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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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II b., XLVI h. von dem eigentume,
in die andere hälfte fället, gehöret dem andern lan-
desherrn gegen über.

§ 1847
von den wär-
dern, und gries-
sen.

Der Teutsche hat wärder, und grießen.
Wärder (werder) bedeutet dasjenige, was im
wasser von der erde sich ansezet, bewächset, oder
bäume träget, z. e. der wärder zu Halle in der
Saale, auf dem Rheine etc. Grieß bedeutet
sand, oder einen haufen sandes, welchen das was-
ser zusammen spilet; darauf aber nichts wächset,
Haltaus sp. 753, Wehner s. 508, s. 509, un-
ter dem worte: werder etc 1701 fol., von Meu-
rers
wasserrecht, im Iten th., s. 12, Cöln 1663,
4t, Joh. Rud. Engau cuinam insularum in flu-
minibus publicis natarum competat dominium?

Jena 1751, 4t, s. 16 fg.

§ 1848
von dem verlas-
senen, auch ver-
änderten alten
laufe, oder bet-
te eines flusses.

Die flüsse aendern jeweilen iren alten lauf,
oder die wasserstrasse, d. i. stromban, und nemen
einen andern; wie der alte, und neue Rhein; im-
gleichen die alte Elbe, der alte, und neue Neckar
bekannt sind; da der alte trocken ist. Dahir wird
auf den eigentümer des flusses gesehen, welchem
auch das verlassene bett gehöret, Stryks vs. mod.
p. lib. XLI,
tit. 1, § 19, Heinr. von Cocceji im
cons. XV, n. 5, s. 21, vol. II, Peter Heigius
in quaest. iur. lib. II, quaest. XL, n. 29 fgg., wo-
mit öfters belehnungen gestiftet werden. Die
veränderung des flusses kan wohl geschehen; wenn
auch schon dem nachbar ein geringer schaden da-
durch zuwächset, Freiherr von Cramer in den
beiträgen 2ten th. s. 183 -- 196. Die wasser-
strasse bedeutet aber nicht allein die stromban; son-
dern auch jeweilen die holzflösse.

§ 1849

II b., XLVI h. von dem eigentume,
in die andere haͤlfte faͤllet, gehoͤret dem andern lan-
desherrn gegen uͤber.

§ 1847
von den waͤr-
dern, und grieſ-
ſen.

Der Teutſche hat waͤrder, und grießen.
Waͤrder (werder) bedeutet dasjenige, was im
waſſer von der erde ſich anſezet, bewaͤchſet, oder
baͤume traͤget, z. e. der waͤrder zu Halle in der
Saale, auf dem Rheine ꝛc. Grieß bedeutet
ſand, oder einen haufen ſandes, welchen das waſ-
ſer zuſammen ſpilet; darauf aber nichts waͤchſet,
Haltaus ſp. 753, Wehner ſ. 508, ſ. 509, un-
ter dem worte: werder ꝛc 1701 fol., von Meu-
rers
waſſerrecht, im Iten th., ſ. 12, Coͤln 1663,
4t, Joh. Rud. Engau cuinam inſularum in flu-
minibus publicis natarum competat dominium?

Jena 1751, 4t, ſ. 16 fg.

§ 1848
von dem verlaſ-
ſenen, auch ver-
aͤnderten alten
laufe, oder bet-
te eines fluſſes.

Die fluͤſſe aendern jeweilen iren alten lauf,
oder die waſſerſtraſſe, d. i. ſtromban, und nemen
einen andern; wie der alte, und neue Rhein; im-
gleichen die alte Elbe, der alte, und neue Neckar
bekannt ſind; da der alte trocken iſt. Dahir wird
auf den eigentuͤmer des fluſſes geſehen, welchem
auch das verlaſſene bett gehoͤret, Stryks vſ. mod.
π. lib. XLI,
tit. 1, § 19, Heinr. von Cocceji im
conſ. XV, n. 5, ſ. 21, vol. II, Peter Heigius
in quaeſt. iur. lib. II, quaeſt. XL, n. 29 fgg., wo-
mit oͤfters belehnungen geſtiftet werden. Die
veraͤnderung des fluſſes kan wohl geſchehen; wenn
auch ſchon dem nachbar ein geringer ſchaden da-
durch zuwaͤchſet, Freiherr von Cramer in den
beitraͤgen 2ten th. ſ. 183 — 196. Die waſſer-
ſtraſſe bedeutet aber nicht allein die ſtromban; ſon-
dern auch jeweilen die holzfloͤſſe.

§ 1849
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[800/0824] II b., XLVI h. von dem eigentume, in die andere haͤlfte faͤllet, gehoͤret dem andern lan- desherrn gegen uͤber. § 1847 Der Teutſche hat waͤrder, und grießen. Waͤrder (werder) bedeutet dasjenige, was im waſſer von der erde ſich anſezet, bewaͤchſet, oder baͤume traͤget, z. e. der waͤrder zu Halle in der Saale, auf dem Rheine ꝛc. Grieß bedeutet ſand, oder einen haufen ſandes, welchen das waſ- ſer zuſammen ſpilet; darauf aber nichts waͤchſet, Haltaus ſp. 753, Wehner ſ. 508, ſ. 509, un- ter dem worte: werder ꝛc 1701 fol., von Meu- rers waſſerrecht, im Iten th., ſ. 12, Coͤln 1663, 4t, Joh. Rud. Engau cuinam inſularum in flu- minibus publicis natarum competat dominium? Jena 1751, 4t, ſ. 16 fg. § 1848 Die fluͤſſe aendern jeweilen iren alten lauf, oder die waſſerſtraſſe, d. i. ſtromban, und nemen einen andern; wie der alte, und neue Rhein; im- gleichen die alte Elbe, der alte, und neue Neckar bekannt ſind; da der alte trocken iſt. Dahir wird auf den eigentuͤmer des fluſſes geſehen, welchem auch das verlaſſene bett gehoͤret, Stryks vſ. mod. π. lib. XLI, tit. 1, § 19, Heinr. von Cocceji im conſ. XV, n. 5, ſ. 21, vol. II, Peter Heigius in quaeſt. iur. lib. II, quaeſt. XL, n. 29 fgg., wo- mit oͤfters belehnungen geſtiftet werden. Die veraͤnderung des fluſſes kan wohl geſchehen; wenn auch ſchon dem nachbar ein geringer ſchaden da- durch zuwaͤchſet, Freiherr von Cramer in den beitraͤgen 2ten th. ſ. 183 — 196. Die waſſer- ſtraſſe bedeutet aber nicht allein die ſtromban; ſon- dern auch jeweilen die holzfloͤſſe. § 1849

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 800. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/824>, abgerufen am 22.11.2024.