unvollkommenen freiheit (§ 392). Das bauergut wird für dinstpflichtig, nach der regel, geachtet, von Cocceji im cons. 583, n. 3 fgg. s. 783, cons. 634 n. 8 fg. s. 857 vol. II,von Leyser im spec. 416 m. I; folglich auch dessen besizer (§ 398); mithin vermutet man dahir die befreiung nicht, noch daß sie bittweise geleistet worden wären; sondern dise muß erwisen werden, MeviusP. III, dec. 180, n. 5, P. IIII decis. 210 n. 2, Reinhart bei dem Boehmer s. 291 fg. Wenn allso der bauer die dinste nicht tun will, hat er, nach maaßgebung der teutschen rechte, da er sich auf die ausname grün- det; mithin befreiet seyn will, zu erweisen: wie, wenn, und wo er die dinste erlassen bekommen, oder titulo oneroso erlanget, MeviusP. IIII decis. 210, P. V, dec. 224 n. 5, P. VII dec. 243, n. 11, BoehmerT. III, P. III cons. 626, n. 1, 2, oder vermittels einer rechtsbewärten verjärung sich da- von entlediget habe (§ 404); keinesweges aber der fronherr, welcher die regel vor sich hat, Reinhart s. 279 fg. allein die civilisten bürden dem dinstherrn den beweiß auf, welcher die fronen von den bauern haben will. Denn dise erheben sofort die negato- rische klage, welche sich auf die natürliche freiheit gründet, Lauterbach im colleg. theor. pract. p. lib. VIII, tit. V, und sehen die dinste als gehässige dinge an; welche es iedoch nicht seyn sollen (§ 398). Jmmittels ist der herr, welcher sich im besize be- findet, dabei zu handhaben, und zu schüzen, bis die bauern ein anders im petitorio ausgefüret ha- ben, Hert im resp. 21, n. 6, resp. 344, n. 5, von Lynker im resp. 77, n. 2, 5 fg. vol. II,Schöpff cons. 4, n. 22, vol. VIIII. Die bescheinigung der dinste kan auf mancherlei weise geschehen, nämlich durch zeugen, auch öffentliche urkunden, sal- und dinstbücher von Lynker am a. o. n. 6 s. 287,
Schoepff
LIX haubtſtuͤck,
unvollkommenen freiheit (§ 392). Das bauergut wird fuͤr dinſtpflichtig, nach der regel, geachtet, von Cocceji im conſ. 583, n. 3 fgg. ſ. 783, conſ. 634 n. 8 fg. ſ. 857 vol. II,von Leyſer im ſpec. 416 m. I; folglich auch deſſen beſizer (§ 398); mithin vermutet man dahir die befreiung nicht, noch daß ſie bittweiſe geleiſtet worden waͤren; ſondern diſe muß erwiſen werden, MeviusP. III, dec. 180, n. 5, P. IIII deciſ. 210 n. 2, Reinhart bei dem Boehmer ſ. 291 fg. Wenn allſo der bauer die dinſte nicht tun will, hat er, nach maaßgebung der teutſchen rechte, da er ſich auf die ausname gruͤn- det; mithin befreiet ſeyn will, zu erweiſen: wie, wenn, und wo er die dinſte erlaſſen bekommen, oder titulo oneroſo erlanget, MeviusP. IIII deciſ. 210, P. V, dec. 224 n. 5, P. VII dec. 243, n. 11, BoehmerT. III, P. III conſ. 626, n. 1, 2, oder vermittels einer rechtsbewaͤrten verjaͤrung ſich da- von entlediget habe (§ 404); keinesweges aber der fronherr, welcher die regel vor ſich hat, Reinhart ſ. 279 fg. allein die civiliſten buͤrden dem dinſtherrn den beweiß auf, welcher die fronen von den bauern haben will. Denn diſe erheben ſofort die negato- riſche klage, welche ſich auf die natuͤrliche freiheit gruͤndet, Lauterbach im colleg. theor. pract. π. lib. VIII, tit. V, und ſehen die dinſte als gehaͤſſige dinge an; welche es iedoch nicht ſeyn ſollen (§ 398). Jmmittels iſt der herr, welcher ſich im beſize be- findet, dabei zu handhaben, und zu ſchuͤzen, bis die bauern ein anders im petitorio ausgefuͤret ha- ben, Hert im reſp. 21, n. 6, reſp. 344, n. 5, von Lynker im reſp. 77, n. 2, 5 fg. vol. II,Schoͤpff conſ. 4, n. 22, vol. VIIII. Die beſcheinigung der dinſte kan auf mancherlei weiſe geſchehen, naͤmlich durch zeugen, auch oͤffentliche urkunden, ſal- und dinſtbuͤcher von Lynker am a. o. n. 6 ſ. 287,
Schoepff
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LIX haubtſtuͤck,
unvollkommenen freiheit (§ 392). Das bauergut
wird fuͤr dinſtpflichtig, nach der regel, geachtet, von
Cocceji im conſ. 583, n. 3 fgg. ſ. 783, conſ. 634
n. 8 fg. ſ. 857 vol. II, von Leyſer im ſpec. 416
m. I; folglich auch deſſen beſizer (§ 398); mithin
vermutet man dahir die befreiung nicht, noch daß
ſie bittweiſe geleiſtet worden waͤren; ſondern diſe
muß erwiſen werden, Mevius P. III, dec. 180, n.
5, P. IIII deciſ. 210 n. 2, Reinhart bei dem
Boehmer ſ. 291 fg. Wenn allſo der bauer die
dinſte nicht tun will, hat er, nach maaßgebung der
teutſchen rechte, da er ſich auf die ausname gruͤn-
det; mithin befreiet ſeyn will, zu erweiſen: wie,
wenn, und wo er die dinſte erlaſſen bekommen, oder
titulo oneroſo erlanget, Mevius P. IIII deciſ. 210,
P. V, dec. 224 n. 5, P. VII dec. 243, n. 11,
Boehmer T. III, P. III conſ. 626, n. 1, 2, oder
vermittels einer rechtsbewaͤrten verjaͤrung ſich da-
von entlediget habe (§ 404); keinesweges aber der
fronherr, welcher die regel vor ſich hat, Reinhart
ſ. 279 fg. allein die civiliſten buͤrden dem dinſtherrn
den beweiß auf, welcher die fronen von den bauern
haben will. Denn diſe erheben ſofort die negato-
riſche klage, welche ſich auf die natuͤrliche freiheit
gruͤndet, Lauterbach im colleg. theor. pract. π.
lib. VIII, tit. V, und ſehen die dinſte als gehaͤſſige
dinge an; welche es iedoch nicht ſeyn ſollen (§ 398).
Jmmittels iſt der herr, welcher ſich im beſize be-
findet, dabei zu handhaben, und zu ſchuͤzen, bis
die bauern ein anders im petitorio ausgefuͤret ha-
ben, Hert im reſp. 21, n. 6, reſp. 344, n. 5, von
Lynker im reſp. 77, n. 2, 5 fg. vol. II, Schoͤpff
conſ. 4, n. 22, vol. VIIII. Die beſcheinigung der
dinſte kan auf mancherlei weiſe geſchehen, naͤmlich
durch zeugen, auch oͤffentliche urkunden, ſal- und
dinſtbuͤcher von Lynker am a. o. n. 6 ſ. 287,
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 360. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/384>, abgerufen am 25.11.2024.
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