die edictal-citation statt, Hert im resp. 534, n. 4, 5, s. 871. Der vormund für einen abwesenden wird entweder in einem lezten willen, oder vermö- ge eines gedinges, oder vom gesäze, auch der obrigkeit ernennet, und bestätiget, Joh. Rud. Engau,de cura absentium, Jena 1753, 4t, s. 4 fg., Riccius im spicilegio iuris Germ. s. 632, Lud. Conr. Smalkalderde illo quod iustum est circa eos, qui disparuerunt, vom rechte der ver- schollenen, Tüb. 1758, 4t, s. 5 fgg., § 3 fg., § 10 fg., § 15 fg., Kur-Mainzisches landr. tit. V, § 6, s. 10, Hohenlohisches l. r. th. V, tit. I, § 24, von Neumann am a. o. lib. II, tit. 14, s. 342 fgg., s. 378 fg., § 594.
§ 983
Die vormundschaft über eines abwefendenwelchen bluts- verwandten die vormund- schaft über des abwesenden gü- ter gebüret? güter wird als ei[ne] gattung der gesäzlichen bet ach- tet, welche nämlich nach dem geblütsrechte den nächsten anverwandten eben so, als wie die erbfol- ge selbst, vermittels der rechte, und gewonheiten, beigeleget wird; im falle sie gebürenden vorstand zu leisten vermögen, Freiherr von Lynker im resp. V, n. 20, 28, 30, 53 fgg., vol. I,Jsr. Rosenfeldde administrat. bon. absentis proximis success. compet. Erf. 1712, Smalkalder am a. o. § 12 fgg., s. 18 fg. Derohalben müssen die nächste blutsverwandte den entfernteren ver- wandten; imgleichen den fremden personen; wenn sie auch gleich sotane verweserschaft von der obrig- keit erhalten haben; dafern sie hinlängliche sicher- heit verschaffen, vorgezogen werden; sie mögen selbst noch minderjärig, Schilterexerc. XV, § 71 -- 77, oder volljärig seyn; auch der son kan sie über seines gefangenen, und abwesenden vaters güter füren, Crellde filio patris aut matris curato-
re,
P p 5
des weibl. geſchl. u. anderer perſonen.
die edictal-citation ſtatt, Hert im reſp. 534, n. 4, 5, ſ. 871. Der vormund fuͤr einen abweſenden wird entweder in einem lezten willen, oder vermoͤ- ge eines gedinges, oder vom geſaͤze, auch der obrigkeit ernennet, und beſtaͤtiget, Joh. Rud. Engau,de cura abſentium, Jena 1753, 4t, ſ. 4 fg., Riccius im ſpicilegio iuris Germ. ſ. 632, Lud. Conr. Smalkalderde illo quod iuſtum eſt circa eos, qui diſparuerunt, vom rechte der ver- ſchollenen, Tuͤb. 1758, 4t, ſ. 5 fgg., § 3 fg., § 10 fg., § 15 fg., Kur-Mainziſches landr. tit. V, § 6, ſ. 10, Hohenlohiſches l. r. th. V, tit. I, § 24, von Neumann am a. o. lib. II, tit. 14, ſ. 342 fgg., ſ. 378 fg., § 594.
§ 983
Die vormundſchaft uͤber eines abwefendenwelchen bluts- verwandten die vormund- ſchaft uͤber des abweſenden guͤ- ter gebuͤret? guͤter wird als ei[ne] gattung der geſaͤzlichen bet ach- tet, welche naͤmlich nach dem gebluͤtsrechte den naͤchſten anverwandten eben ſo, als wie die erbfol- ge ſelbſt, vermittels der rechte, und gewonheiten, beigeleget wird; im falle ſie gebuͤrenden vorſtand zu leiſten vermoͤgen, Freiherr von Lynker im reſp. V, n. 20, 28, 30, 53 fgg., vol. I,Jſr. Roſenfeldde adminiſtrat. bon. abſentis proximis ſucceſſ. compet. Erf. 1712, Smalkalder am a. o. § 12 fgg., ſ. 18 fg. Derohalben muͤſſen die naͤchſte blutsverwandte den entfernteren ver- wandten; imgleichen den fremden perſonen; wenn ſie auch gleich ſotane verweſerſchaft von der obrig- keit erhalten haben; dafern ſie hinlaͤngliche ſicher- heit verſchaffen, vorgezogen werden; ſie moͤgen ſelbſt noch minderjaͤrig, Schilterexerc. XV, § 71 — 77, oder volljaͤrig ſeyn; auch der ſon kan ſie uͤber ſeines gefangenen, und abweſenden vaters guͤter fuͤren, Crellde filio patris aut matris curato-
re,
P p 5
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0625"n="601"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">des weibl. geſchl. u. anderer perſonen.</hi></fw><lb/>
die edictal-citation ſtatt, <hirendition="#fr">Hert</hi> im <hirendition="#aq">reſp.</hi> 534, n. 4,<lb/>
5, ſ. 871. Der vormund fuͤr einen abweſenden<lb/>
wird entweder in einem lezten willen, oder vermoͤ-<lb/>
ge eines gedinges, oder vom geſaͤze, auch der<lb/>
obrigkeit ernennet, und beſtaͤtiget, <hirendition="#fr">Joh. Rud.<lb/>
Engau,</hi><hirendition="#aq">de cura abſentium,</hi> Jena 1753, 4t,<lb/>ſ. 4 fg., <hirendition="#fr">Riccius</hi> im <hirendition="#aq">ſpicilegio iuris Germ.</hi>ſ. 632,<lb/><hirendition="#fr">Lud. Conr. Smalkalder</hi><hirendition="#aq">de illo quod iuſtum eſt<lb/>
