heit in einer zähen, und scharffen lymphe bestehe; folgsam aus einer vollblütigkeit ersprosse, und ein contagium, oder etwas ansteckendes bei sich füre, auch durch das aufschwellen der Drüsen am kopfe sich äussere, absonderlich unter der ganache, und durch den ausfluß einer scheußlichen materi durch die nasenlöcher hervorquillet; sie wird in die stein- druse, und den roz eingeteilet (§ 1098); gestalt dann die steindruse einen minderen grad abgibet, und heilbar ist; dahingegen wird der höchste grad derselben für unheilbar gehalten, heisset auch des- wegen der roz, weil dessen eigenschaft in der roß- arzenei-kunde noch nicht sattsam untersuchet ist, Schreber s. 69, wo er s. 73, und s. 75, zweene fälle beibringet, da der wirkliche roz geheilet wor- den sei. Die kennzeichen hirvon werden angege- ben: daß 1) sich ein röcheln, husten, und keu- chen einfinde, 2) kopfhängen, und traurigkeit; die pferde auch solchen nicht wohl aufheben kön- nen, 3) aus der nase eine dünne, gelbe, weißli- che, oder grünliche feuchtigkeit flüsse, 4) die pfer- de nicht fressen, kraftlos, und matt werden, 5) an dem halse unter der kele, auch bisweilen an den kinnbacken, und oren hervortreten, 6) das maul voller schleimes sich zeige, 7) die zunge auflaufe, 8) solche aus dem rachen hanget, 9) das geträn- ke durch die nase ausgehet, 10) sich eine geschwulst des kopfes, und halses zeiget, besage des nach me- dicinischen lehrsäzen curirenden pferde-arztes s. 183, Leipz. 1752, 8v, auch des sicher, und gewiß eu- rirenden pferde-arztes s. 30, Leipz. bei Gesnern 8v; anderer kennzeichen vorizt nicht zu erwänen, welche der kaiserliche pferde-arzt: Simon Win- ter in dem wohlerfarnen pferde-arzte Iten buche, 30 cap., s. 166 erzälet, allwo er den weissen roz für heilbar achtet, und die curen fürschreibet; man
sehe
II buch, VI haubtſtuͤck,
heit in einer zaͤhen, und ſcharffen lymphe beſtehe; folgſam aus einer vollbluͤtigkeit erſproſſe, und ein contagium, oder etwas anſteckendes bei ſich fuͤre, auch durch das aufſchwellen der Druͤſen am kopfe ſich aͤuſſere, abſonderlich unter der ganache, und durch den ausfluß einer ſcheußlichen materi durch die naſenloͤcher hervorquillet; ſie wird in die ſtein- druſe, und den roz eingeteilet (§ 1098); geſtalt dann die ſteindruſe einen minderen grad abgibet, und heilbar iſt; dahingegen wird der hoͤchſte grad derſelben fuͤr unheilbar gehalten, heiſſet auch des- wegen der roz, weil deſſen eigenſchaft in der roß- arzenei-kunde noch nicht ſattſam unterſuchet iſt, Schreber ſ. 69, wo er ſ. 73, und ſ. 75, zweene faͤlle beibringet, da der wirkliche roz geheilet wor- den ſei. Die kennzeichen hirvon werden angege- ben: daß 1) ſich ein roͤcheln, huſten, und keu- chen einfinde, 2) kopfhaͤngen, und traurigkeit; die pferde auch ſolchen nicht wohl aufheben koͤn- nen, 3) aus der naſe eine duͤnne, gelbe, weißli- che, oder gruͤnliche feuchtigkeit fluͤſſe, 4) die pfer- de nicht freſſen, kraftlos, und matt werden, 5) an dem halſe unter der kele, auch bisweilen an den kinnbacken, und oren hervortreten, 6) das maul voller ſchleimes ſich zeige, 7) die zunge auflaufe, 8) ſolche aus dem rachen hanget, 9) das getraͤn- ke durch die naſe ausgehet, 10) ſich eine geſchwulſt des kopfes, und halſes zeiget, beſage des nach me- diciniſchen lehrſaͤzen curirenden pferde-arztes ſ. 183, Leipz. 1752, 8v, auch des ſicher, und gewiß eu- rirenden pferde-arztes ſ. 30, Leipz. bei Gesnern 8v; anderer kennzeichen vorizt nicht zu erwaͤnen, welche der kaiſerliche pferde-arzt: Simon Win- ter in dem wohlerfarnen pferde-arzte Iten buche, 30 cap., ſ. 166 erzaͤlet, allwo er den weiſſen roz fuͤr heilbar achtet, und die curen fuͤrſchreibet; man
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II buch, VI haubtſtuͤck,
heit in einer zaͤhen, und ſcharffen lymphe beſtehe;
folgſam aus einer vollbluͤtigkeit erſproſſe, und ein
contagium, oder etwas anſteckendes bei ſich fuͤre,
auch durch das aufſchwellen der Druͤſen am kopfe
ſich aͤuſſere, abſonderlich unter der ganache, und
durch den ausfluß einer ſcheußlichen materi durch
die naſenloͤcher hervorquillet; ſie wird in die ſtein-
druſe, und den roz eingeteilet (§ 1098); geſtalt
dann die ſteindruſe einen minderen grad abgibet,
und heilbar iſt; dahingegen wird der hoͤchſte grad
derſelben fuͤr unheilbar gehalten, heiſſet auch des-
wegen der roz, weil deſſen eigenſchaft in der roß-
arzenei-kunde noch nicht ſattſam unterſuchet iſt,
Schreber ſ. 69, wo er ſ. 73, und ſ. 75, zweene
faͤlle beibringet, da der wirkliche roz geheilet wor-
den ſei. Die kennzeichen hirvon werden angege-
ben: daß 1) ſich ein roͤcheln, huſten, und keu-
chen einfinde, 2) kopfhaͤngen, und traurigkeit;
die pferde auch ſolchen nicht wohl aufheben koͤn-
nen, 3) aus der naſe eine duͤnne, gelbe, weißli-
che, oder gruͤnliche feuchtigkeit fluͤſſe, 4) die pfer-
de nicht freſſen, kraftlos, und matt werden, 5) an
dem halſe unter der kele, auch bisweilen an den
kinnbacken, und oren hervortreten, 6) das maul
voller ſchleimes ſich zeige, 7) die zunge auflaufe,
8) ſolche aus dem rachen hanget, 9) das getraͤn-
ke durch die naſe ausgehet, 10) ſich eine geſchwulſt
des kopfes, und halſes zeiget, beſage des nach me-
diciniſchen lehrſaͤzen curirenden pferde-arztes ſ. 183,
Leipz. 1752, 8v, auch des ſicher, und gewiß eu-
rirenden pferde-arztes ſ. 30, Leipz. bei Gesnern
8v; anderer kennzeichen vorizt nicht zu erwaͤnen,
welche der kaiſerliche pferde-arzt: Simon Win-
ter in dem wohlerfarnen pferde-arzte Iten buche,
30 cap., ſ. 166 erzaͤlet, allwo er den weiſſen roz
fuͤr heilbar achtet, und die curen fuͤrſchreibet; man
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 666. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/690>, abgerufen am 22.11.2024.
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