sen-Homburg am 9ten mai 1638, hätte die ver- witbete frau landgräffin Margaretha Elisabeth, eine geborne gräfin von Leiningen, vermöge irer ehepa- cten die vormundschaft über ire fürstlichen kinder füren sollen; allein sie ersuchete iren herrn schwa- ger, Philipp, landgrafen zu Buzbach, sich dersel- ben, als tutor honorarius, mit zu unterzihen, wel- cher es auch tat, besage des belobeten geschichts- und actenmässigen berichtes etc s. 41 fg.; ob er schon dargegen zu vernemen gab: daß er, vermöge viler ursachen, besonders wegen des in der fürstlich-darm- städtischen linie aufgerichteten, und eidlich geschwor- nen familien-vertrages, oder erb-statutes, sich zum vormunde füglich nicht bestellen lassen könnte; mit- hin solche vormundschaft verbitten möchte etc. Hir- auf nam dise fürstliche witbe nicht allein eine vor- munds-sondern auch wittums-huldigung, vermöge der heirats- und wittums-verschreibung zu Hom- burg ein, eb. s. 54 fg. Hirbei ist noch anzumer- ken: daß dise fürstliche witbe verschidene, zum teile wichtige vergleiche sowohl mit Hessen-Darmstadt, als auch mit iren herren sönen geschlossen habe. Nach ableiben des herrn landgrafen Wilhelms VI fürete die frau witbe: Hedwig Sophia, über iren unmündigen son, den herrn landgrafen Carl, die vormundschaft, als landesregentin. Der herr landgraf Ludewig VI verordnete, auf den fall, wenn der älteste son, landgraf Ludewig, vor ihm mit tode abgehen sollte, daß seine frau gemalin: Maria Elisabeth, landesregentin seyn, und ihr 7 personen, als 2 gelehrte geheimde, und andere rähte, 3 von praelaten, ritter- und landschaft etc zu mitvormun- den beigegeben werden sollten, eb. s. 56 fg. Die frau witbe wurde vom K. und R. kammergerichte endlich bestätiget 1678. Landgraf Casimir Wil- helm, zu Homburg, ernennete seine frau gemalin:
Chri-
u. obervormund., auch krigiſch. vorm.
ſen-Homburg am 9ten mai 1638, haͤtte die ver- witbete frau landgraͤffin Margaretha Eliſabeth, eine geborne graͤfin von Leiningen, vermoͤge irer ehepa- cten die vormundſchaft uͤber ire fuͤrſtlichen kinder fuͤren ſollen; allein ſie erſuchete iren herrn ſchwa- ger, Philipp, landgrafen zu Buzbach, ſich derſel- ben, als tutor honorarius, mit zu unterzihen, wel- cher es auch tat, beſage des belobeten geſchichts- und actenmaͤſſigen berichtes ꝛc ſ. 41 fg.; ob er ſchon dargegen zu vernemen gab: daß er, vermoͤge viler urſachen, beſonders wegen des in der fuͤrſtlich-darm- ſtaͤdtiſchen linie aufgerichteten, und eidlich geſchwor- nen familien-vertrages, oder erb-ſtatutes, ſich zum vormunde fuͤglich nicht beſtellen laſſen koͤnnte; mit- hin ſolche vormundſchaft verbitten moͤchte ꝛc. Hir- auf nam diſe fuͤrſtliche witbe nicht allein eine vor- munds-ſondern auch wittums-huldigung, vermoͤge der heirats- und wittums-verſchreibung zu Hom- burg ein, eb. ſ. 54 fg. Hirbei iſt noch anzumer- ken: daß diſe fuͤrſtliche witbe verſchidene, zum teile wichtige vergleiche ſowohl mit Heſſen-Darmſtadt, als auch mit iren herren ſoͤnen geſchloſſen habe. Nach ableiben des herrn landgrafen Wilhelms VI fuͤrete die frau witbe: Hedwig Sophia, uͤber iren unmuͤndigen ſon, den herrn landgrafen Carl, die vormundſchaft, als landesregentin. Der herr landgraf Ludewig VI verordnete, auf den fall, wenn der aͤlteſte ſon, landgraf Ludewig, vor ihm mit tode abgehen ſollte, daß ſeine frau gemalin: Maria Eliſabeth, landesregentin ſeyn, und ihr 7 perſonen, als 2 gelehrte geheimde, und andere raͤhte, 3 von praelaten, ritter- und landſchaft ꝛc zu mitvormun- den beigegeben werden ſollten, eb. ſ. 56 fg. Die frau witbe wurde vom K. und R. kammergerichte endlich beſtaͤtiget 1678. Landgraf Caſimir Wil- helm, zu Homburg, ernennete ſeine frau gemalin:
Chri-
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ſen-Homburg am 9ten mai 1638, haͤtte die ver-
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cten die vormundſchaft uͤber ire fuͤrſtlichen kinder
fuͤren ſollen; allein ſie erſuchete iren herrn ſchwa-
ger, Philipp, landgrafen zu Buzbach, ſich derſel-
ben, als tutor honorarius, mit zu unterzihen, wel-
cher es auch tat, beſage des belobeten geſchichts-
und actenmaͤſſigen berichtes ꝛc ſ. 41 fg.; ob er ſchon
dargegen zu vernemen gab: daß er, vermoͤge viler
urſachen, beſonders wegen des in der fuͤrſtlich-darm-
ſtaͤdtiſchen linie aufgerichteten, und eidlich geſchwor-
nen familien-vertrages, oder erb-ſtatutes, ſich zum
vormunde fuͤglich nicht beſtellen laſſen koͤnnte; mit-
hin ſolche vormundſchaft verbitten moͤchte ꝛc. Hir-
auf nam diſe fuͤrſtliche witbe nicht allein eine vor-
munds-ſondern auch wittums-huldigung, vermoͤge
der heirats- und wittums-verſchreibung zu Hom-
burg ein, eb. ſ. 54 fg. Hirbei iſt noch anzumer-
ken: daß diſe fuͤrſtliche witbe verſchidene, zum teile
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als auch mit iren herren ſoͤnen geſchloſſen habe.
Nach ableiben des herrn landgrafen Wilhelms VI
fuͤrete die frau witbe: Hedwig Sophia, uͤber iren
unmuͤndigen ſon, den herrn landgrafen Carl, die
vormundſchaft, als landesregentin. Der herr
landgraf Ludewig VI verordnete, auf den fall, wenn
der aͤlteſte ſon, landgraf Ludewig, vor ihm mit tode
abgehen ſollte, daß ſeine frau gemalin: Maria
Eliſabeth, landesregentin ſeyn, und ihr 7 perſonen,
als 2 gelehrte geheimde, und andere raͤhte, 3 von
praelaten, ritter- und landſchaft ꝛc zu mitvormun-
den beigegeben werden ſollten, eb. ſ. 56 fg. Die
frau witbe wurde vom K. und R. kammergerichte
endlich beſtaͤtiget 1678. Landgraf Caſimir Wil-
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 571. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/595>, abgerufen am 25.11.2024.
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