circa eos, qui diſparuerunt,</hi> vom rechte der ver-<lb/>ſchollenen, Tuͤb. 1758, 4t, ſ. 5 fgg., § 3 fg.,<lb/>
§ 10 fg., § 15 fg., Kur-Mainziſches landr. tit. <hirendition="#aq">V,</hi><lb/>
§ 6, ſ. 10, Hohenlohiſches l. r. th. <hirendition="#aq">V,</hi> tit. <hirendition="#aq">I,</hi><lb/>
§ 24, <hirendition="#fr">von Neumann</hi> am a. o. <hirendition="#aq">lib. II, tit.</hi> 14,<lb/>ſ. 342 fgg., ſ. 378 fg., § 594.</p></div><lb/><divn="2"><head>§ 983</head><lb/><p>Die vormundſchaft uͤber eines abwefenden<noteplace="right">welchen bluts-<lb/>
verwandten<lb/>
die vormund-<lb/>ſchaft uͤber des<lb/>
abweſenden guͤ-<lb/>
ter gebuͤret?</note><lb/>
guͤter wird als ei<supplied>ne</supplied> gattung der geſaͤzlichen bet ach-<lb/>
tet, welche naͤmlich nach dem gebluͤtsrechte den<lb/>
naͤchſten anverwandten eben ſo, als wie die erbfol-<lb/>
ge ſelbſt, vermittels der rechte, und gewonheiten,<lb/>
beigeleget wird; im falle ſie gebuͤrenden vorſtand<lb/>
zu leiſten vermoͤgen, Freiherr <hirendition="#fr">von Lynker</hi> im<lb/><hirendition="#aq">reſp. V,</hi> n. 20, 28, 30, 53 fgg., vol. <hirendition="#aq">I,</hi><hirendition="#fr">Jſr.<lb/>
Roſenfeld</hi><hirendition="#aq">de adminiſtrat. bon. abſentis proximis<lb/>ſucceſſ. compet.</hi> Erf. 1712, <hirendition="#fr">Smalkalder</hi> am<lb/>
a. o. § 12 fgg., ſ. 18 fg. Derohalben muͤſſen<lb/>
die naͤchſte blutsverwandte den entfernteren ver-<lb/>
wandten; imgleichen den fremden perſonen; wenn<lb/>ſie auch gleich ſotane verweſerſchaft von der obrig-<lb/>
keit erhalten haben; dafern ſie hinlaͤngliche ſicher-<lb/>
heit verſchaffen, vorgezogen werden; ſie moͤgen<lb/>ſelbſt noch minderjaͤrig, <hirendition="#fr">Schilter</hi><hirendition="#aq">exerc. XV,</hi><lb/>
§ 71 — 77, oder volljaͤrig ſeyn; auch der ſon kan<lb/>ſie uͤber ſeines gefangenen, und abweſenden vaters<lb/>
guͤter fuͤren, <hirendition="#fr">Crell</hi><hirendition="#aq">de filio patris aut matris curato-</hi><lb/><fwplace="bottom"type="sig">P p 5</fw><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#aq">re,</hi></fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[601/0625]
des weibl. geſchl. u. anderer perſonen.
die edictal-citation ſtatt, Hert im reſp. 534, n. 4,
5, ſ. 871. Der vormund fuͤr einen abweſenden
wird entweder in einem lezten willen, oder vermoͤ-
ge eines gedinges, oder vom geſaͤze, auch der
obrigkeit ernennet, und beſtaͤtiget, Joh. Rud.
Engau, de cura abſentium, Jena 1753, 4t,
ſ. 4 fg., Riccius im ſpicilegio iuris Germ. ſ. 632,
Lud. Conr. Smalkalder de illo quod iuſtum eſt
circa eos, qui diſparuerunt, vom rechte der ver-
ſchollenen, Tuͤb. 1758, 4t, ſ. 5 fgg., § 3 fg.,
§ 10 fg., § 15 fg., Kur-Mainziſches landr. tit. V,
§ 6, ſ. 10, Hohenlohiſches l. r. th. V, tit. I,
§ 24, von Neumann am a. o. lib. II, tit. 14,
ſ. 342 fgg., ſ. 378 fg., § 594.
§ 983
Die vormundſchaft uͤber eines abwefenden
guͤter wird als eine gattung der geſaͤzlichen bet ach-
tet, welche naͤmlich nach dem gebluͤtsrechte den
naͤchſten anverwandten eben ſo, als wie die erbfol-
ge ſelbſt, vermittels der rechte, und gewonheiten,
beigeleget wird; im falle ſie gebuͤrenden vorſtand
zu leiſten vermoͤgen, Freiherr von Lynker im
reſp. V, n. 20, 28, 30, 53 fgg., vol. I, Jſr.
Roſenfeld de adminiſtrat. bon. abſentis proximis
ſucceſſ. compet. Erf. 1712, Smalkalder am
a. o. § 12 fgg., ſ. 18 fg. Derohalben muͤſſen
die naͤchſte blutsverwandte den entfernteren ver-
wandten; imgleichen den fremden perſonen; wenn
ſie auch gleich ſotane verweſerſchaft von der obrig-
keit erhalten haben; dafern ſie hinlaͤngliche ſicher-
heit verſchaffen, vorgezogen werden; ſie moͤgen
ſelbſt noch minderjaͤrig, Schilter exerc. XV,
§ 71 — 77, oder volljaͤrig ſeyn; auch der ſon kan
ſie uͤber ſeines gefangenen, und abweſenden vaters
guͤter fuͤren, Crell de filio patris aut matris curato-
re,
welchen bluts-
verwandten
die vormund-
ſchaft uͤber des
abweſenden guͤ-
ter gebuͤret?
P p 5
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 601. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/625>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.