funden worden ist, erhält derse[l]be in der Reichs- stände gerichten einen entledigungs-schein, eine generale quittung, oder eine totalverzicht, meine anfangsgründe des gem. und Reichsproc. th. I s. 904 § 2384, BoehmerT. II P. II cons. 1274 n. 3 fg. Nach den sächsischen rechten tut der näch- ste erbe des minderjärigen keine järliche rechnung; sondern leget sie nur bei geendigter vormundschaft einmal ab, sächsisches landr. b. 1 art 23, Men- ken im syst. iur. ciu. lib. 27 tit. 3 § 5 s. 471, wie im jare 1725 zu Leipzig gesprochen worden ist. Jnzwischen können sotane vormundschaftsrechnun- gen aus erheblichen, und rechtmässigen ursachen wohl nachher noch angefochten werden, Achat Carl Ludw. Schmidtde impugnandis administrat. rat. iam adprobatis, Jena 1755, Kreitmayr th. 1 s. 240 fg., BoehmerT. II P. I cons. 611 cons. 612, n. 9, 10, P. II cons. 1247 n. 10. Wifern aber, und ob dergleichen rechnungen von erlauchten vormunden abgeleget werden, davon sihe die Struvischeiurispr. her. th. VI cap. 4 § 7 fgg., s. 134 fgg, und die daselbst angezogene schriftsteller, auch den von Neumann am a. o. s. 313 -- 319.
Hundert drei und zwanzigstes haubtstück von den vormunden des weiblichen geschlechtes, und anderer personen. § 981
von den vor- munden der volljärigen weibesperso- nen.
Das volljärige weibliche geschlecht hatte bei den Teutschen seine vormunden, besonders zu den gerichtlichen handelungen; keinesweges aber des- halber, als wenn die Teutsche die weibespersonen
für
CXXIII h. von den vormunden
funden worden iſt, erhaͤlt derſe[l]be in der Reichs- ſtaͤnde gerichten einen entledigungs-ſchein, eine generale quittung, oder eine totalverzicht, meine anfangsgruͤnde des gem. und Reichsproc. th. I ſ. 904 § 2384, BoehmerT. II P. II conſ. 1274 n. 3 fg. Nach den ſaͤchſiſchen rechten tut der naͤch- ſte erbe des minderjaͤrigen keine jaͤrliche rechnung; ſondern leget ſie nur bei geendigter vormundſchaft einmal ab, ſaͤchſiſches landr. b. 1 art 23, Men- ken im ſyſt. iur. ciu. lib. 27 tit. 3 § 5 ſ. 471, wie im jare 1725 zu Leipzig geſprochen worden iſt. Jnzwiſchen koͤnnen ſotane vormundſchaftsrechnun- gen aus erheblichen, und rechtmaͤſſigen urſachen wohl nachher noch angefochten werden, Achat Carl Ludw. Schmidtde impugnandis adminiſtrat. rat. iam adprobatis, Jena 1755, Kreitmayr th. 1 ſ. 240 fg., BoehmerT. II P. I conſ. 611 conſ. 612, n. 9, 10, P. II conſ. 1247 n. 10. Wifern aber, und ob dergleichen rechnungen von erlauchten vormunden abgeleget werden, davon ſihe die Struviſcheiurispr. her. th. VI cap. 4 § 7 fgg., ſ. 134 fgg, und die daſelbſt angezogene ſchriftſteller, auch den von Neumann am a. o. ſ. 313 — 319.
Hundert drei und zwanzigſtes haubtſtuͤck von den vormunden des weiblichen geſchlechtes, und anderer perſonen. § 981
von den vor- munden der volljaͤrigen weibesperſo- nen.
Das volljaͤrige weibliche geſchlecht hatte bei den Teutſchen ſeine vormunden, beſonders zu den gerichtlichen handelungen; keinesweges aber des- halber, als wenn die Teutſche die weibesperſonen
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CXXIII h. von den vormunden
funden worden iſt, erhaͤlt derſelbe in der Reichs-
ſtaͤnde gerichten einen entledigungs-ſchein, eine
generale quittung, oder eine totalverzicht, meine
anfangsgruͤnde des gem. und Reichsproc. th. I ſ.
904 § 2384, Boehmer T. II P. II conſ. 1274
n. 3 fg. Nach den ſaͤchſiſchen rechten tut der naͤch-
ſte erbe des minderjaͤrigen keine jaͤrliche rechnung;
ſondern leget ſie nur bei geendigter vormundſchaft
einmal ab, ſaͤchſiſches landr. b. 1 art 23, Men-
ken im ſyſt. iur. ciu. lib. 27 tit. 3 § 5 ſ. 471, wie
im jare 1725 zu Leipzig geſprochen worden iſt.
Jnzwiſchen koͤnnen ſotane vormundſchaftsrechnun-
gen aus erheblichen, und rechtmaͤſſigen urſachen
wohl nachher noch angefochten werden, Achat
Carl Ludw. Schmidt de impugnandis adminiſtrat.
rat. iam adprobatis, Jena 1755, Kreitmayr th. 1
ſ. 240 fg., Boehmer T. II P. I conſ. 611 conſ.
612, n. 9, 10, P. II conſ. 1247 n. 10. Wifern
aber, und ob dergleichen rechnungen von erlauchten
vormunden abgeleget werden, davon ſihe die
Struviſche iurispr. her. th. VI cap. 4 § 7 fgg., ſ.
134 fgg, und die daſelbſt angezogene ſchriftſteller,
auch den von Neumann am a. o. ſ. 313 — 319.
Hundert drei und zwanzigſtes haubtſtuͤck
von den
vormunden des weiblichen geſchlechtes,
und anderer perſonen.
§ 981
Das volljaͤrige weibliche geſchlecht hatte bei den
Teutſchen ſeine vormunden, beſonders zu den
gerichtlichen handelungen; keinesweges aber des-
halber, als wenn die Teutſche die weibesperſonen
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 596. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/620>, abgerufen am 22.11.2024.
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