Mit den Reichs-abschiden sind die landesord- nungen, und laadtags-abschide der Reichsstän- de in iren staten nicht zu verwechseln. Dise wer- den nur mit zuzihung der landstände gemachet. Jnzwischen enthalten die landtags-abschide öfters zur justiz-pflege gehörige materien, welche nach- her durch eigene verordnungen bekannt gemachet werden. Die gegenstände der landes-verordnun- gen sind mancherlei (§ 36). Sie gehen bald alle untertanen, bald nur gewisse personen, teils sa- chen, teils die justiz-verwaltung, teils geistliche, kirchen-lehn-ehe-kriges-soldaten-ritter-forst- jagt-handels-wechsel-handwerks-polizei-pein- liche-rüge-stadt-see-schifs-land-grenz-und an- dere sachen, auch rechte an. Es finden sich pa- tente, edicte, mandate, decrete, reseripte etc. Die decrete werden heute zu tage öfters im weitläufti- gen verstande genommen. Denn man findet wohl bestallungs-besoldungs-gnaden-befreiungs etc. de- crete, und rescripte. Von dem verkündigungs- rechte der Reichsstände in absicht auf die patente, und edicte sihe des von Engelbrechtobseruat. 78 s. 455 fg.
§ 47
von den statu- ten, ratsver- lassen.
Die landstädte etc. müssen heute zu tage ire stadtrechte, nach der regel, zur landesherrlichen genemigung, auch bestätigung einreichen; im fal- le sie gesäzliche gewalt haben sollen; iedoch hat di- se regel jeweilen ire ausnamen, BoehmerT. II P. I cons. 1 n. 3 fgg. Ein statutum wird allso das von einer gemeinde, auch einem collegien etc., zustehende eigene, und besondere recht, welches selbige, mit bewilligung des oberherrns, zu irem behufe errichtet hat, genennet. Dahin gehören
auch
III h. von den Reichs-kreiß-abſchiden,
§ 46
von den lan- des-geſaͤzen, und verord- nungen.
Mit den Reichs-abſchiden ſind die landesord- nungen, und laadtags-abſchide der Reichsſtaͤn- de in iren ſtaten nicht zu verwechſeln. Diſe wer- den nur mit zuzihung der landſtaͤnde gemachet. Jnzwiſchen enthalten die landtags-abſchide oͤfters zur juſtiz-pflege gehoͤrige materien, welche nach- her durch eigene verordnungen bekannt gemachet werden. Die gegenſtaͤnde der landes-verordnun- gen ſind mancherlei (§ 36). Sie gehen bald alle untertanen, bald nur gewiſſe perſonen, teils ſa- chen, teils die juſtiz-verwaltung, teils geiſtliche, kirchen-lehn-ehe-kriges-ſoldaten-ritter-forſt- jagt-handels-wechſel-handwerks-polizei-pein- liche-ruͤge-ſtadt-ſee-ſchifs-land-grenz-und an- dere ſachen, auch rechte an. Es finden ſich pa- tente, edicte, mandate, decrete, reſeripte ꝛc. Die decrete werden heute zu tage oͤfters im weitlaͤufti- gen verſtande genommen. Denn man findet wohl beſtallungs-beſoldungs-gnaden-befreiungs ꝛc. de- crete, und reſcripte. Von dem verkuͤndigungs- rechte der Reichsſtaͤnde in abſicht auf die patente, und edicte ſihe des von Engelbrechtobſeruat. 78 ſ. 455 fg.
§ 47
von den ſtatu- ten, ratsver- laſſen.
Die landſtaͤdte ꝛc. muͤſſen heute zu tage ire ſtadtrechte, nach der regel, zur landesherrlichen genemigung, auch beſtaͤtigung einreichen; im fal- le ſie geſaͤzliche gewalt haben ſollen; iedoch hat di- ſe regel jeweilen ire ausnamen, BoehmerT. II P. I cons. 1 n. 3 fgg. Ein ſtatutum wird allſo das von einer gemeinde, auch einem collegien ꝛc., zuſtehende eigene, und beſondere recht, welches ſelbige, mit bewilligung des oberherrns, zu irem behufe errichtet hat, genennet. Dahin gehoͤren
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III h. von den Reichs-kreiß-abſchiden,
§ 46
Mit den Reichs-abſchiden ſind die landesord-
nungen, und laadtags-abſchide der Reichsſtaͤn-
de in iren ſtaten nicht zu verwechſeln. Diſe wer-
den nur mit zuzihung der landſtaͤnde gemachet.
Jnzwiſchen enthalten die landtags-abſchide oͤfters
zur juſtiz-pflege gehoͤrige materien, welche nach-
her durch eigene verordnungen bekannt gemachet
werden. Die gegenſtaͤnde der landes-verordnun-
gen ſind mancherlei (§ 36). Sie gehen bald alle
untertanen, bald nur gewiſſe perſonen, teils ſa-
chen, teils die juſtiz-verwaltung, teils geiſtliche,
kirchen-lehn-ehe-kriges-ſoldaten-ritter-forſt-
jagt-handels-wechſel-handwerks-polizei-pein-
liche-ruͤge-ſtadt-ſee-ſchifs-land-grenz-und an-
dere ſachen, auch rechte an. Es finden ſich pa-
tente, edicte, mandate, decrete, reſeripte ꝛc. Die
decrete werden heute zu tage oͤfters im weitlaͤufti-
gen verſtande genommen. Denn man findet wohl
beſtallungs-beſoldungs-gnaden-befreiungs ꝛc. de-
crete, und reſcripte. Von dem verkuͤndigungs-
rechte der Reichsſtaͤnde in abſicht auf die patente,
und edicte ſihe des von Engelbrecht obſeruat.
78 ſ. 455 fg.
§ 47
Die landſtaͤdte ꝛc. muͤſſen heute zu tage ire
ſtadtrechte, nach der regel, zur landesherrlichen
genemigung, auch beſtaͤtigung einreichen; im fal-
le ſie geſaͤzliche gewalt haben ſollen; iedoch hat di-
ſe regel jeweilen ire ausnamen, Boehmer T. II
P. I cons. 1 n. 3 fgg. Ein ſtatutum wird allſo
das von einer gemeinde, auch einem collegien ꝛc.,
zuſtehende eigene, und beſondere recht, welches
ſelbige, mit bewilligung des oberherrns, zu irem
behufe errichtet hat, genennet. Dahin gehoͤren
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/84>, abgerufen am 22.12.2024.
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