaften (§ 3012 des 2ten th.), und der nidere adel dreierlei; folg- lich auch ſo vilerlei guͤter. Hirbei kommen allſo folgende grundſaͤze in betrachtung: I) unbeweg- liche guͤter muͤſſen bei dem geſchlechte bleiben. II) wer ſein geſchlecht haſſet, wird verachtet; weil er an die nachkommenſchaft nicht gedenket; III) der vertuer iſt ein fleck im geſchlechte. IIII) die toͤchter uͤberkommen bei dem teutſchen adel von den grund-
ſtuͤcken
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[820/0844]
II buch, XLVIII haubſtuͤck,
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les erſproſſet hiraus ein ſpolium, von Engel-
brecht obſ. 100 ſ. 564 fg.
Acht und virzigſtes haubtſtuͤck
von den
unterſchidlichen guͤtern der Teutſchen.
§ 1894
Die teutſche guͤter ſind von mancherlei art (§
108 § 109). Bei dem nidern adel wer-
den, nach maßgebung der teutſchen rechte, die un-
bewegliche guͤter fuͤr lehnbar (§ 1899 des 1ten th.
und § 3290 des 2ten th.), wie ſchon der Joh.
Pet. von Ludewig, der Mich. Heinr. Gribner,
der Thomaſius de praeſumt. allodialit. § 43, und
andere behaubtet haben; das fuͤrſtl. heſſen-caſſe-
liſche oberappellationsgericht erkennet auch darauſ;
und welche keine lehne, ſind fuͤr ſtammguͤter, im
zweifel, geachtet, welche bei dem hohen adel ſtamm-
lande, dynaſtien, herrſchaften heiſſen, und zum
behufe des mannsſtammes haubtſaͤchlich dinen.
Der herr landgraf Philips I, zu Heſſen, verord-
nete deshalber in ſeinem lezten willen: was nicht
lehn waͤre, ſollte ſtammland ſeyn. Der hohe
adel hat gemeiniglich virerlei erbſchaften (§ 3012
des 2ten th.), und der nidere adel dreierlei; folg-
lich auch ſo vilerlei guͤter. Hirbei kommen allſo
folgende grundſaͤze in betrachtung: I) unbeweg-
liche guͤter muͤſſen bei dem geſchlechte bleiben. II)
wer ſein geſchlecht haſſet, wird verachtet; weil er
an die nachkommenſchaft nicht gedenket; III) der
vertuer iſt ein fleck im geſchlechte. IIII) die toͤchter
uͤberkommen bei dem teutſchen adel von den grund-
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 820. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/844>, abgerufen am 21.11.2024.
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