P. II, cap. 73, § 6, s. 652, 1685, 8v. Jm- mittels sind die hutungsberechtigte möglichst den- noch zu bedenken, Veit. Lud. von Seckendorf im teutschen fürstenstate s. 473, 1754, 8v, Frei- herr von Cramerobs. 119, s. 344, obs. 213, s. 497. Wenn aber bei demjenigen walde, wor- in jemand die vihe-hütung hat, und in häge ge- leget werden soll, an desselben statt kein anderer ort zur einsweiligen hüte angewisen werden kan, darf das ganze auf einmal in die häge nicht gele- get werden.
§ 1771
was bei dem anweisen ge- schihet, u. von der hohen poli- zei desfalls ge- waret wird?
Die wald- und holzungen werden als schäze eines states, und landes, zur abhelfung der be- dürfnisse der menschen, auch wegen des daraus ersprossenden narungsstandes, und gewinstes be- trachtet, worüber einem regenten die oberste ge- walt, und aufsicht, wie über das stats- und der untertanen vermögen, zustehet. Wenn aber die waldungen eine genaue sorgfalt, und haushaltung erfodern, damit es hiran nicht gebreche, noch da- mit übel gewirtschaftet werde; gleichwohl ein lan- desherr überhaubt die glückseligkeit seiner staten, auch untertanen zu befördern, und darauf bedacht zu nemen pflichtig ist; so ist auch solche in absicht auf die unentberliche holzung, deren erhaltung, wirtschaftlichen gebrauch, derselben fortdaurende zulänglichkeit, und vermerung zu erstrecken. Ob nun schon die waldungen, und hölzer auch den un- tertanen zugehören, oder zu lehn gereichet sind; so können sie doch nicht jederzeit, noch aller orten, da- mit nach eigenem gefallen schalten, und walten; sondern es kan dißfalls ein landesherr zil, und maaß, vermöge der landesgesäze, forst- holz- und anderer verordnungen, sezen (§ 1797, § 2468
des
II b., XLII h. von dem wald-
P. II, cap. 73, § 6, ſ. 652, 1685, 8v. Jm- mittels ſind die hutungsberechtigte moͤglichſt den- noch zu bedenken, Veit. Lud. von Seckendorf im teutſchen fuͤrſtenſtate ſ. 473, 1754, 8v, Frei- herr von Cramerobſ. 119, ſ. 344, obſ. 213, ſ. 497. Wenn aber bei demjenigen walde, wor- in jemand die vihe-huͤtung hat, und in haͤge ge- leget werden ſoll, an deſſelben ſtatt kein anderer ort zur einsweiligen huͤte angewiſen werden kan, darf das ganze auf einmal in die haͤge nicht gele- get werden.
§ 1771
was bei dem anweiſen ge- ſchihet, u. von der hohen poli- zei desfalls ge- waret wird?
Die wald- und holzungen werden als ſchaͤze eines ſtates, und landes, zur abhelfung der be- duͤrfniſſe der menſchen, auch wegen des daraus erſproſſenden narungsſtandes, und gewinſtes be- trachtet, woruͤber einem regenten die oberſte ge- walt, und aufſicht, wie uͤber das ſtats- und der untertanen vermoͤgen, zuſtehet. Wenn aber die waldungen eine genaue ſorgfalt, und haushaltung erfodern, damit es hiran nicht gebreche, noch da- mit uͤbel gewirtſchaftet werde; gleichwohl ein lan- desherr uͤberhaubt die gluͤckſeligkeit ſeiner ſtaten, auch untertanen zu befoͤrdern, und darauf bedacht zu nemen pflichtig iſt; ſo iſt auch ſolche in abſicht auf die unentberliche holzung, deren erhaltung, wirtſchaftlichen gebrauch, derſelben fortdaurende zulaͤnglichkeit, und vermerung zu erſtrecken. Ob nun ſchon die waldungen, und hoͤlzer auch den un- tertanen zugehoͤren, oder zu lehn gereichet ſind; ſo koͤnnen ſie doch nicht jederzeit, noch aller orten, da- mit nach eigenem gefallen ſchalten, und walten; ſondern es kan dißfalls ein landesherr zil, und maaß, vermoͤge der landesgeſaͤze, forſt- holz- und anderer verordnungen, ſezen (§ 1797, § 2468
des
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0786"n="762"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">II</hi> b., <hirendition="#aq">XLII</hi> h. von dem wald-</hi></fw><lb/><hirendition="#aq">P. II, cap.</hi> 73, § 6, ſ. 652, 1685, 8v. Jm-<lb/>
mittels ſind die hutungsberechtigte moͤglichſt den-<lb/>
noch zu bedenken, <hirendition="#fr">Veit. Lud. von Seckendorf</hi><lb/>
