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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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von den fvondinsten.
erbteilungen, und sonst, sich in schulden, oder solchen
stand sezet, daß er zu recht nicht kommen könne.
Daher kan es verboten werden: daß die bauern
ire güter in keinen übermässigen preisen annemen
sollen. Bei den fronen äussern sich vile mißbräuche,
wovon der Carl Matth. Daegener de abusu circa
praestationes rustic.
gehandelt hat. Jm fürsten-
tume Altenburg sind die bau-fronen überhaubt den
8ten jul. 1741 auf fünf tage bestimmet worden.
Joh. Frid. Hoeckner de operarum indeterminat.
determinatione,
Leipz. 1720, Harpprecht im cons.
4 vol. VII und Schöpff im cons. 4 vol. VIIII
cons. Tub.
Wenn aber der landesherr einen von
den herrendinsten gänzlich befreien will; so muß
dises zum nachteile, oder zur beschwerde der übri-
gen untertanen wider deren willen, nicht geschehen,
damit sie disen zuwachsen, Riccius im spicileg.
iur. Germ.
s. 149 § 69. Wer ein dinstfreies gut
hat; gleichwohl dinstbare grundstücke darzu kau-
fet, oder vom eheweibe zugebracht bekömmt, der
muß die dinste dennoch von den fronbaren gutern
leisten.

§ 406

Jn verschidenen landen, auch orten haben dievom dinst-
zwange.

landesherren, und adeliche den dinstzwang (§ 420
des 1ten th.), vermöge dessen der untertanen, und
hintersassen erwachsene kinder, welche ire ältern in
irer haushaltung selbst nicht nötig haben; sondern
sich vermieten wollen, den landes- oder guts- und
erbherren auf eine gewisse zeit zu hofe, als gesinde,
dinen müssen. Wo nun diser dinstzwang herge-
bracht ist, müssen dergleichen kinder, falls sie keinen
erlaubnißschein haben, merenteils in den wei-
nachten sich zum auslesen aus dem herrnhofe per-
sönlich stellen, wie z. e. in Hohen-Solms auch

bräuch-
Y 3

von den fvondinſten.
erbteilungen, und ſonſt, ſich in ſchulden, oder ſolchen
ſtand ſezet, daß er zu recht nicht kommen koͤnne.
Daher kan es verboten werden: daß die bauern
ire guͤter in keinen uͤbermaͤſſigen preiſen annemen
ſollen. Bei den fronen aͤuſſern ſich vile mißbraͤuche,
wovon der Carl Matth. Daegener de abuſu circa
praeſtationes ruſtic.
gehandelt hat. Jm fuͤrſten-
tume Altenburg ſind die bau-fronen uͤberhaubt den
8ten jul. 1741 auf fuͤnf tage beſtimmet worden.
Joh. Frid. Hoeckner de operarum indeterminat.
determinatione,
Leipz. 1720, Harpprecht im conſ.
4 vol. VII und Schoͤpff im conſ. 4 vol. VIIII
conſ. Tub.
Wenn aber der landesherr einen von
den herrendinſten gaͤnzlich befreien will; ſo muß
diſes zum nachteile, oder zur beſchwerde der uͤbri-
gen untertanen wider deren willen, nicht geſchehen,
damit ſie diſen zuwachſen, Riccius im ſpicileg.
iur. Germ.
ſ. 149 § 69. Wer ein dinſtfreies gut
hat; gleichwohl dinſtbare grundſtuͤcke darzu kau-
fet, oder vom eheweibe zugebracht bekoͤmmt, der
muß die dinſte dennoch von den fronbaren gutern
leiſten.

§ 406

Jn verſchidenen landen, auch orten haben dievom dinſt-
zwange.

landesherren, und adeliche den dinſtzwang (§ 420
des 1ten th.), vermoͤge deſſen der untertanen, und
hinterſaſſen erwachſene kinder, welche ire aͤltern in
irer haushaltung ſelbſt nicht noͤtig haben; ſondern
ſich vermieten wollen, den landes- oder guts- und
erbherren auf eine gewiſſe zeit zu hofe, als geſinde,
dinen muͤſſen. Wo nun diſer dinſtzwang herge-
bracht iſt, muͤſſen dergleichen kinder, falls ſie keinen
erlaubnißſchein haben, merenteils in den wei-
nachten ſich zum ausleſen aus dem herrnhofe per-
ſoͤnlich ſtellen, wie z. e. in Hohen-Solms auch

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[341/0365] von den fvondinſten. erbteilungen, und ſonſt, ſich in ſchulden, oder ſolchen ſtand ſezet, daß er zu recht nicht kommen koͤnne. Daher kan es verboten werden: daß die bauern ire guͤter in keinen uͤbermaͤſſigen preiſen annemen ſollen. Bei den fronen aͤuſſern ſich vile mißbraͤuche, wovon der Carl Matth. Daegener de abuſu circa praeſtationes ruſtic. gehandelt hat. Jm fuͤrſten- tume Altenburg ſind die bau-fronen uͤberhaubt den 8ten jul. 1741 auf fuͤnf tage beſtimmet worden. Joh. Frid. Hoeckner de operarum indeterminat. determinatione, Leipz. 1720, Harpprecht im conſ. 4 vol. VII und Schoͤpff im conſ. 4 vol. VIIII conſ. Tub. Wenn aber der landesherr einen von den herrendinſten gaͤnzlich befreien will; ſo muß diſes zum nachteile, oder zur beſchwerde der uͤbri- gen untertanen wider deren willen, nicht geſchehen, damit ſie diſen zuwachſen, Riccius im ſpicileg. iur. Germ. ſ. 149 § 69. Wer ein dinſtfreies gut hat; gleichwohl dinſtbare grundſtuͤcke darzu kau- fet, oder vom eheweibe zugebracht bekoͤmmt, der muß die dinſte dennoch von den fronbaren gutern leiſten. § 406 Jn verſchidenen landen, auch orten haben die landesherren, und adeliche den dinſtzwang (§ 420 des 1ten th.), vermoͤge deſſen der untertanen, und hinterſaſſen erwachſene kinder, welche ire aͤltern in irer haushaltung ſelbſt nicht noͤtig haben; ſondern ſich vermieten wollen, den landes- oder guts- und erbherren auf eine gewiſſe zeit zu hofe, als geſinde, dinen muͤſſen. Wo nun diſer dinſtzwang herge- bracht iſt, muͤſſen dergleichen kinder, falls ſie keinen erlaubnißſchein haben, merenteils in den wei- nachten ſich zum ausleſen aus dem herrnhofe per- ſoͤnlich ſtellen, wie z. e. in Hohen-Solms auch braͤuch- vom dinſt- zwange. Y 3

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 341. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/365>, abgerufen am 21.11.2024.