Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

Bild:
<< vorherige Seite

II buch, XLIV haubtstück,
den klägern, vermöge des von der fürstl. justlz-
kanzellei, in Dillenburg, am 11ten febr. 1762 er-
teileten bescheides, erhärtet werden sollte: daß,
wenn schon die pachter in dem sogenannten grun-
de nächst den aeckern, wisen, gärten, auch hau-
berge zur sechsjärigen leihe erhalten hätten; nichts
destoweniger selbigen noch, dem dasigen herkom-
men gemäß, über den stipulirten järlichen pacht
die 4te garbe frucht, und das holz in natur, oder
dem werte nach, jedesmal besonders zu entrich-
ten oblige.

Drei und virzigstes haubtstück
von den zum state gehörigen sachen.

§ 1793
von den stats-
sachen.

Das statsvermögen, und die sachen des states,
sind von weitem umfange (§ 1795 des Iten
th.). Ein haubtstück davon sind: die herrenlose
sachen (adespota), (§ 1045). Dahin gehören
entweder sachen von werte, oder die sich häufig
finden, bald auf dem festen lande, bald in der
luft, teils auf- und in den flüssen, teils an deren
ufern (§ 2268 des Iten th.), wovon die regel ge-
machet wird: was allen untertanen nicht vil nu-
zet, dem landesherrn aber allein vorteil bringet,
das machet ein stück des statsvermögens aus.

Vir und virzigstes haubtstück
von den öffentlichen gebäuden, und
arbeitshäusern.

§ 1798

Man nimmt zum muster die stadt Amsterdam,
wovon der Philipps von Zesen eine be-

schrei-

II buch, XLIV haubtſtuͤck,
den klaͤgern, vermoͤge des von der fuͤrſtl. juſtlz-
kanzellei, in Dillenburg, am 11ten febr. 1762 er-
teileten beſcheides, erhaͤrtet werden ſollte: daß,
wenn ſchon die pachter in dem ſogenannten grun-
de naͤchſt den aeckern, wiſen, gaͤrten, auch hau-
berge zur ſechsjaͤrigen leihe erhalten haͤtten; nichts
deſtoweniger ſelbigen noch, dem daſigen herkom-
men gemaͤß, uͤber den ſtipulirten jaͤrlichen pacht
die 4te garbe frucht, und das holz in natur, oder
dem werte nach, jedesmal beſonders zu entrich-
ten oblige.

Drei und virzigſtes haubtſtuͤck
von den zum ſtate gehoͤrigen ſachen.

§ 1793
von den ſtats-
ſachen.

Das ſtatsvermoͤgen, und die ſachen des ſtates,
ſind von weitem umfange (§ 1795 des Iten
th.). Ein haubtſtuͤck davon ſind: die herrenloſe
ſachen (adeſpota), (§ 1045). Dahin gehoͤren
entweder ſachen von werte, oder die ſich haͤufig
finden, bald auf dem feſten lande, bald in der
luft, teils auf- und in den fluͤſſen, teils an deren
ufern (§ 2268 des Iten th.), wovon die regel ge-
machet wird: was allen untertanen nicht vil nu-
zet, dem landesherrn aber allein vorteil bringet,
das machet ein ſtuͤck des ſtatsvermoͤgens aus.

Vir und virzigſtes haubtſtuͤck
von den oͤffentlichen gebaͤuden, und
arbeitshaͤuſern.

