wo der proceß anhängig ist|; wenn schon der ort weit entfernet liget, vorgeleget werden; dargegen hilft nichts: daß er es schon 1, 2 etc mal beschwo- ren habe; und zwar ist lediglich derjenige band, worin die in frage gekommene rechnung zur aner- kennung stehet, vorzulegen; iedoch kan es auch wohl geschehen: daß, wenn der kaufmann fürgi- bet: welchergestalt dasselbe verloren gehen; mithin ein unersezlicher schade dadurch ihm zuwachsen möchte, bei seiner obrigkeit vorgeleget werde; in disem falle aber ist entweder, auf des producen- tens kosten, ein advocat vom schuldener dahin zu senden, oder ein gevollmächtigter daselbst von be- klagten zu bestellen, damit er sehen könne: ob das buch seine behörige erfordernisse habe, oder nicht, von Leyserin specim. CCLXXVIIII, med. XI, XII, s. 1133 fg., vol. IIII,Heinr. Bodinusde libris mercat. susp. Halle 1707, Chladenius am a. o. § XI, s. 29 fg. Wenn nun ein haubtbuch in das gericht kömmt; so wird 1) das titelbladt freigelas- sen; 2) die stellen, und pläze, auch sache mit der person, warum der streit ist, 3) der schluß, oder das lezte bladt vom buche, damit man sehe, was- massen nichts ausgerissen sey. Das übrige vom buche kan der kaufmann durch hülfe eines bindfa- dens versigeln, welches von der obrigkeit nicht ge- öffnet werden darf. Jnzwischen kan man auf ein solches handels-buch in Sachsen, und wo der exe- cutiv-proceß eingefüret ist, nicht executive, noch im Reiche auf ein mandat one clausel klagen; in be- tracht dasselbe kein garentigirtes instrument ist, welches den völligen beweiß machet; wohl erwo- gen nach dem gemeinen gerichtsbrauche ein handels- buch nur einen halben beweiß mit sich füret, wel- ches auch von den apotheker-büchern behaubtet
wird.
von den kaufleuten.
wo der proceß anhaͤngig iſt|; wenn ſchon der ort weit entfernet liget, vorgeleget werden; dargegen hilft nichts: daß er es ſchon 1, 2 ꝛc mal beſchwo- ren habe; und zwar iſt lediglich derjenige band, worin die in frage gekommene rechnung zur aner- kennung ſtehet, vorzulegen; iedoch kan es auch wohl geſchehen: daß, wenn der kaufmann fuͤrgi- bet: welchergeſtalt daſſelbe verloren gehen; mithin ein unerſezlicher ſchade dadurch ihm zuwachſen moͤchte, bei ſeiner obrigkeit vorgeleget werde; in diſem falle aber iſt entweder, auf des producen- tens koſten, ein advocat vom ſchuldener dahin zu ſenden, oder ein gevollmaͤchtigter daſelbſt von be- klagten zu beſtellen, damit er ſehen koͤnne: ob das buch ſeine behoͤrige erforderniſſe habe, oder nicht, von Leyſerin ſpecim. CCLXXVIIII, med. XI, XII, ſ. 1133 fg., vol. IIII,Heinr. Bodinusde libris mercat. ſuſp. Halle 1707, Chladenius am a. o. § XI, ſ. 29 fg. Wenn nun ein haubtbuch in das gericht koͤmmt; ſo wird 1) das titelbladt freigelaſ- ſen; 2) die ſtellen, und plaͤze, auch ſache mit der perſon, warum der ſtreit iſt, 3) der ſchluß, oder das lezte bladt vom buche, damit man ſehe, was- maſſen nichts ausgeriſſen ſey. Das uͤbrige vom buche kan der kaufmann durch huͤlfe eines bindfa- dens verſigeln, welches von der obrigkeit nicht ge- oͤffnet werden darf. Jnzwiſchen kan man auf ein ſolches handels-buch in Sachſen, und wo der exe- cutiv-proceß eingefuͤret iſt, nicht executive, noch im Reiche auf ein mandat one clauſel klagen; in be- tracht daſſelbe kein garentigirtes inſtrument iſt, welches den voͤlligen beweiß machet; wohl erwo- gen nach dem gemeinen gerichtsbrauche ein handels- buch nur einen halben beweiß mit ſich fuͤret, wel- ches auch von den apotheker-buͤchern behaubtet
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von den kaufleuten.
wo der proceß anhaͤngig iſt|; wenn ſchon der ort
weit entfernet liget, vorgeleget werden; dargegen
hilft nichts: daß er es ſchon 1, 2 ꝛc mal beſchwo-
ren habe; und zwar iſt lediglich derjenige band,
worin die in frage gekommene rechnung zur aner-
kennung ſtehet, vorzulegen; iedoch kan es auch
wohl geſchehen: daß, wenn der kaufmann fuͤrgi-
bet: welchergeſtalt daſſelbe verloren gehen; mithin
ein unerſezlicher ſchade dadurch ihm zuwachſen
moͤchte, bei ſeiner obrigkeit vorgeleget werde; in
diſem falle aber iſt entweder, auf des producen-
tens koſten, ein advocat vom ſchuldener dahin zu
ſenden, oder ein gevollmaͤchtigter daſelbſt von be-
klagten zu beſtellen, damit er ſehen koͤnne: ob das
buch ſeine behoͤrige erforderniſſe habe, oder nicht,
von Leyſer in ſpecim. CCLXXVIIII, med. XI, XII,
ſ. 1133 fg., vol. IIII, Heinr. Bodinus de libris
mercat. ſuſp. Halle 1707, Chladenius am a. o.
§ XI, ſ. 29 fg. Wenn nun ein haubtbuch in das
gericht koͤmmt; ſo wird 1) das titelbladt freigelaſ-
ſen; 2) die ſtellen, und plaͤze, auch ſache mit der
perſon, warum der ſtreit iſt, 3) der ſchluß, oder
das lezte bladt vom buche, damit man ſehe, was-
maſſen nichts ausgeriſſen ſey. Das uͤbrige vom
buche kan der kaufmann durch huͤlfe eines bindfa-
dens verſigeln, welches von der obrigkeit nicht ge-
oͤffnet werden darf. Jnzwiſchen kan man auf ein
ſolches handels-buch in Sachſen, und wo der exe-
cutiv-proceß eingefuͤret iſt, nicht executive, noch im
Reiche auf ein mandat one clauſel klagen; in be-
tracht daſſelbe kein garentigirtes inſtrument iſt,
welches den voͤlligen beweiß machet; wohl erwo-
gen nach dem gemeinen gerichtsbrauche ein handels-
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 239. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/263>, abgerufen am 22.11.2024.
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