Ein jeder, folglich auch ein gelehrter, darf denvom wein- schanke der ge- lehrten. wein, welchen er in seinen weinbergen zihet, selbst verschenken lassen, Harpprecht im cons. VII n. 67 fgg. s. 62 fg. vol. VII cons. Tub.; weil er dise ver- steuern muß; jedoch keine andere weine; weil er keine bürgerliche narungssteuern gibet. Zu Jena, und Wittenberg verschenken allso die professoren, und doctoren dergleichen, auch das bir, in iren häu- sern an die hausbursche; geben aber deswegen nichts ab.
§ 1484
Der zehentherr darf nicht blossen, und lautervon weinzehn- ten, und järlich zu entrichten- den weinen. most nemen; sondern auch hilsen (rappel und bür- kel) schoepffen, wie dises das pforten-recht mit sich bringet. Das stift zum h. kreuze bei Mainz prae- tendiret: daß es mit der bollen ins weinfaß hinein fare. Ob dises angehet? die gemeine Nider-Saul- heim, und andere leugnen es, Freiherr von Cra- mer in wezl. nebenstunden th. 9 abh. 2 s. 16 -- 30, th. 13 s. 28 fg. Der pforten-zehnte wird genen- net: welcher an der pforte, und nicht im felde em- pfangen wird. Eine andere rechtsfrage ist: ob die järlich zu entrichtende weine im herbste, oder nach dem ersten abstiche fällig werden? die K. und R. kammer, zu Wezlar, hat auf das erste erkannt, in sachen Witgenstein-Berleburg entgegen Witgen- stein-Witgenstein, ausweißlich der von Crameri- schen beiträge 1ten th. abh. XX s. 80 fgg. Jm übrigen kan man vom weinbau, und andern geträn- ken wohl gebrauchen: eines ungenannten abhan- delung des gesamten weinbaues, und anderer dar- aus entstehenden producte, nebst einem anhange von allen übrigen den weinmangel ersezenden ge- tränken; imgleichen vom essigmachen, und brante-
wein-
vom weine, bire, brantw., broih. ꝛc.
§ 1483
Ein jeder, folglich auch ein gelehrter, darf denvom wein- ſchanke der ge- lehrten. wein, welchen er in ſeinen weinbergen zihet, ſelbſt verſchenken laſſen, Harpprecht im conſ. VII n. 67 fgg. ſ. 62 fg. vol. VII conſ. Tub.; weil er diſe ver- ſteuern muß; jedoch keine andere weine; weil er keine buͤrgerliche narungsſteuern gibet. Zu Jena, und Wittenberg verſchenken allſo die profeſſoren, und doctoren dergleichen, auch das bir, in iren haͤu- ſern an die hausburſche; geben aber deswegen nichts ab.
§ 1484
Der zehentherr darf nicht bloſſen, und lautervon weinzehn- ten, und jaͤrlich zu entrichten- den weinen. moſt nemen; ſondern auch hilſen (rappel und buͤr- kel) ſchoepffen, wie diſes das pforten-recht mit ſich bringet. Das ſtift zum h. kreuze bei Mainz prae- tendiret: daß es mit der bollen ins weinfaß hinein fare. Ob diſes angehet? die gemeine Nider-Saul- heim, und andere leugnen es, Freiherr von Cra- mer in wezl. nebenſtunden th. 9 abh. 2 ſ. 16 — 30, th. 13 ſ. 28 fg. Der pforten-zehnte wird genen- net: welcher an der pforte, und nicht im felde em- pfangen wird. Eine andere rechtsfrage iſt: ob die jaͤrlich zu entrichtende weine im herbſte, oder nach dem erſten abſtiche faͤllig werden? die K. und R. kammer, zu Wezlar, hat auf das erſte erkannt, in ſachen Witgenſtein-Berleburg entgegen Witgen- ſtein-Witgenſtein, ausweißlich der von Crameri- ſchen beitraͤge 1ten th. abh. XX ſ. 80 fgg. Jm uͤbrigen kan man vom weinbau, und andern getraͤn- ken wohl gebrauchen: eines ungenannten abhan- delung des geſamten weinbaues, und anderer dar- aus entſtehenden producte, nebſt einem anhange von allen uͤbrigen den weinmangel erſezenden ge- traͤnken; imgleichen vom eſſigmachen, und brante-
wein-
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vom weine, bire, brantw., broih. ꝛc.
§ 1483
Ein jeder, folglich auch ein gelehrter, darf den
wein, welchen er in ſeinen weinbergen zihet, ſelbſt
verſchenken laſſen, Harpprecht im conſ. VII n. 67
fgg. ſ. 62 fg. vol. VII conſ. Tub.; weil er diſe ver-
ſteuern muß; jedoch keine andere weine; weil er
keine buͤrgerliche narungsſteuern gibet. Zu Jena,
und Wittenberg verſchenken allſo die profeſſoren,
und doctoren dergleichen, auch das bir, in iren haͤu-
ſern an die hausburſche; geben aber deswegen
nichts ab.
vom wein-
ſchanke der ge-
lehrten.
§ 1484
Der zehentherr darf nicht bloſſen, und lauter
moſt nemen; ſondern auch hilſen (rappel und buͤr-
kel) ſchoepffen, wie diſes das pforten-recht mit ſich
bringet. Das ſtift zum h. kreuze bei Mainz prae-
tendiret: daß es mit der bollen ins weinfaß hinein
fare. Ob diſes angehet? die gemeine Nider-Saul-
heim, und andere leugnen es, Freiherr von Cra-
mer in wezl. nebenſtunden th. 9 abh. 2 ſ. 16 — 30,
th. 13 ſ. 28 fg. Der pforten-zehnte wird genen-
net: welcher an der pforte, und nicht im felde em-
pfangen wird. Eine andere rechtsfrage iſt: ob die
jaͤrlich zu entrichtende weine im herbſte, oder nach
dem erſten abſtiche faͤllig werden? die K. und R.
kammer, zu Wezlar, hat auf das erſte erkannt, in
ſachen Witgenſtein-Berleburg entgegen Witgen-
ſtein-Witgenſtein, ausweißlich der von Crameri-
ſchen beitraͤge 1ten th. abh. XX ſ. 80 fgg. Jm
uͤbrigen kan man vom weinbau, und andern getraͤn-
ken wohl gebrauchen: eines ungenannten abhan-
delung des geſamten weinbaues, und anderer dar-
aus entſtehenden producte, nebſt einem anhange
von allen uͤbrigen den weinmangel erſezenden ge-
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ten, und jaͤrlich
zu entrichten-
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 717. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/741>, abgerufen am 24.11.2024.
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