ist bestritten. Es legen dises einige rechts-gelehr- ten derselben bei; falls sie nicht bezalet worden ist, von Pufendorf in der obs. 119, § 7, s. 328, vol. III,Struvensiurisprud. heroica, vol. III, s. 117, § 19, Kreitmayr th. I, s. 141, § 16, n. 2; al- lein es ist hirbei zweiffels one ein unterschid zu ma- chen, nämlich: ob besondere landes- oder stadtgesä- ze sotanes stillschweigende unterpfand der verspro- chenen, aber nicht bezaleten morgengabe ausdrück- lich verstatten, wie z. e. das Bremische ritter-recht, von Pufendorfobs. 17, § 10, P. II, s. 101, oder eine rechtmässige hypothek desfalls der ehe- frau bestellet worden ist, oder nicht? Jn den er- sten beiden fällen hat es kein bedenken. Wofern aber dise ermangeln; so wird, nach maßgebung der rechte, solches nicht zu behaubten stehen; wohl- erwogen eine stillschweigende hypothek, als ein ge- säzliches unterpfand, in ermangelung eines gesä- zes, nicht behaubtet werden soll, Freiherr von CramerT. II, P. II, obs. 745, s. 410 fg., Lau- terbach in tr. syn. de pignor. et hypoth. tit. 2, th. 3, n. 2, und Ulr. Thom. Lauterbach im coll. th. pr. p. lib. 23, tit. 3, § 46, Joh. Paull Kreß de debitis ex feud. Pom. solu. § 40, s. 66, 1740, 4t. Wo allso das gesäz felet, allda gibet es auch keine gesäzliche unterpfande. Die morgengabe wird durch ein geding (pactum) gestiftet, oder versprochen, und wird als ein geschenk betrachtet. Dises bewirket, ordentlicher weise, ein persönli- ches recht, wie eine andere blosse schuldfoderung; dafern sie in einer gewissen summe bestimmet wor- den ist, MeviusP. VI, decis. 245, Hertdecis. 941, n. 2, s. 914, Gottfr. Barth von der ge- gerade, cap. VI, § 13, § 14, s. 618 fg., Link in consil. Altd. 43, n. 31, s. 197, cons. 179, n. 10 fgg., s. 767. Wegen einer persönlichen an-
for-
CVIII haubtſtuͤck,
iſt beſtritten. Es legen diſes einige rechts-gelehr- ten derſelben bei; falls ſie nicht bezalet worden iſt, von Pufendorf in der obſ. 119, § 7, ſ. 328, vol. III,Struvensiurisprud. heroica, vol. III, ſ. 117, § 19, Kreitmayr th. I, ſ. 141, § 16, n. 2; al- lein es iſt hirbei zweiffels one ein unterſchid zu ma- chen, naͤmlich: ob beſondere landes- oder ſtadtgeſaͤ- ze ſotanes ſtillſchweigende unterpfand der verſpro- chenen, aber nicht bezaleten morgengabe ausdruͤck- lich verſtatten, wie z. e. das Bremiſche ritter-recht, von Pufendorfobſ. 17, § 10, P. II, ſ. 101, oder eine rechtmaͤſſige hypothek desfalls der ehe- frau beſtellet worden iſt, oder nicht? Jn den er- ſten beiden faͤllen hat es kein bedenken. Wofern aber diſe ermangeln; ſo wird, nach maßgebung der rechte, ſolches nicht zu behaubten ſtehen; wohl- erwogen eine ſtillſchweigende hypothek, als ein ge- ſaͤzliches unterpfand, in ermangelung eines geſaͤ- zes, nicht behaubtet werden ſoll, Freiherr von CramerT. II, P. II, obſ. 745, ſ. 410 fg., Lau- terbach in tr. ſyn. de