Jn den städten findet man öfters besonderevon den markt- ämbtern, meß- gerichten. marktämbter, und deputationen angeordnet, wor- in von den marktherren, und marktmeistern die marktstreitigkeiten, one umschweif, summarisch ge- schlichtet, darnebst die das maaß, die ellen, das ge- wicht, auch deren befundene unrichtigkeit angehen- de sachen verhandelt, und bestrafet werden. Es werden marktbücher, auch protocolle darin gefüret, Hofmann in der teutschen reichspraris IIten bande s. 450 fg. (i), Adr. Beierssynt. prud. iur. opif. cap. VIIII § 19 s. 174 fg. n. 718, n. 862 s. 179 § 24 cap. XII, s. 215 fg. § 6. Die marktmeister werden deshalber gesezet, daß sie auf die gerechtsa- men des marktes acht haben, damit rechtes maaß, und gewicht, gute, taugliche, gesunde, frische, und keine verbotene, betrügliche, falsche, untaugliche, und allzu leichte waaren verkaufet werden. Wes- halber sie der visitation, schäzung, der anordnung, auch austeilung der stände auf dem markte beiwo- nen, und das getränk prüfen müssen. Jn Bozen ist eine eigene mercantil-obrigkeit angeordnet, Sie- gelin corp. iur. camb. th. 1. s. 203 fg. s. 222 fg., und Uhl in der 1ten fortsezung s. 92 fg. Zu meß- zeiten sind in verschidenen städten eigene meß- oder handelsgerichte nidergesezet, wovon man aber in Frankfurt am Meine nichts weiß, Orth von Reichsmessen etc s. 257 fg. Wegen der stände, und stätten, buden auf den märkten fallen ebenfalls öftere zwistigkeiten für, welche zu erörtern sind, wo- zu man auch das looß gebrauchen kan, Beier am a. o. cap. XII,Orth am a. o. s. 199 fgg.
§ 313
Die stadträhte haben dahin zu sorgen: daß dievon den obli- genheiten der stadträhte. mauern, tore, pforten, wege, strassen, gassen, das
pflaster,
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und freiheiten der ſtaͤdte.
§ 312
Jn den ſtaͤdten findet man oͤfters beſonderevon den markt- aͤmbtern, meß- gerichten. marktaͤmbter, und deputationen angeordnet, wor- in von den marktherren, und marktmeiſtern die marktſtreitigkeiten, one umſchweif, ſummariſch ge- ſchlichtet, darnebſt die das maaß, die ellen, das ge- wicht, auch deren befundene unrichtigkeit angehen- de ſachen verhandelt, und beſtrafet werden. Es werden marktbuͤcher, auch protocolle darin gefuͤret, Hofmann in der teutſchen reichspraris IIten bande ſ. 450 fg. (i), Adr. Beiersſynt. prud. iur. opif. cap. VIIII § 19 ſ. 174 fg. n. 718, n. 862 ſ. 179 § 24 cap. XII, ſ. 215 fg. § 6. Die marktmeiſter werden deshalber geſezet, daß ſie auf die gerechtſa- men des marktes acht haben, damit rechtes maaß, und gewicht, gute, taugliche, geſunde, friſche, und keine verbotene, betruͤgliche, falſche, untaugliche, und allzu leichte waaren verkaufet werden. Wes- halber ſie der viſitation, ſchaͤzung, der anordnung, auch austeilung der ſtaͤnde auf dem markte beiwo- nen, und das getraͤnk pruͤfen muͤſſen. Jn Bozen iſt eine eigene mercantil-obrigkeit angeordnet, Sie- gelin corp. iur. camb. th. 1. ſ. 203 fg. ſ. 222 fg., und Uhl in der 1ten fortſezung ſ. 92 fg. Zu meß- zeiten ſind in verſchidenen ſtaͤdten eigene meß- oder handelsgerichte nidergeſezet, wovon man aber in Frankfurt am Meine nichts weiß, Orth von Reichsmeſſen ꝛc ſ. 257 fg. Wegen der ſtaͤnde, und ſtaͤtten, buden auf den maͤrkten fallen ebenfalls oͤftere zwiſtigkeiten fuͤr, welche zu eroͤrtern ſind, wo- zu man auch das looß gebrauchen kan, Beier am a. o. cap. XII,Orth am a. o. ſ. 199 fgg.
§ 313
Die ſtadtraͤhte haben dahin zu ſorgen: daß dievon den obli- genheiten der ſtadtraͤhte. mauern, tore, pforten, wege, ſtraſſen, gaſſen, das
pflaſter,
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und freiheiten der ſtaͤdte.
§ 312
Jn den ſtaͤdten findet man oͤfters beſondere
marktaͤmbter, und deputationen angeordnet, wor-
in von den marktherren, und marktmeiſtern die
marktſtreitigkeiten, one umſchweif, ſummariſch ge-
ſchlichtet, darnebſt die das maaß, die ellen, das ge-
wicht, auch deren befundene unrichtigkeit angehen-
de ſachen verhandelt, und beſtrafet werden. Es
werden marktbuͤcher, auch protocolle darin gefuͤret,
Hofmann in der teutſchen reichspraris IIten bande
ſ. 450 fg. (i), Adr. Beiers ſynt. prud. iur. opif.
cap. VIIII § 19 ſ. 174 fg. n. 718, n. 862 ſ. 179 §
24 cap. XII, ſ. 215 fg. § 6. Die marktmeiſter
werden deshalber geſezet, daß ſie auf die gerechtſa-
men des marktes acht haben, damit rechtes maaß,
und gewicht, gute, taugliche, geſunde, friſche, und
keine verbotene, betruͤgliche, falſche, untaugliche,
und allzu leichte waaren verkaufet werden. Wes-
halber ſie der viſitation, ſchaͤzung, der anordnung,
auch austeilung der ſtaͤnde auf dem markte beiwo-
nen, und das getraͤnk pruͤfen muͤſſen. Jn Bozen
iſt eine eigene mercantil-obrigkeit angeordnet, Sie-
gel in corp. iur. camb. th. 1. ſ. 203 fg. ſ. 222 fg.,
und Uhl in der 1ten fortſezung ſ. 92 fg. Zu meß-
zeiten ſind in verſchidenen ſtaͤdten eigene meß-
oder handelsgerichte nidergeſezet, wovon man aber
in Frankfurt am Meine nichts weiß, Orth von
Reichsmeſſen ꝛc ſ. 257 fg. Wegen der ſtaͤnde,
und ſtaͤtten, buden auf den maͤrkten fallen ebenfalls
oͤftere zwiſtigkeiten fuͤr, welche zu eroͤrtern ſind, wo-
zu man auch das looß gebrauchen kan, Beier am
a. o. cap. XII, Orth am a. o. ſ. 199 fgg.
von den markt-
aͤmbtern, meß-
gerichten.
§ 313
Die ſtadtraͤhte haben dahin zu ſorgen: daß die
mauern, tore, pforten, wege, ſtraſſen, gaſſen, das
pflaſter,
von den obli-
genheiten der
ſtadtraͤhte.
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 279. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/303>, abgerufen am 25.11.2024.
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