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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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II buch, XLI haubtstück,
beambten, und stadträhte, auch gerichtsherren,
und anderer personen. Derowegen pfleget man
auch hirbei zu sagen: in dem lande, wo die beste
ordnungen sind, da werden sie am wenigsten befol-
get. Die klage ist schon nicht nur allgemein; son-
dern sie wird täglich grösser, daß sowohl das bau-
werk- und brennholz sehr abneme, und rar werde,
als auch desfalls eine grosse teurung entstehet; wel-
ches nicht anders seyn kan. Denn, wenn der ab-
gang, aufwand, und die verschwendung des holzes
stärker ist, als der nachwachs desselben, und der
vom fallenden samen ersprossende junge anflug zu
ersezen vermag; so liget die ursache vor augen;
welche aber wider die haubt- und grund-regel des
forstwesens streitet, welche nicht mehr an holzungen
abtreiben lässet, als der nachwachs verstattet. Denn
ein guter wirt vertut nicht mehr, als er füglich kan,
und wirklich hat; jedoch sparet er auch vom vorra-
te, und behält sich davon etwas auf die zukunft
zum rückhalte und gewinnste; folglich lässet er nach
der forstwirtschaft in einem jare nicht mehr holz
fällen, als in 30 -- 40 und mehreren jaren wach-
sen kan. Denn dises heisset die rechnung one wirt
machen; vilmehr ist der wald forstmässig zu behan-
deln, und zuförderst wohl zu überlegen, wie vile
jare zum anderweiten hibigen nachwachse erheischet
werden, und wie vil man allso, one mit der zeit
mangel zu veranlassen, järlich nach dem ertrage
des waldes, hauen dürfe, wie dises in dem soge-
nannten, und wohlgeschribenen kurzen systemati-
schen grundrisse der practischen forstwissenschaft rc
1764, gr. 8, s. 24 fg. § 41 fg. s. 28 fg. s. 43 fgg.
gründlich gezeiget, und ausgerechnet stehet, Hirsch
in der sammlung oeconomischer nachrichten 1ten
th. s. 83 fgg.

§ 1748

II buch, XLI haubtſtuͤck,
beambten, und ſtadtraͤhte, auch gerichtsherren,
und anderer perſonen. Derowegen pfleget man
auch hirbei zu ſagen: in dem lande, wo die beſte
ordnungen ſind, da werden ſie am wenigſten befol-
get. Die klage iſt ſchon nicht nur allgemein; ſon-
dern ſie wird taͤglich groͤſſer, daß ſowohl das bau-
werk- und brennholz ſehr abneme, und rar werde,
als auch desfalls eine groſſe teurung entſtehet; wel-
ches nicht anders ſeyn kan. Denn, wenn der ab-
gang, aufwand, und die verſchwendung des holzes
ſtaͤrker iſt, als der nachwachs deſſelben, und der
vom fallenden ſamen erſproſſende junge anflug zu
erſezen vermag; ſo liget die urſache vor augen;
welche aber wider die haubt- und grund-regel des
forſtweſens ſtreitet, welche nicht mehr an holzungen
abtreiben laͤſſet, als der nachwachs verſtattet. Denn
ein guter wirt vertut nicht mehr, als er fuͤglich kan,
und wirklich hat; jedoch ſparet er auch vom vorra-
te, und behaͤlt ſich davon etwas auf die zukunft
zum ruͤckhalte und gewinnſte; folglich laͤſſet er nach
der forſtwirtſchaft in einem jare nicht mehr holz
faͤllen, als in 30 — 40 und mehreren jaren wach-
ſen kan. Denn diſes heiſſet die rechnung one wirt
machen; vilmehr iſt der wald forſtmaͤſſig zu behan-
deln, und zufoͤrderſt wohl zu uͤberlegen, wie vile
jare zum anderweiten hibigen nachwachſe erheiſchet
werden, und wie vil man allſo, one mit der zeit
mangel zu veranlaſſen, jaͤrlich nach dem ertrage
des waldes, hauen duͤrfe, wie diſes in dem ſoge-
nannten, und wohlgeſchribenen kurzen ſyſtemati-
ſchen grundriſſe der practiſchen forſtwiſſenſchaft ꝛc
1764, gr. 8, ſ. 24 fg. § 41 fg. ſ. 28 fg. ſ. 43 fgg.
gruͤndlich gezeiget, und ausgerechnet ſtehet, Hirſch
in der ſammlung oeconomiſcher nachrichten 1ten
th. ſ. 83 fgg.

§ 1748
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[748/0772] II buch, XLI haubtſtuͤck, beambten, und ſtadtraͤhte, auch gerichtsherren, und anderer perſonen. Derowegen pfleget man auch hirbei zu ſagen: in dem lande, wo die beſte ordnungen ſind, da werden ſie am wenigſten befol- get. Die klage iſt ſchon nicht nur allgemein; ſon- dern ſie wird taͤglich groͤſſer, daß ſowohl das bau- werk- und brennholz ſehr abneme, und rar werde, als auch desfalls eine groſſe teurung entſtehet; wel- ches nicht anders ſeyn kan. Denn, wenn der ab- gang, aufwand, und die verſchwendung des holzes ſtaͤrker iſt, als der nachwachs deſſelben, und der vom fallenden ſamen erſproſſende junge anflug zu erſezen vermag; ſo liget die urſache vor augen; welche aber wider die haubt- und grund-regel des forſtweſens ſtreitet, welche nicht mehr an holzungen abtreiben laͤſſet, als der nachwachs verſtattet. Denn ein guter wirt vertut nicht mehr, als er fuͤglich kan, und wirklich hat; jedoch ſparet er auch vom vorra- te, und behaͤlt ſich davon etwas auf die zukunft zum ruͤckhalte und gewinnſte; folglich laͤſſet er nach der forſtwirtſchaft in einem jare nicht mehr holz faͤllen, als in 30 — 40 und mehreren jaren wach- ſen kan. Denn diſes heiſſet die rechnung one wirt machen; vilmehr iſt der wald forſtmaͤſſig zu behan- deln, und zufoͤrderſt wohl zu uͤberlegen, wie vile jare zum anderweiten hibigen nachwachſe erheiſchet werden, und wie vil man allſo, one mit der zeit mangel zu veranlaſſen, jaͤrlich nach dem ertrage des waldes, hauen duͤrfe, wie diſes in dem ſoge- nannten, und wohlgeſchribenen kurzen ſyſtemati- ſchen grundriſſe der practiſchen forſtwiſſenſchaft ꝛc 1764, gr. 8, ſ. 24 fg. § 41 fg. ſ. 28 fg. ſ. 43 fgg. gruͤndlich gezeiget, und ausgerechnet ſtehet, Hirſch in der ſammlung oeconomiſcher nachrichten 1ten th. ſ. 83 fgg. § 1748

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 748. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/772>, abgerufen am 22.11.2024.