pignor. et hypoth. tit. 2, th. 3, n. 2, und Ulr. Thom. Lauterbach im coll. th. pr. π. lib. 23, tit. 3, § 46, Joh. Paull Kreß de debitis ex feud. Pom. ſolu. § 40, ſ. 66, 1740, 4t. Wo allſo das geſaͤz felet, allda gibet es auch keine geſaͤzliche unterpfande. Die morgengabe wird durch ein geding (pactum) geſtiftet, oder verſprochen, und wird als ein geſchenk betrachtet. Diſes bewirket, ordentlicher weiſe, ein perſoͤnli- ches recht, wie eine andere bloſſe ſchuldfoderung; dafern ſie in einer gewiſſen ſumme beſtimmet wor- den iſt, MeviusP. VI, deciſ. 245, Hertdeciſ. 941, n. 2, ſ. 914, Gottfr. Barth von der ge- gerade, cap. VI, § 13, § 14, ſ. 618 fg., Link in conſil. Altd. 43, n. 31, ſ. 197, conſ. 179, n. 10 fgg., ſ. 767. Wegen einer perſoͤnlichen an-
for-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0510"n="486"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">CVIII</hi> haubtſtuͤck,</hi></fw><lb/>
iſt beſtritten. Es legen diſes einige rechts-gelehr-<lb/>
ten derſelben bei; falls ſie nicht bezalet worden iſt,<lb/><hirendition="#fr">von Pufendorf</hi> in der <hirendition="#aq">obſ.</hi> 119, § 7, ſ. 328, vol.<lb/><hirendition="#aq">III,</hi><hirendition="#fr">Struvens</hi><hirendition="#aq">iurisprud. heroica,</hi> vol. <hirendition="#aq">III,</hi>ſ. 117,<lb/>
§ 19, <hirendition="#fr">Kreitmayr</hi> th. <hirendition="#aq">I,</hi>ſ. 141, § 16, n. 2; al-<lb/>
lein es iſt hirbei zweiffels one ein unterſchid zu ma-<lb/>
chen, naͤmlich: ob beſondere landes- oder ſtadtgeſaͤ-<lb/>
ze ſotanes ſtillſchweigende unterpfand der verſpro-<lb/>
chenen, aber nicht bezaleten morgengabe ausdruͤck-<lb/>
lich verſtatten, wie z. e. das Bremiſche ritter-recht,<lb/><hirendition="#fr">von Pufendorf</hi><hirendition="#aq">obſ.</hi> 17, § 10, <hirendition="#aq">P. II,</hi>ſ. 101,<lb/>
oder eine rechtmaͤſſige hypothek desfalls der ehe-<lb/>
frau beſtellet worden iſt, oder nicht? Jn den er-<lb/>ſten beiden faͤllen hat es kein bedenken. Wofern<lb/>
aber diſe ermangeln; ſo wird, nach maßgebung<lb/>
der rechte, ſolches nicht zu behaubten ſtehen; wohl-<lb/>
erwogen eine ſtillſchweigende hypothek, als ein ge-<lb/>ſaͤzliches unterpfand, in ermangelung eines geſaͤ-<lb/>
zes, nicht behaubtet werden ſoll, Freiherr <hirendition="#fr">von<lb/>
Cramer</hi><hirendition="#aq">T. II, P. II, obſ.</hi> 745, ſ. 410 fg., <hirendition="#fr">Lau-<lb/>
terbach</hi> in <hirendition="#aq">tr. ſyn. de pignor. et hypoth.</hi> tit. 2, th.<lb/>
3, n. 2, und <hirendition="#fr">Ulr. Thom. Lauterbach</hi> im <hirendition="#aq">coll.<lb/>
th. pr. π. lib.</hi> 23, tit. 3, § 46, <hirendition="#fr">Joh. Paull Kreß</hi><lb/><hirendition="#aq">de debitis ex feud. Pom. ſolu.</hi> § 40, ſ. 66, 1740,<lb/>
4t. Wo allſo das geſaͤz felet, allda gibet es auch<lb/>
keine geſaͤzliche unterpfande. Die morgengabe<lb/>