§ 1798

Man nimmt zum muſter die ſtadt Amſterdam,
wovon der Philipps von Zeſen eine be-

ſchrei-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0796" n="772"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">II</hi> buch, <hi rendition="#aq">XLIV</hi> haubt&#x017F;tu&#x0364;ck,</hi></fw><lb/>
den kla&#x0364;gern, vermo&#x0364;ge des von der fu&#x0364;r&#x017F;tl. ju&#x017F;tlz-<lb/>
kanzellei, in Dillenburg, am 11ten febr. 1762 er-<lb/>
teileten be&#x017F;cheides, erha&#x0364;rtet werden &#x017F;ollte: daß,<lb/>
wenn &#x017F;chon die pachter in dem &#x017F;ogenannten grun-<lb/>
de na&#x0364;ch&#x017F;t den aeckern, wi&#x017F;en, ga&#x0364;rten, auch hau-<lb/>
berge zur &#x017F;echsja&#x0364;rigen leihe erhalten ha&#x0364;tten; nichts<lb/>
de&#x017F;toweniger &#x017F;elbigen noch, dem da&#x017F;igen herkom-<lb/>
men gema&#x0364;ß, u&#x0364;ber den &#x017F;tipulirten ja&#x0364;rlichen pacht<lb/>
die 4te garbe frucht, und das holz in natur, oder<lb/>
dem werte nach, jedesmal be&#x017F;onders zu entrich-<lb/>
ten oblige.</p>
        </div>
      </div><lb/>
      <div n="1">
        <head><hi rendition="#b">Drei und virzig&#x017F;tes haubt&#x017F;tu&#x0364;ck<lb/>
von den zum &#x017F;tate geho&#x0364;rigen &#x017F;achen.</hi><lb/>
§ 1793</head><lb/>
        <note place="left">von den &#x017F;tats-<lb/>
&#x017F;achen.</note>
        <p><hi rendition="#in">D</hi>as &#x017F;tatsvermo&#x0364;gen, und die &#x017F;achen des &#x017F;tates,<lb/>
&#x017F;ind von weitem umfange (§ 1795 des <hi rendition="#aq">I</hi>ten<lb/>
th.). Ein haubt&#x017F;tu&#x0364;ck davon &#x017F;ind: die herrenlo&#x017F;e<lb/>
&#x017F;achen (ade&#x017F;pota), (§ 1045). Dahin geho&#x0364;ren<lb/>
entweder &#x017F;achen von werte, oder die &#x017F;ich ha&#x0364;ufig<lb/>
finden, bald auf dem fe&#x017F;ten lande, bald in der<lb/>
luft, teils auf- und in den flu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en, teils an deren<lb/>
ufern (§ 2268 des <hi rendition="#aq">I</hi>ten th.), wovon die regel ge-<lb/>
machet wird: was allen untertanen nicht vil nu-<lb/>
zet, dem landesherrn aber allein vorteil bringet,<lb/>
das machet ein &#x017F;tu&#x0364;ck des &#x017F;tatsvermo&#x0364;gens aus.</p>
      </div><lb/>
      <div n="1">
        <head><hi rendition="#b">Vir und virzig&#x017F;tes haubt&#x017F;tu&#x0364;ck<lb/>
von den o&#x0364;ffentlichen geba&#x0364;uden, und<lb/>
arbeitsha&#x0364;u&#x017F;ern.</hi><lb/>
§ 1798</head><lb/>
        <p><hi rendition="#in">M</hi>an nimmt zum mu&#x017F;ter die &#x017F;tadt Am&#x017F;terdam,<lb/>
wovon der <hi rendition="#fr">Philipps von Ze&#x017F;en</hi> eine be-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;chrei-</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[772/0796] II buch, XLIV haubtſtuͤck, den klaͤgern, vermoͤge des von der fuͤrſtl. juſtlz- kanzellei, in Dillenburg, am 11ten febr. 1762 er- teileten beſcheides, erhaͤrtet werden ſollte: daß, wenn ſchon die pachter in dem ſogenannten grun- de naͤchſt den aeckern, wiſen, gaͤrten, auch hau- berge zur ſechsjaͤrigen leihe erhalten haͤtten; nichts deſtoweniger ſelbigen noch, dem daſigen herkom- men gemaͤß, uͤber den ſtipulirten jaͤrlichen pacht die 4te garbe frucht, und das holz in natur, oder dem werte nach, jedesmal beſonders zu entrich- ten oblige. Drei und virzigſtes haubtſtuͤck von den zum ſtate gehoͤrigen ſachen. § 1793 Das ſtatsvermoͤgen, und die ſachen des ſtates, ſind von weitem umfange (§ 1795 des Iten th.). Ein haubtſtuͤck davon ſind: die herrenloſe ſachen (adeſpota), (§ 1045). Dahin gehoͤren entweder ſachen von werte, oder die ſich haͤufig finden, bald auf dem feſten lande, bald in der luft, teils auf- und in den fluͤſſen, teils an deren ufern (§ 2268 des Iten th.), wovon die regel ge- machet wird: was allen untertanen nicht vil nu- zet, dem landesherrn aber allein vorteil bringet, das machet ein ſtuͤck des ſtatsvermoͤgens aus. Vir und virzigſtes haubtſtuͤck von den oͤffentlichen gebaͤuden, und arbeitshaͤuſern. § 1798 Man nimmt zum muſter die ſtadt Amſterdam, wovon der Philipps von Zeſen eine be- ſchrei-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/796
Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 772. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/796>, abgerufen am 22.11.2024.