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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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XLVIII h. von den rechten u. freih. etc.
Acht und virzigstes haubtstück
von
den rechten und freiheiten der städte.

§ 307

Ehedem konnte one kaiserliche einwilligung keinwer in den äl-
teren zeiten
das stadt- und
marktrecht er-
teilet hat?

ort stadtrecht erhalten, noch eine stadt erbauet
werden; in betracht damals eine stadt zu bauen so
vil war, als anizt eine festung anlegen. Denn
die mit mauern umgebene städte leisteten ehedem
eben die dinste, wie heute zu tage die festungen, be-
vor das pulper aufkam. Die Reichs-verweser
haben dergleichen freiheiten nicht erteilet. Die alte
fürsten ameten nachher den Kaisern nach, wie dann
der Pfeffinger im Vitr. ill. lib. III tit. 2 § 36, s.
145 fg. ein verzeichniß von beiderlei gattungen ge-
lifert hat, des Albert Ge. Schwarzens pomme-
rische und rüg. lehnhistori, Greifsw. 1740, 4t,
s. 158 fg., s. 174 fg., man sehe auch die Strubi-
schen
nebenstunden im 1ten bande s. 401 fg., s.
495, 606, und 1ten bande s. 457 fg. Allso ver-
lihe der herzog Albrecht zu Braunschweig an Du-
derstadt das braunschweigische stadtrecht im jare
1278, besage des Joh. Ge. Leuckfelds antiquit.
Poeldens.
s. 76. Auf gleiche weise erteileten die
Kaiser die marktrechte, wochen-jarmärkte, und
die meß- auch jarmarkts-freiheiten, (mercatus ge-
nerales, emporia
), Orth von Reichsmessen etc s. 3,
s. 11, s. 12, § 9, Joh. Phil. Hahn de iure instit.
nundinas etc
Mainz 1752, 4t, cap. III § 10 § 15;
gestalt die märkte, und messen, unter andern, eine
haubtnarung der städte sind; darnebst die messen,
besonders in handelsstädten, grossen nuz haben,
Orth von den reichs-messen in Frankfurt s. 310,
welche in denselben anzurichten, um so mehr nötig

war,
R 5
XLVIII h. von den rechten u. freih. ꝛc.
Acht und virzigſtes haubtſtuͤck
von
den rechten und freiheiten der ſtaͤdte.

§ 307

Ehedem konnte one kaiſerliche einwilligung keinwer in den aͤl-
teren zeiten
das ſtadt- und
marktrecht er-
teilet hat?

ort ſtadtrecht erhalten, noch eine ſtadt erbauet
werden; in betracht damals eine ſtadt zu bauen ſo
vil war, als anizt eine feſtung anlegen. Denn
die mit mauern umgebene ſtaͤdte leiſteten ehedem
eben die dinſte, wie heute zu tage die feſtungen, be-
vor das pulper aufkam. Die Reichs-verweſer
haben dergleichen freiheiten nicht erteilet. Die alte
fuͤrſten ameten nachher den Kaiſern nach, wie dann
der Pfeffinger im Vitr. ill. lib. III tit. 2 § 36, ſ.
145 fg. ein verzeichniß von beiderlei gattungen ge-
lifert hat, des Albert Ge. Schwarzens pomme-
riſche und ruͤg. lehnhiſtori, Greifsw. 1740, 4t,
ſ. 158 fg., ſ. 174 fg., man ſehe auch die Strubi-
ſchen
nebenſtunden im 1ten bande ſ. 401 fg., ſ.
495, 606, und 1ten bande ſ. 457 fg. Allſo ver-
lihe der herzog Albrecht zu Braunſchweig an Du-
derſtadt das braunſchweigiſche ſtadtrecht im jare
1278, beſage des Joh. Ge. Leuckfelds antiquit.
Poeldenſ.
ſ. 76. Auf gleiche weiſe erteileten die
Kaiſer die marktrechte, wochen-jarmaͤrkte, und
die meß- auch jarmarkts-freiheiten, (mercatus ge-
nerales, emporia
), Orth von Reichsmeſſen ꝛc ſ. 3,
ſ. 11, ſ. 12, § 9, Joh. Phil. Hahn de iure inſtit.
nundinas etc
Mainz 1752, 4t, cap. III § 10 § 15;
geſtalt die maͤrkte, und meſſen, unter andern, eine
haubtnarung der ſtaͤdte ſind; darnebſt die meſſen,
beſonders in handelsſtaͤdten, groſſen nuz haben,
Orth von den reichs-meſſen in Frankfurt ſ. 310,
welche in denſelben anzurichten, um ſo mehr noͤtig

war,
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[265/0289] XLVIII h. von den rechten u. freih. ꝛc. Acht und virzigſtes haubtſtuͤck von den rechten und freiheiten der ſtaͤdte. § 307 Ehedem konnte one kaiſerliche einwilligung kein ort ſtadtrecht erhalten, noch eine ſtadt erbauet werden; in betracht damals eine ſtadt zu bauen ſo vil war, als anizt eine feſtung anlegen. Denn die mit mauern umgebene ſtaͤdte leiſteten ehedem eben die dinſte, wie heute zu tage die feſtungen, be- vor das pulper aufkam. Die Reichs-verweſer haben dergleichen freiheiten nicht erteilet. Die alte fuͤrſten ameten nachher den Kaiſern nach, wie dann der Pfeffinger im Vitr. ill. lib. III tit. 2 § 36, ſ. 145 fg. ein verzeichniß von beiderlei gattungen ge- lifert hat, des Albert Ge. Schwarzens pomme- riſche und ruͤg. lehnhiſtori, Greifsw. 1740, 4t, ſ. 158 fg., ſ. 174 fg., man ſehe auch die Strubi- ſchen nebenſtunden im 1ten bande ſ. 401 fg., ſ. 495, 606, und 1ten bande ſ. 457 fg. Allſo ver- lihe der herzog Albrecht zu Braunſchweig an Du- derſtadt das braunſchweigiſche ſtadtrecht im jare 1278, beſage des Joh. Ge. Leuckfelds antiquit. Poeldenſ. ſ. 76. Auf gleiche weiſe erteileten die Kaiſer die marktrechte, wochen-jarmaͤrkte, und die meß- auch jarmarkts-freiheiten, (mercatus ge- nerales, emporia), Orth von Reichsmeſſen ꝛc ſ. 3, ſ. 11, ſ. 12, § 9, Joh. Phil. Hahn de iure inſtit. nundinas etc Mainz 1752, 4t, cap. III § 10 § 15; geſtalt die maͤrkte, und meſſen, unter andern, eine haubtnarung der ſtaͤdte ſind; darnebſt die meſſen, beſonders in handelsſtaͤdten, groſſen nuz haben, Orth von den reichs-meſſen in Frankfurt ſ. 310, welche in denſelben anzurichten, um ſo mehr noͤtig war, wer in den aͤl- teren zeiten das ſtadt- und marktrecht er- teilet hat? R 5

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 265. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/289>, abgerufen am 25.11.2024.