gelegenen plaz für die rentkammer vindiciren will, hat er zu erweisen: daß die stadt ein schwächeres recht, als die rentkammer, oder daß die stadt kei- nen titel vor sich habe, Joh. Klein in annotat. ad Schoepferi synopsin iur. priuati, s. 172, n. 3, s. 177, n. 1, oder der titel des stadtrahtes schwä- cher, als der rentkammer sei, Struve im synt. iur. ciu. ex. XI, § 46, Lauterbach im coll. th. pr. p. lib. VI, tit. 2, § 15. Wofern er aber solches nicht erweiset, wird der blosse titel der landesho- heit für schwächer, als derjenige, welcher von der stadtmarkung hergeleitet ist, geachtet; in betracht die städte, auch dörfer, eine starke vermutung we- gen irer gemarkung vor sich haben, daß nämlich die darin gelegene pläze, und grundstücke darzu gehören, Strubens rechtl. bedenken Iter th. num. CXI, s. 257 fg., Schoepff im cons. XXXIII, n. 49, s. 239 fg., vol. VIII,Joh. Stephan Püt- ters auserlesene rechtsfälle, Goett. 1760 sol., de- duct. II, s. 240, n. 27 fg., Fritsch am a. o. cap. I, § 3, cap. VIII, § 5, n. 5 fg., cap. 17; ob- schon dem landesherrn das statseigentum vor, wie nach, aufrecht bleibet. Solchemnach hat derjeni- ge, welcher etwas darin sich zueignen will, die ausname von der regel zu erweisen. Es kan auch die gerichtbarkeit das eigentum derselben zum be- hufe eines solchen beklagten stadtrahtes beglaubi- gen, Carpzovlib. III, tit. 12, resp. 12, n. 3, s. 749; obgleich sonst von der gerichtbarkeit auf das eigentum kein gemeiner schluß zu folgern ste- het (§ 1648). Nicht minder werden in der be- weisung alter rechtshändel die urkunden der be- klagten den zeugen des klägers vorgezogen, Boen- merde collis. probat. cap. 2, § 4, s. 215 fg., T. IIII, exerc ad p. Welchem noch der unleugba- re besizstand des beklagten stadtrahtes beitrit; und
im
von der ſtadt-u. dorfflure (gemark.)
gelegenen plaz fuͤr die rentkammer vindiciren will, hat er zu erweiſen: daß die ſtadt ein ſchwaͤcheres recht, als die rentkammer, oder daß die ſtadt kei- nen titel vor ſich habe, Joh. Klein in annotat. ad Schoepferi ſynopſin iur. priuati, ſ. 172, n. 3, ſ. 177, n. 1, oder der titel des ſtadtrahtes ſchwaͤ- cher, als der rentkammer ſei, Struve im ſynt. iur. ciu. ex. XI, § 46, Lauterbach im coll. th. pr. π. lib. VI, tit. 2, § 15. Wofern er aber ſolches nicht erweiſet, wird der bloſſe titel der landesho- heit fuͤr ſchwaͤcher, als derjenige, welcher von der ſtadtmarkung hergeleitet iſt, geachtet; in betracht die ſtaͤdte, auch doͤrfer, eine ſtarke vermutung we- gen irer gemarkung vor ſich haben, daß naͤmlich die darin gelegene plaͤze, und grundſtuͤcke darzu gehoͤren, Strubens rechtl. bedenken Iter th. num. CXI, ſ. 257 fg., Schoepff im conſ. XXXIII, n. 49, ſ. 239 fg., vol. VIII,Joh. Stephan Puͤt- ters auserleſene rechtsfaͤlle, Goett. 1760 ſol., de- duct. II, ſ. 240, n. 27 fg., Fritſch am a. o. cap. I, § 3, cap. VIII, § 5, n. 5 fg., cap. 17; ob- ſchon dem landesherrn das ſtatseigentum vor, wie nach, aufrecht bleibet. Solchemnach hat derjeni- ge, welcher etwas darin ſich zueignen will, die ausname von der regel zu erweiſen. Es kan auch die gerichtbarkeit das eigentum derſelben zum be- hufe eines ſolchen beklagten ſtadtrahtes beglaubi- gen, Carpzovlib. III, tit. 12, reſp. 12, n. 3, ſ. 749; obgleich ſonſt von der gerichtbarkeit auf das eigentum kein gemeiner ſchluß zu folgern ſte- het (§ 1648). Nicht minder werden in der be- weiſung alter rechtshaͤndel die urkunden der be- klagten den zeugen des klaͤgers vorgezogen, Boen- merde colliſ. probat. cap. 2, § 4, ſ. 215 fg., T. IIII, exerc ad π. Welchem noch der unleugba- re beſizſtand des beklagten ſtadtrahtes beitrit; und
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von der ſtadt-u. dorfflure (gemark.)
gelegenen plaz fuͤr die rentkammer vindiciren will,
hat er zu erweiſen: daß die ſtadt ein ſchwaͤcheres
recht, als die rentkammer, oder daß die ſtadt kei-
nen titel vor ſich habe, Joh. Klein in annotat. ad
Schoepferi ſynopſin iur. priuati, ſ. 172, n. 3,
ſ. 177, n. 1, oder der titel des ſtadtrahtes ſchwaͤ-
cher, als der rentkammer ſei, Struve im ſynt.
iur. ciu. ex. XI, § 46, Lauterbach im coll. th. pr.
π. lib. VI, tit. 2, § 15. Wofern er aber ſolches
nicht erweiſet, wird der bloſſe titel der landesho-
heit fuͤr ſchwaͤcher, als derjenige, welcher von der
ſtadtmarkung hergeleitet iſt, geachtet; in betracht
die ſtaͤdte, auch doͤrfer, eine ſtarke vermutung we-
gen irer gemarkung vor ſich haben, daß naͤmlich
die darin gelegene plaͤze, und grundſtuͤcke darzu
gehoͤren, Strubens rechtl. bedenken Iter th. num.
CXI, ſ. 257 fg., Schoepff im conſ. XXXIII, n.
49, ſ. 239 fg., vol. VIII, Joh. Stephan Puͤt-
ters auserleſene rechtsfaͤlle, Goett. 1760 ſol., de-
duct. II, ſ. 240, n. 27 fg., Fritſch am a. o. cap.
I, § 3, cap. VIII, § 5, n. 5 fg., cap. 17; ob-
ſchon dem landesherrn das ſtatseigentum vor, wie
nach, aufrecht bleibet. Solchemnach hat derjeni-
ge, welcher etwas darin ſich zueignen will, die
ausname von der regel zu erweiſen. Es kan auch
die gerichtbarkeit das eigentum derſelben zum be-
hufe eines ſolchen beklagten ſtadtrahtes beglaubi-
gen, Carpzov lib. III, tit. 12, reſp. 12, n. 3,
ſ. 749; obgleich ſonſt von der gerichtbarkeit auf
das eigentum kein gemeiner ſchluß zu folgern ſte-
het (§ 1648). Nicht minder werden in der be-
weiſung alter rechtshaͤndel die urkunden der be-
klagten den zeugen des klaͤgers vorgezogen, Boen-
mer de colliſ. probat. cap. 2, § 4, ſ. 215 fg., T.
IIII, exerc ad π. Welchem noch der unleugba-
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 735. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/759>, abgerufen am 22.11.2024.
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