zogtümern Lüneburg. Wolfenbüttel, Calenberg rc Haltaus am a. o.; daher weiß man in Hessen da- von nichts, noch hat man solche in Schwaben, Baiern, Franken, Henneberg etc. Nachdem sich die freigeborene in adeliche, und bürgerliche einge- teilet haben; so ist die adeliche, und bürgerliche ge- rate entstanden. Jn ganz Teutschlande ist sie allso hente zu tage nicht üblich. Von der gerate im Os- nabrückischen handelt der Kreß in der erläuterung des archidiaconatwesens, in beilagen s. 1142 fg. s. 151 fg., auch von der frauen-gerate eb., Joh. Andr. Schmidde Helmstadio per frauenradam adflicto, Helmst. 1718. Von der gerate des herrn- oder ritterstandes im fürstentume Oels, sihe die lan- des-ordnung desselben, th. III art. 8, auch die Breslauischen stadtrechte, art. VII. Jm Magde- burgischen hat sie auch bei bauersleuten statt. Jm Holsteinischen haben die unverheirate töchter diß- falls einen vorzug, Dreyer am a. o. f. 39 fg. § 2 s. 43 fgg. n. 2, von Mecklenburg Dreyer s. 49 n. 6. von Lübeck das Lübische stadtr. b. II tit. II art. 15.
§ 1386
wer sie be- kömmt?
Die gerate ist ein voraus der töchter, und des geistlichen geschwisters, Knorrens rechtliche an- merkungen s. 275 fgg., Dreyerde obstagio iuris Europ. gerada etc s. 39 fgg. s. 45 fg., Barth s. 83 fgg. s. 748 fg., Hofmann am a. o. im 1ten th. s. 183 s. 218 fg. s. 223 fgg. Jeweilen kan sie auch, nach den sich eräugenden umständen zum pflichtteile angeschlagen, und gewisen werden, Joh. Christoph Hartungde imputatione geradae in legitimam, Jena 1713, Joh. Flor. Rivinus de modo computandi geradam, si pater eandem fi- liae in legitimam mat. imputare velit, Leipz. 1734,
Chri-
II buch, XXVII haubtſtuͤck,
zogtuͤmern Luͤneburg. Wolfenbuͤttel, Calenberg ꝛc Haltaus am a. o.; daher weiß man in Heſſen da- von nichts, noch hat man ſolche in Schwaben, Baiern, Franken, Henneberg ꝛc. Nachdem ſich die freigeborene in adeliche, und buͤrgerliche einge- teilet haben; ſo iſt die adeliche, und buͤrgerliche ge- rate entſtanden. Jn ganz Teutſchlande iſt ſie allſo hente zu tage nicht uͤblich. Von der gerate im Os- nabruͤckiſchen handelt der Kreß in der erlaͤuterung des archidiaconatweſens, in beilagen ſ. 1142 fg. ſ. 151 fg., auch von der frauen-gerate eb., Joh. Andr. Schmidde Helmſtadio per frauenradam adflicto, Helmſt. 1718. Von der gerate des herrn- oder ritterſtandes im fuͤrſtentume Oels, ſihe die lan- des-ordnung deſſelben, th. III art. 8, auch die Breslauiſchen ſtadtrechte, art. VII. Jm Magde- burgiſchen hat ſie auch bei bauersleuten ſtatt. Jm Holſteiniſchen haben die unverheirate toͤchter diß- falls einen vorzug, Dreyer am a. o. f. 39 fg. § 2 ſ. 43 fgg. n. 2, von Mecklenburg Dreyer ſ. 49 n. 6. von Luͤbeck das Luͤbiſche ſtadtr. b. II tit. II art. 15.
§ 1386
wer ſie be- koͤmmt?
Die gerate iſt ein voraus der toͤchter, und des geiſtlichen geſchwiſters, Knorrens rechtliche an- merkungen ſ. 275 fgg., Dreyerde obſtagio iuris Europ. gerada etc ſ. 39 fgg. ſ. 45 fg., Barth ſ. 83 fgg. ſ. 748 fg., Hofmann am a. o. im 1ten th. ſ. 183 ſ. 218 fg. ſ. 223 fgg. Jeweilen kan ſie auch, nach den ſich eraͤugenden umſtaͤnden zum pflichtteile angeſchlagen, und gewiſen werden, Joh. Chriſtoph Hartungde imputatione geradae in legitimam, Jena 1713, Joh. Flor. Rivinus de modo computandi geradam, ſi pater eandem fi- liae in legitimam mat. imputare velit, Leipz. 1734,
Chri-
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0720"n="696"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">II</hi> buch, <hirendition="#aq">XXVII</hi> haubtſtuͤck,</hi></fw><lb/>
zogtuͤmern Luͤneburg. Wolfenbuͤttel, Calenberg ꝛc<lb/><hirendition="#fr">Haltaus</hi> am a. o.; daher weiß man in Heſſen da-<lb/>
von nichts, noch hat man ſolche in Schwaben,<lb/>
Baiern, Franken, Henneberg ꝛc. Nachdem ſich<lb/>
die freigeborene in adeliche, und buͤrgerliche einge-<lb/>
teilet haben; ſo iſt die adeliche, und buͤrgerliche ge-<lb/>
rate entſtanden. Jn ganz Teutſchlande iſt ſie allſo<lb/>
