weglichen sachen, J. W. Trierde transmissione fructuum feud. in heredes allodiales, Frankf. an der Od. 1719, Gottfr. Casp. Segniz von Schmalfeldende allodialitate fructuum feudi et de competentia iudicis ordinarii in rebus eo perti- nentibus, Altd. 1754.
§ 1614
worin die be- stimmung der beweglichen sa- chen zu den un- beweglichen bestehet?
Die bestimmung der beweglichen sachen zu den unbeweglichen (§ 1811 des 1ten th.), bestehet in ei- ner handelung, vermöge deren bewegliche dinge zum beständigen gebrauche einer unbeweglichen sache angeschaffet, und diser wirklich einverleibet auch ge- widmet werden. Sie geschihet nicht bloß dem ge- müte nach; sondern erfodert darnebst: 1) eine der natur nach bewegliche sache, welche 2) in der ab- sicht der unbeweglichen beigefüget wird, daß sie da- bei beständig verbleiben, und nuz verschaffen solle; 3) ist sie auch wirklich (actu) zum gebrauche der unbeweglichen sache anzuwenden. Wenn allso die bestimmung zu irer bewerkstelligung noch nicht ge- langet ist, hat sie auch noch keine wirkung, Boeh- merT. I P. I, cons. 67 n. 10 -- 13, P. II 62 n. 4, T. III P. III cons. 601 n. 2, Jac. Bornde eo quod circa destinationem iustum est, Leipzig 1680. Die statuten der Reichsstadt Hailbronn vom jare 1541 fol. th. III tit. 4 rechnen zu den ligenden gütern, welche nach absterben eines ehegattens zum widerfalle gehören sollen: haus, hof, aecker, wein- gärten, wisen, erbbeständnisse, verpfandschulden, jär- liche zinßen, und gultbrife, auch die eingekaufeten früchte, und weine zum widerverkause, auch gewer- be; die waaren, welche einer eingekaufet hat zum kaufhandel, und was darzu gehöret; allein die früchte, und weine, welche einer auf seinen gütern erbauet, oder davon fallend hat, welche er zum
gewer-
II buch, XXXIX h. vom farniſſe.
weglichen ſachen, J. W. Trierde transmiſſione fructuum feud. in heredes allodiales, Frankf. an der Od. 1719, Gottfr. Caſp. Segniz von Schmalfeldende allodialitate fructuum feudi et de competentia iudicis ordinarii in rebus eo perti- nentibus, Altd. 1754.
§ 1614
worin die be- ſtimmung der beweglichen ſa- chen zu den un- beweglichen beſtehet?
Die beſtimmung der beweglichen ſachen zu den unbeweglichen (§ 1811 des 1ten th.), beſtehet in ei- ner handelung, vermoͤge deren bewegliche dinge zum beſtaͤndigen gebrauche einer unbeweglichen ſache angeſchaffet, und diſer wirklich einverleibet auch ge- widmet werden. Sie geſchihet nicht bloß dem ge- muͤte nach; ſondern erfodert darnebſt: 1) eine der natur nach bewegliche ſache, welche 2) in der ab- ſicht der unbeweglichen beigefuͤget wird, daß ſie da- bei beſtaͤndig verbleiben, und nuz verſchaffen ſolle; 3) iſt ſie auch wirklich (actu) zum gebrauche der unbeweglichen ſache anzuwenden. Wenn allſo die beſtimmung zu irer bewerkſtelligung noch nicht ge- langet iſt, hat ſie auch noch keine wirkung, Boeh- merT. I P. I, conſ. 67 n. 10 — 13, P. II 62 n. 4, T. III P. III conſ. 601 n. 2, Jac. Bornde eo quod circa deſtinationem iuſtum eſt, Leipzig 1680. Die ſtatuten der Reichsſtadt Hailbronn vom jare 1541 fol. th. III tit. 4 rechnen zu den ligenden guͤtern, welche nach abſterben eines ehegattens zum widerfalle gehoͤren ſollen: haus, hof, aecker, wein- gaͤrten, wiſen, erbbeſtaͤndniſſe, verpfandſchulden, jaͤr- liche zinßen, und gultbrife, auch die eingekaufeten fruͤchte, und weine zum widerverkauſe, auch gewer- be; die waaren, welche einer eingekaufet hat zum kaufhandel, und was darzu gehoͤret; allein die fruͤchte, und weine, welche einer auf ſeinen guͤtern erbauet, oder davon fallend hat, welche er zum
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II buch, XXXIX h. vom farniſſe.
weglichen ſachen, J. W. Trier de transmiſſione
fructuum feud. in heredes allodiales, Frankf. an
der Od. 1719, Gottfr. Caſp. Segniz von
Schmalfelden de allodialitate fructuum feudi et
de competentia iudicis ordinarii in rebus eo perti-
nentibus, Altd. 1754.
§ 1614
Die beſtimmung der beweglichen ſachen zu den
unbeweglichen (§ 1811 des 1ten th.), beſtehet in ei-
ner handelung, vermoͤge deren bewegliche dinge zum
beſtaͤndigen gebrauche einer unbeweglichen ſache
angeſchaffet, und diſer wirklich einverleibet auch ge-
widmet werden. Sie geſchihet nicht bloß dem ge-
muͤte nach; ſondern erfodert darnebſt: 1) eine der
natur nach bewegliche ſache, welche 2) in der ab-
ſicht der unbeweglichen beigefuͤget wird, daß ſie da-
bei beſtaͤndig verbleiben, und nuz verſchaffen ſolle;
3) iſt ſie auch wirklich (actu) zum gebrauche der
unbeweglichen ſache anzuwenden. Wenn allſo die
beſtimmung zu irer bewerkſtelligung noch nicht ge-
langet iſt, hat ſie auch noch keine wirkung, Boeh-
mer T. I P. I, conſ. 67 n. 10 — 13, P. II 62 n.
4, T. III P. III conſ. 601 n. 2, Jac. Born de eo
quod circa deſtinationem iuſtum eſt, Leipzig 1680.
Die ſtatuten der Reichsſtadt Hailbronn vom jare
1541 fol. th. III tit. 4 rechnen zu den ligenden
guͤtern, welche nach abſterben eines ehegattens zum
widerfalle gehoͤren ſollen: haus, hof, aecker, wein-
gaͤrten, wiſen, erbbeſtaͤndniſſe, verpfandſchulden, jaͤr-
liche zinßen, und gultbrife, auch die eingekaufeten
fruͤchte, und weine zum widerverkauſe, auch gewer-
be; die waaren, welche einer eingekaufet hat zum
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 726. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/750>, abgerufen am 22.12.2024.
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