imgleichen Leipzig im jare 1511, eb. 66, s. 75. Von andern städten findet man bei dem Pfeffin- ger über den Vitriar. vol. III s. 198 -- 206 me- rere nachricht. Von Frankfurt am Maine will in der Orthischen abh. von Reichsmessen etc s. 216 fg. s. 233 fgg. keine stapelgerechtigkeit zugegeben werden. Jnzwischen finden sich auch beispile, da landesfürsten iren städten niderlags-rechte erteilet haben, z. e. der kurfürst Friderich zu Sachsen, im jare 1455, der stadt Dresden, Müller am a. o. s. 31; imgleichen der landgraf Otto zu Hessen, der stadt Cassel, im jare 1317 die stapel-gerechtigkeit vergönnet, ausweißlich meines iuris publ. Hass in orig. § 168 s. 367 fg., und der Kuchenbeckeri- schenannal. Hass. coll. IIII s. 268. Heute zu tage vermag ein Keiser dergleichen stapelgerechtigkeiten, nach eigenem willküre, nicht mer zu verleihen, in- halts der kaiserl. wahlcapitulat. art. VIII; sintemal diselbe den freien handel beschränken, Orth s. 238 s. 697, Freiherr von Cramer in wezl. nebenst. 8ten th. abh. 2 s. 29 fg. Durch die niderlage wird auch jeweilen die krangerechtigkeit angedeu- tet, Orth s. 235; welches kranrecht aber von der stapelgerechtigkeit zu unterscheiden stehet, wovon unten gehandelt werden soll (§ 2287). Nicht minder sind die ladestädte davon abzuson- dern. Allso hat Kur-Pfalz vor einigen hundert jaren am Rheine, eine stunde von Worms auf dem Rhein türkheimer hofe, eine ladestatt errich- tet; des endes auch einen kran, und lagerhaus da- selbst erbauet. Hirbei ist noch des bestrittenen strassenfart-rechtes zwischen Magdeburg, und Leip- zig erwänung zu tun, vermöge dessen die furen mit waaren schlechterdings den weg nach Leipzig, und nicht über Magdeburg nemen sollten; imgleichen des wegerechtes, da alle furen mit waaren aus der
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und freiheiten der ſtaͤdte.
imgleichen Leipzig im jare 1511, eb. 66, ſ. 75. Von andern ſtaͤdten findet man bei dem Pfeffin- ger uͤber den Vitriar. vol. III ſ. 198 — 206 me- rere nachricht. Von Frankfurt am Maine will in der Orthiſchen abh. von Reichsmeſſen ꝛc ſ. 216 fg. ſ. 233 fgg. keine ſtapelgerechtigkeit zugegeben werden. Jnzwiſchen finden ſich auch beiſpile, da landesfuͤrſten iren ſtaͤdten niderlags-rechte erteilet haben, z. e. der kurfuͤrſt Friderich zu Sachſen, im jare 1455, der ſtadt Dresden, Muͤller am a. o. ſ. 31; imgleichen der landgraf Otto zu Heſſen, der ſtadt Caſſel, im jare 1317 die ſtapel-gerechtigkeit vergoͤnnet, ausweißlich meines iuris publ. Haſſ in orig. § 168 ſ. 367 fg., und der Kuchenbeckeri- ſchenannal. Haſſ. coll. IIII ſ. 268. Heute zu tage vermag ein Keiſer dergleichen ſtapelgerechtigkeiten, nach eigenem willkuͤre, nicht mer zu verleihen, in- halts der kaiſerl. wahlcapitulat. art. VIII; ſintemal diſelbe den freien handel beſchraͤnken, Orth ſ. 238 ſ. 697, Freiherr von Cramer in wezl. nebenſt. 8ten th. abh. 2 ſ. 29 fg. Durch die niderlage wird auch jeweilen die krangerechtigkeit angedeu- tet, Orth ſ. 235; welches kranrecht aber von der ſtapelgerechtigkeit zu unterſcheiden ſtehet, wovon unten gehandelt werden ſoll (§ 2287). Nicht minder ſind die ladeſtaͤdte davon abzuſon- dern. Allſo hat Kur-Pfalz vor einigen hundert jaren am Rheine, eine ſtunde von Worms auf dem Rhein tuͤrkheimer hofe, eine ladeſtatt errich- tet; des endes auch einen kran, und lagerhaus da- ſelbſt erbauet. Hirbei iſt noch des beſtrittenen ſtraſſenfart-rechtes zwiſchen Magdeburg, und Leip- zig erwaͤnung zu tun, vermoͤge deſſen die furen mit waaren ſchlechterdings den weg nach Leipzig, und nicht uͤber Magdeburg nemen ſollten; imgleichen des wegerechtes, da alle furen mit waaren aus der
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und freiheiten der ſtaͤdte.
imgleichen Leipzig im jare 1511, eb. 66, ſ. 75.
Von andern ſtaͤdten findet man bei dem Pfeffin-
ger uͤber den Vitriar. vol. III ſ. 198 — 206 me-
rere nachricht. Von Frankfurt am Maine will
in der Orthiſchen abh. von Reichsmeſſen ꝛc ſ. 216
fg. ſ. 233 fgg. keine ſtapelgerechtigkeit zugegeben
werden. Jnzwiſchen finden ſich auch beiſpile, da
landesfuͤrſten iren ſtaͤdten niderlags-rechte erteilet
haben, z. e. der kurfuͤrſt Friderich zu Sachſen, im
jare 1455, der ſtadt Dresden, Muͤller am a. o.
ſ. 31; imgleichen der landgraf Otto zu Heſſen, der
ſtadt Caſſel, im jare 1317 die ſtapel-gerechtigkeit
vergoͤnnet, ausweißlich meines iuris publ. Haſſ in
orig. § 168 ſ. 367 fg., und der Kuchenbeckeri-
ſchen annal. Haſſ. coll. IIII ſ. 268. Heute zu tage
vermag ein Keiſer dergleichen ſtapelgerechtigkeiten,
nach eigenem willkuͤre, nicht mer zu verleihen, in-
halts der kaiſerl. wahlcapitulat. art. VIII; ſintemal
diſelbe den freien handel beſchraͤnken, Orth ſ. 238
ſ. 697, Freiherr von Cramer in wezl. nebenſt.
8ten th. abh. 2 ſ. 29 fg. Durch die niderlage
wird auch jeweilen die krangerechtigkeit angedeu-
tet, Orth ſ. 235; welches kranrecht aber von der
ſtapelgerechtigkeit zu unterſcheiden ſtehet, wovon
unten gehandelt werden ſoll (§ 2287). Nicht
minder ſind die ladeſtaͤdte davon abzuſon-
dern. Allſo hat Kur-Pfalz vor einigen hundert
jaren am Rheine, eine ſtunde von Worms auf
dem Rhein tuͤrkheimer hofe, eine ladeſtatt errich-
tet; des endes auch einen kran, und lagerhaus da-
ſelbſt erbauet. Hirbei iſt noch des beſtrittenen
ſtraſſenfart-rechtes zwiſchen Magdeburg, und Leip-
zig erwaͤnung zu tun, vermoͤge deſſen die furen mit
waaren ſchlechterdings den weg nach Leipzig, und
nicht uͤber Magdeburg nemen ſollten; imgleichen
des wegerechtes, da alle furen mit waaren aus der
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 277. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/301>, abgerufen am 22.11.2024.
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