im teutſchen fuͤrſtenſtate ſ. 473, 1754, 8v, Frei-<lb/>
herr <hirendition="#fr">von Cramer</hi><hirendition="#aq">obſ.</hi> 119, ſ. 344, <hirendition="#aq">obſ.</hi> 213,<lb/>ſ. 497. Wenn aber bei demjenigen walde, wor-<lb/>
in jemand die vihe-huͤtung hat, und in haͤge ge-<lb/>
leget werden ſoll, an deſſelben ſtatt kein anderer<lb/>
ort zur einsweiligen huͤte angewiſen werden kan,<lb/>
darf das ganze auf einmal in die haͤge nicht gele-<lb/>
get werden.</p></div><lb/><divn="2"><head>§ 1771</head><lb/><noteplace="left">was bei dem<lb/>
anweiſen ge-<lb/>ſchihet, u. von<lb/>
der hohen poli-<lb/>
zei desfalls ge-<lb/>
waret wird?</note><p>Die wald- und holzungen werden als ſchaͤze<lb/>
eines ſtates, und landes, zur abhelfung der be-<lb/>
duͤrfniſſe der menſchen, auch wegen des daraus<lb/>
erſproſſenden narungsſtandes, und gewinſtes be-<lb/>
trachtet, woruͤber einem regenten die oberſte ge-<lb/>
walt, und aufſicht, wie uͤber das ſtats- und der<lb/>
untertanen vermoͤgen, zuſtehet. Wenn aber die<lb/>
waldungen eine genaue ſorgfalt, und haushaltung<lb/>
erfodern, damit es hiran nicht gebreche, noch da-<lb/>
mit uͤbel gewirtſchaftet werde; gleichwohl ein lan-<lb/>
desherr uͤberhaubt die gluͤckſeligkeit ſeiner ſtaten,<lb/>
auch untertanen zu befoͤrdern, und darauf bedacht<lb/>
zu nemen pflichtig iſt; ſo iſt auch ſolche in abſicht<lb/>
auf die unentberliche holzung, deren erhaltung,<lb/>
wirtſchaftlichen gebrauch, derſelben fortdaurende<lb/>
zulaͤnglichkeit, und vermerung zu erſtrecken. Ob<lb/>
nun ſchon die waldungen, und hoͤlzer auch den un-<lb/>
tertanen zugehoͤren, oder zu lehn gereichet ſind; ſo<lb/>
koͤnnen ſie doch nicht jederzeit, noch aller orten, da-<lb/>
mit nach eigenem gefallen ſchalten, und walten;<lb/>ſondern es kan dißfalls ein landesherr zil, und<lb/>
maaß, vermoͤge der landesgeſaͤze, forſt- holz- und<lb/>
anderer verordnungen, ſezen (§ 1797, § 2468<lb/><fwplace="bottom"type="catch">des</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[762/0786]
II b., XLII h. von dem wald-
P. II, cap. 73, § 6, ſ. 652, 1685, 8v. Jm-
mittels ſind die hutungsberechtigte moͤglichſt den-
noch zu bedenken, Veit. Lud. von Seckendorf
im teutſchen fuͤrſtenſtate ſ. 473, 1754, 8v, Frei-
herr von Cramer obſ. 119, ſ. 344, obſ. 213,
ſ. 497. Wenn aber bei demjenigen walde, wor-
in jemand die vihe-huͤtung hat, und in haͤge ge-
leget werden ſoll, an deſſelben ſtatt kein anderer
ort zur einsweiligen huͤte angewiſen werden kan,
darf das ganze auf einmal in die haͤge nicht gele-
get werden.
§ 1771
Die wald- und holzungen werden als ſchaͤze
eines ſtates, und landes, zur abhelfung der be-
duͤrfniſſe der menſchen, auch wegen des daraus
erſproſſenden narungsſtandes, und gewinſtes be-
trachtet, woruͤber einem regenten die oberſte ge-
walt, und aufſicht, wie uͤber das ſtats- und der
untertanen vermoͤgen, zuſtehet. Wenn aber die
waldungen eine genaue ſorgfalt, und haushaltung
erfodern, damit es hiran nicht gebreche, noch da-
mit uͤbel gewirtſchaftet werde; gleichwohl ein lan-
desherr uͤberhaubt die gluͤckſeligkeit ſeiner ſtaten,
auch untertanen zu befoͤrdern, und darauf bedacht
zu nemen pflichtig iſt; ſo iſt auch ſolche in abſicht
auf die unentberliche holzung, deren erhaltung,
wirtſchaftlichen gebrauch, derſelben fortdaurende
zulaͤnglichkeit, und vermerung zu erſtrecken. Ob
nun ſchon die waldungen, und hoͤlzer auch den un-
tertanen zugehoͤren, oder zu lehn gereichet ſind; ſo
koͤnnen ſie doch nicht jederzeit, noch aller orten, da-
mit nach eigenem gefallen ſchalten, und walten;
ſondern es kan dißfalls ein landesherr zil, und
maaß, vermoͤge der landesgeſaͤze, forſt- holz- und
anderer verordnungen, ſezen (§ 1797, § 2468
des
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 762. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/786>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.