nimmt die jungen eheleute ins haus, in die hofrai- te, güter, 15 morgen acker, gärten, wisen, vom erb- lande, und schläget inen solche um 600 fl. frank- furter wärung, an; alle farende haabe, der haus- raht etc wird darzu gesezet; sie sollen solche 600 fl. an die beiden brüder des bräutigams zalen, -- --; darnebst iedem bruder 10 rthlr. zu einem kleide, auch 5 schaafe geben; die übrige 9 morgen erblandes aber das übrige geschwister unter sich teilen, und der bräutigam nichts davon erhalten; was aber des bräutigams aeltern zeit irer herrschaft noch erkaufen werden, soll in sämtliche geschwister- liche teilung fallen, und des bräutigams vater be- hält sich von obigen 9 morgen landes im nohtfalle einen morgen zu versezen, aber nicht zu verkaufen, bevor; 3) behalten sich des bräutigams aeltern die herrschaft, so lange sie wollen, vor, und versprechen auf disen fall den jungen eheleuten indeß järlich zu geben: 4 mötte kornes, 4 mötte gersten, 1 mött waizen, 1 mött saamen, 2 maaß geschmälzeter, und 2 maaß gesalzener butter, 50 käse, 100 eier, 20 ellen flächsen, und 20 ellen schmalen tuches, an statt des leines, den virten korb voll obst, benebst der nötigen beholzung, zu der auszugs-stube, ein halb fett schwein zum auszuge. 4) Wenn aber des bräutigams aeltern die herrschaft übergeben, ist der auszug vorhin an freien essen, und trinken, stube, begräbnisse, und das beste haubt zu taidigen. 5) das zugebrachte der braut: 300 fl, 1 kuhe, 5 schaafe, betten, kleidung etc. 6) Wenn der bräu- tigam erst stirbet, soll die braut in den hof nicht wi- der heiraten; sondern ihr freistehen, entweder gegen empfang 1000 fl., und ires väterlichen erblandes, wider abzuzihen, und der hof des bräutigams ge- schwister einem verbleiben, oder den einsiz im hofe im witbenstande behalten, die oberste stube, und
kam-
CIIII h. vom inſize, auszuge ꝛc,
nimmt die jungen eheleute ins haus, in die hofrai- te, guͤter, 15 morgen acker, gaͤrten, wiſen, vom erb- lande, und ſchlaͤget inen ſolche um 600 fl. frank- furter waͤrung, an; alle farende haabe, der haus- raht ꝛc wird darzu geſezet; ſie ſollen ſolche 600 fl. an die beiden bruͤder des braͤutigams zalen, — —; darnebſt iedem bruder 10 rthlr. zu einem kleide, auch 5 ſchaafe geben; die uͤbrige 9 morgen erblandes aber das uͤbrige geſchwiſter unter ſich teilen, und der braͤutigam nichts davon erhalten; was aber des braͤutigams aeltern zeit irer herrſchaft noch erkaufen werden, ſoll in ſaͤmtliche geſchwiſter- liche teilung fallen, und des braͤutigams vater be- haͤlt ſich von obigen 9 morgen landes im nohtfalle einen morgen zu verſezen, aber nicht zu verkaufen, bevor; 3) behalten ſich des braͤutigams aeltern die herrſchaft, ſo lange ſie wollen, vor, und verſprechen auf diſen fall den jungen eheleuten indeß jaͤrlich zu geben: 4 moͤtte kornes, 4 moͤtte gerſten, 1 moͤtt waizen, 1 moͤtt ſaamen, 2 maaß geſchmaͤlzeter, und 2 maaß geſalzener butter, 50 kaͤſe, 100 eier, 20 ellen flaͤchſen, und 20 ellen ſchmalen tuches, an ſtatt des leines, den virten korb voll obſt, benebſt der noͤtigen beholzung, zu der auszugs-ſtube, ein halb fett ſchwein zum auszuge. 4) Wenn aber des braͤutigams aeltern die herrſchaft uͤbergeben, iſt der auszug vorhin an freien eſſen, und trinken, ſtube, begraͤbniſſe, und das beſte haubt zu taidigen. 5) das zugebrachte der braut: 300 fl, 1 kuhe, 5 ſchaafe, betten, kleidung ꝛc. 6) Wenn der braͤu- tigam erſt ſtirbet, ſoll die braut in den hof nicht wi- der heiraten; ſondern ihr freiſtehen, entweder gegen empfang 1000 fl., und ires vaͤterlichen erblandes, wider abzuzihen, und der hof des braͤutigams ge- ſchwiſter einem verbleiben, oder den einſiz im hofe im witbenſtande behalten, die oberſte ſtube, und
kam-
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CIIII h. vom inſize, auszuge ꝛc,
nimmt die jungen eheleute ins haus, in die hofrai-
te, guͤter, 15 morgen acker, gaͤrten, wiſen, vom erb-
lande, und ſchlaͤget inen ſolche um 600 fl. frank-
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raht ꝛc wird darzu geſezet; ſie ſollen ſolche 600 fl.
an die beiden bruͤder des braͤutigams zalen, —
—; darnebſt iedem bruder 10 rthlr. zu einem
kleide, auch 5 ſchaafe geben; die uͤbrige 9 morgen
erblandes aber das uͤbrige geſchwiſter unter ſich
teilen, und der braͤutigam nichts davon erhalten;
was aber des braͤutigams aeltern zeit irer herrſchaft
noch erkaufen werden, ſoll in ſaͤmtliche geſchwiſter-
liche teilung fallen, und des braͤutigams vater be-
haͤlt ſich von obigen 9 morgen landes im nohtfalle
einen morgen zu verſezen, aber nicht zu verkaufen,
bevor; 3) behalten ſich des braͤutigams aeltern die
herrſchaft, ſo lange ſie wollen, vor, und verſprechen
auf diſen fall den jungen eheleuten indeß jaͤrlich zu
geben: 4 moͤtte kornes, 4 moͤtte gerſten, 1 moͤtt
waizen, 1 moͤtt ſaamen, 2 maaß geſchmaͤlzeter,
und 2 maaß geſalzener butter, 50 kaͤſe, 100 eier,
20 ellen flaͤchſen, und 20 ellen ſchmalen tuches, an
ſtatt des leines, den virten korb voll obſt, benebſt
der noͤtigen beholzung, zu der auszugs-ſtube, ein
halb fett ſchwein zum auszuge. 4) Wenn aber
des braͤutigams aeltern die herrſchaft uͤbergeben,
iſt der auszug vorhin an freien eſſen, und trinken,
ſtube, begraͤbniſſe, und das beſte haubt zu taidigen.
5) das zugebrachte der braut: 300 fl, 1 kuhe, 5
ſchaafe, betten, kleidung ꝛc. 6) Wenn der braͤu-
tigam erſt ſtirbet, ſoll die braut in den hof nicht wi-
der heiraten; ſondern ihr freiſtehen, entweder gegen
empfang 1000 fl., und ires vaͤterlichen erblandes,
wider abzuzihen, und der hof des braͤutigams ge-
ſchwiſter einem verbleiben, oder den einſiz im hofe
im witbenſtande behalten, die oberſte ſtube, und
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 460. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/484>, abgerufen am 25.11.2024.
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