wird durch ein geding (pactum) geſtiftet, oder<lb/>
verſprochen, und wird als ein geſchenk betrachtet.<lb/>
Diſes bewirket, ordentlicher weiſe, ein perſoͤnli-<lb/>
ches recht, wie eine andere bloſſe ſchuldfoderung;<lb/>
dafern ſie in einer gewiſſen ſumme beſtimmet wor-<lb/>
den iſt, <hirendition="#fr">Mevius</hi><hirendition="#aq">P. VI, deciſ.</hi> 245, <hirendition="#fr">Hert</hi><hirendition="#aq">deciſ.</hi><lb/>
941, n. 2, ſ. 914, <hirendition="#fr">Gottfr. Barth</hi> von der ge-<lb/>
gerade, cap. <hirendition="#aq">VI,</hi> § 13, § 14, ſ. 618 fg., <hirendition="#fr">Link</hi><lb/>
in <hirendition="#aq">conſil. Altd.</hi> 43, n. 31, ſ. 197, <hirendition="#aq">conſ.</hi> 179, n.<lb/>
10 fgg., ſ. 767. Wegen einer perſoͤnlichen an-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">for-</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[486/0510]
CVIII haubtſtuͤck,
iſt beſtritten. Es legen diſes einige rechts-gelehr-
ten derſelben bei; falls ſie nicht bezalet worden iſt,
von Pufendorf in der obſ. 119, § 7, ſ. 328, vol.
III, Struvens iurisprud. heroica, vol. III, ſ. 117,
§ 19, Kreitmayr th. I, ſ. 141, § 16, n. 2; al-
lein es iſt hirbei zweiffels one ein unterſchid zu ma-
chen, naͤmlich: ob beſondere landes- oder ſtadtgeſaͤ-
ze ſotanes ſtillſchweigende unterpfand der verſpro-
chenen, aber nicht bezaleten morgengabe ausdruͤck-
lich verſtatten, wie z. e. das Bremiſche ritter-recht,
von Pufendorf obſ. 17, § 10, P. II, ſ. 101,
oder eine rechtmaͤſſige hypothek desfalls der ehe-
frau beſtellet worden iſt, oder nicht? Jn den er-
ſten beiden faͤllen hat es kein bedenken. Wofern
aber diſe ermangeln; ſo wird, nach maßgebung
der rechte, ſolches nicht zu behaubten ſtehen; wohl-
erwogen eine ſtillſchweigende hypothek, als ein ge-
ſaͤzliches unterpfand, in ermangelung eines geſaͤ-
zes, nicht behaubtet werden ſoll, Freiherr von
Cramer T. II, P. II, obſ. 745, ſ. 410 fg., Lau-
terbach in tr. ſyn. de pignor. et hypoth. tit. 2, th.
3, n. 2, und Ulr. Thom. Lauterbach im coll.
th. pr. π. lib. 23, tit. 3, § 46, Joh. Paull Kreß
de debitis ex feud. Pom. ſolu. § 40, ſ. 66, 1740,
4t. Wo allſo das geſaͤz felet, allda gibet es auch
keine geſaͤzliche unterpfande. Die morgengabe
wird durch ein geding (pactum) geſtiftet, oder
verſprochen, und wird als ein geſchenk betrachtet.
Diſes bewirket, ordentlicher weiſe, ein perſoͤnli-
ches recht, wie eine andere bloſſe ſchuldfoderung;
dafern ſie in einer gewiſſen ſumme beſtimmet wor-
den iſt, Mevius P. VI, deciſ. 245, Hert deciſ.
941, n. 2, ſ. 914, Gottfr. Barth von der ge-
gerade, cap. VI, § 13, § 14, ſ. 618 fg., Link
in conſil. Altd. 43, n. 31, ſ. 197, conſ. 179, n.
10 fgg., ſ. 767. Wegen einer perſoͤnlichen an-
for-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 486. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/510>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.