Bei den kaufleuten werden sie diner genennet.von den gesel- len. Sonst heissen sie bald knechte, wie fleischer-schu- bäcker-knechte; bald knappen, als tuchknappen, berg-mülknappen. Die gesellen der handwerker dürfen keine tegen tragen; hivon sind aber die buchdrucker, apotheker, und künstler ausgenom- men, wo es inen nicht besonders verboten ist. Die krug-tage, freie, oder blaue montage (§ 274 des Iten th.), fastnachts- und andere lüderliche gelage, sind den handwerks-gesellen im braunschweig-lüne- burgischen gilden-reglemente untersaget; wie nicht weniger in hessen-casselischen, magdeburgischen, sächsischen, baierischen, mecklenburgischen etc lan- den, Beier im boetho, cap. VIIII.
§ 282
Nicht alle monopolien werden für unerlaubtvon den mono- polisten. gehalten; sondern dijenige, welche mit anderer schaden, und ausschlüssung aller verknüpft, dar- nebst dem freien handel, und wandel allgemein entgegen sind, Orth von den Reichsmessen rc s. 260 fg. Dise verbiten die kaiserliche rechte, und Reichssazungen, auch kaiserliche walcapitulation art. VII, § 3, 4, auf das schärffeste, Casp. Zieg- lerde iuribus majest. lib. I, cap. 47, s. 757, Mo- sers teutsches statsrecht s. 518 des 4ten bandes, von Leyser im spec. 679, med. 8 fgg., Pestel sect. II, § 24, s. 56 fg. Derohalben untersagete der K. und R. hofraht den fremden häfnern die verkaufung des irdenen geschirres auf den frank- furtischen wochen-märkten, und schüzete die stadt- töpfer bei dem alleinigen verkaufe, von Cramer obs. 298, s. 656, § 4, vol. 1; gestalt dijenige handwerke, welche waaren auf den kauf fertigen, die fürsorge, und gunst, auch allen vorschub der
polizei
von handwerken, und zuͤnften.
§ 270
Bei den kaufleuten werden ſie diner genennet.von den geſel- len. Sonſt heiſſen ſie bald knechte, wie fleiſcher-ſchu- baͤcker-knechte; bald knappen, als tuchknappen, berg-muͤlknappen. Die geſellen der handwerker duͤrfen keine tegen tragen; hivon ſind aber die buchdrucker, apotheker, und kuͤnſtler ausgenom- men, wo es inen nicht beſonders verboten iſt. Die krug-tage, freie, oder blaue montage (§ 274 des Iten th.), faſtnachts- und andere luͤderliche gelage, ſind den handwerks-geſellen im braunſchweig-luͤne- burgiſchen gilden-reglemente unterſaget; wie nicht weniger in heſſen-caſſeliſchen, magdeburgiſchen, ſaͤchſiſchen, baieriſchen, mecklenburgiſchen ꝛc lan- den, Beier im boetho, cap. VIIII.
§ 282
Nicht alle monopolien werden fuͤr unerlaubtvon den mono- poliſten. gehalten; ſondern dijenige, welche mit anderer ſchaden, und ausſchluͤſſung aller verknuͤpft, dar- nebſt dem freien handel, und wandel allgemein entgegen ſind, Orth von den Reichsmeſſen ꝛc ſ. 260 fg. Diſe verbiten die kaiſerliche rechte, und Reichsſazungen, auch kaiſerliche walcapitulation art. VII, § 3, 4, auf das ſchaͤrffeſte, Caſp. Zieg- lerde iuribus majeſt. lib. I, cap. 47, ſ. 757, Mo- ſers teutſches ſtatsrecht ſ. 518 des 4ten bandes, von Leyſer im ſpec. 679, med. 8 fgg., Peſtel ſect. II, § 24, ſ. 56 fg. Derohalben unterſagete der K. und R. hofraht den fremden haͤfnern die verkaufung des irdenen geſchirres auf den frank- furtiſchen wochen-maͤrkten, und ſchuͤzete die ſtadt- toͤpfer bei dem alleinigen verkaufe, von Cramer obſ. 298, ſ. 656, § 4, vol. 1; geſtalt dijenige handwerke, welche waaren auf den kauf fertigen, die fuͤrſorge, und gunſt, auch allen vorſchub der
polizei
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von handwerken, und zuͤnften.
§ 270
Bei den kaufleuten werden ſie diner genennet.
Sonſt heiſſen ſie bald knechte, wie fleiſcher-ſchu-
baͤcker-knechte; bald knappen, als tuchknappen,
berg-muͤlknappen. Die geſellen der handwerker
duͤrfen keine tegen tragen; hivon ſind aber die
buchdrucker, apotheker, und kuͤnſtler ausgenom-
men, wo es inen nicht beſonders verboten iſt. Die
krug-tage, freie, oder blaue montage (§ 274 des
Iten th.), faſtnachts- und andere luͤderliche gelage,
ſind den handwerks-geſellen im braunſchweig-luͤne-
burgiſchen gilden-reglemente unterſaget; wie nicht
weniger in heſſen-caſſeliſchen, magdeburgiſchen,
ſaͤchſiſchen, baieriſchen, mecklenburgiſchen ꝛc lan-
den, Beier im boetho, cap. VIIII.
von den geſel-
len.
§ 282
Nicht alle monopolien werden fuͤr unerlaubt
gehalten; ſondern dijenige, welche mit anderer
ſchaden, und ausſchluͤſſung aller verknuͤpft, dar-
nebſt dem freien handel, und wandel allgemein
entgegen ſind, Orth von den Reichsmeſſen ꝛc
ſ. 260 fg. Diſe verbiten die kaiſerliche rechte, und
Reichsſazungen, auch kaiſerliche walcapitulation
art. VII, § 3, 4, auf das ſchaͤrffeſte, Caſp. Zieg-
ler de iuribus majeſt. lib. I, cap. 47, ſ. 757, Mo-
ſers teutſches ſtatsrecht ſ. 518 des 4ten bandes,
von Leyſer im ſpec. 679, med. 8 fgg., Peſtel
ſect. II, § 24, ſ. 56 fg. Derohalben unterſagete
der K. und R. hofraht den fremden haͤfnern die
verkaufung des irdenen geſchirres auf den frank-
furtiſchen wochen-maͤrkten, und ſchuͤzete die ſtadt-
toͤpfer bei dem alleinigen verkaufe, von Cramer
obſ. 298, ſ. 656, § 4, vol. 1; geſtalt dijenige
handwerke, welche waaren auf den kauf fertigen,
die fuͤrſorge, und gunſt, auch allen vorſchub der
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von den mono-
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 255. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/279>, abgerufen am 22.11.2024.
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