hente zu tage nicht uͤblich. Von der gerate im Os-<lb/>
nabruͤckiſchen handelt der <hirendition="#fr">Kreß</hi> in der erlaͤuterung<lb/>
des archidiaconatweſens, in beilagen ſ. 1142 fg.<lb/>ſ. 151 fg., auch von der frauen-gerate <hirendition="#fr">eb., Joh.<lb/>
Andr. Schmid</hi><hirendition="#aq">de Helmſtadio per frauenradam<lb/>
adflicto,</hi> Helmſt. 1718. Von der gerate des herrn-<lb/>
oder ritterſtandes im fuͤrſtentume Oels, ſihe die lan-<lb/>
des-ordnung deſſelben, th. <hirendition="#aq">III</hi> art. 8, auch die<lb/>
Breslauiſchen ſtadtrechte, art. <hirendition="#aq">VII.</hi> Jm Magde-<lb/>
burgiſchen hat ſie auch bei bauersleuten ſtatt. Jm<lb/>
Holſteiniſchen haben die unverheirate toͤchter diß-<lb/>
falls einen vorzug, <hirendition="#fr">Dreyer</hi> am a. o. f. 39 fg. § 2<lb/>ſ. 43 fgg. n. 2, von Mecklenburg <hirendition="#fr">Dreyer</hi>ſ. 49 n.<lb/>
6. von Luͤbeck das Luͤbiſche ſtadtr. b. <hirendition="#aq">II</hi> tit. <hirendition="#aq">II</hi><lb/>
art. 15.</p><lb/><divn="2"><head>§ 1386</head><lb/><noteplace="left">wer ſie be-<lb/>
koͤmmt?</note><p>Die gerate iſt ein voraus der toͤchter, und des<lb/>
geiſtlichen geſchwiſters, <hirendition="#fr">Knorrens</hi> rechtliche an-<lb/>
merkungen ſ. 275 fgg., <hirendition="#fr">Dreyer</hi><hirendition="#aq">de obſtagio iuris<lb/>
Europ. gerada etc</hi>ſ. 39 fgg. ſ. 45 fg., <hirendition="#fr">Barth</hi>ſ.<lb/>
83 fgg. ſ. 748 fg., <hirendition="#fr">Hofmann</hi> am a. o. im 1ten th.<lb/>ſ. 183 ſ. 218 fg. ſ. 223 fgg. Jeweilen kan ſie<lb/>
auch, nach den ſich eraͤugenden umſtaͤnden zum<lb/>
pflichtteile angeſchlagen, und gewiſen werden,<lb/><hirendition="#fr">Joh. Chriſtoph Hartung</hi><hirendition="#aq">de imputatione geradae<lb/>
in legitimam,</hi> Jena 1713, <hirendition="#fr">Joh. Flor. Rivinus</hi><lb/><hirendition="#aq">de modo computandi geradam, ſi pater eandem fi-<lb/>
liae in legitimam mat. imputare velit,</hi> Leipz. 1734,<lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#fr">Chri-</hi></fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[696/0720]
II buch, XXVII haubtſtuͤck,
zogtuͤmern Luͤneburg. Wolfenbuͤttel, Calenberg ꝛc
Haltaus am a. o.; daher weiß man in Heſſen da-
von nichts, noch hat man ſolche in Schwaben,
Baiern, Franken, Henneberg ꝛc. Nachdem ſich
die freigeborene in adeliche, und buͤrgerliche einge-
teilet haben; ſo iſt die adeliche, und buͤrgerliche ge-
rate entſtanden. Jn ganz Teutſchlande iſt ſie allſo
hente zu tage nicht uͤblich. Von der gerate im Os-
nabruͤckiſchen handelt der Kreß in der erlaͤuterung
des archidiaconatweſens, in beilagen ſ. 1142 fg.
ſ. 151 fg., auch von der frauen-gerate eb., Joh.
Andr. Schmid de Helmſtadio per frauenradam
adflicto, Helmſt. 1718. Von der gerate des herrn-
oder ritterſtandes im fuͤrſtentume Oels, ſihe die lan-
des-ordnung deſſelben, th. III art. 8, auch die
Breslauiſchen ſtadtrechte, art. VII. Jm Magde-
burgiſchen hat ſie auch bei bauersleuten ſtatt. Jm
Holſteiniſchen haben die unverheirate toͤchter diß-
falls einen vorzug, Dreyer am a. o. f. 39 fg. § 2
ſ. 43 fgg. n. 2, von Mecklenburg Dreyer ſ. 49 n.
6. von Luͤbeck das Luͤbiſche ſtadtr. b. II tit. II
art. 15.
§ 1386
Die gerate iſt ein voraus der toͤchter, und des
geiſtlichen geſchwiſters, Knorrens rechtliche an-
merkungen ſ. 275 fgg., Dreyer de obſtagio iuris
Europ. gerada etc ſ. 39 fgg. ſ. 45 fg., Barth ſ.
83 fgg. ſ. 748 fg., Hofmann am a. o. im 1ten th.
ſ. 183 ſ. 218 fg. ſ. 223 fgg. Jeweilen kan ſie
auch, nach den ſich eraͤugenden umſtaͤnden zum
pflichtteile angeſchlagen, und gewiſen werden,
Joh. Chriſtoph Hartung de imputatione geradae
in legitimam, Jena 1713, Joh. Flor. Rivinus
de modo computandi geradam, ſi pater eandem fi-
liae in legitimam mat. imputare velit, Leipz. 1734,
Chri-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 696. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/720>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.