ger dilectos nobiles ciues nennet; dijenige aber, welche handelten, oder andere bürgerliche hand- thirungen triben, wurden nachher blosse bürger genennet. Das burgrecht kömmt noch in ande- ren bedeutungen vor, welches von Frankfurt am Maine vile benachbarete dörfer erlanget haben, (Orth) von den 2 Reichsmessen etc s. 195 s. 196 § 113, woraus sich folgern lässet: daß einem bauer in einer stadt gewisse vorzüge, auch befreiungen von zöllen, brücken-geltern etc eingeräumet, und verli- hen werden können (§ 110); dergleichen auch um Eulenburg, in Sachsen, gefunden werden. Dije- nige, welche sich ehedem in den städten das bürger- recht zuwege brachten, und daselbst ire narung su- cheten; gleichwohl aus einer anderen stadt waren, daselbst auch das bürgerrecht beibehilten, hissen us-bürger (§ 201); dijenigen aber, welche sich in die vorstädte begaben, wurden pfalbürger genen- net. Jm Wirtenbergischen mußten die pfalbür- ger das gewönliche beisizgelt geben, auch bürger- liche beschwerden mittragen, und von irem gewerbe, ob sie gleich von adel waren, die contribution ver- statten, besage des landtagsabschides 1642, fol. 25, die von Moserische beiträge zum stats- und völ- ker-rechte im 2ten bande s. 822. Vile städte er- langeten besondere privilegien, damit die zu inen gezogene leibeigene von inen nicht wider, nach einer verflossenen gewissen zeit, zurück gefodert werden möchten, Ricciusde praescript. Germ. cap. XVII. wie z. e. von Lüneburg bekannt ist, wenn darin ein leibeigener jar und tag gewesen war, konnte er nicht wider vindiciret werden; folglich brauchte es so- dann des leibherrns freilassung nicht; es sind auch bei so bewandten umständen nicht alle manumitti- ret worden, MeibomT. III, rer. Germ. s. |205, Lünigs R. archiv, P. spec. cont. IIII, P. II, s. 639,
oder
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von den ſtaͤdten, und buͤrgern.
ger dilectos nobiles ciues nennet; dijenige aber, welche handelten, oder andere buͤrgerliche hand- thirungen triben, wurden nachher bloſſe buͤrger genennet. Das burgrecht koͤmmt noch in ande- ren bedeutungen vor, welches von Frankfurt am Maine vile benachbarete doͤrfer erlanget haben, (Orth) von den 2 Reichsmeſſen ꝛc ſ. 195 ſ. 196 § 113, woraus ſich folgern laͤſſet: daß einem bauer in einer ſtadt gewiſſe vorzuͤge, auch befreiungen von zoͤllen, bruͤcken-geltern ꝛc eingeraͤumet, und verli- hen werden koͤnnen (§ 110); dergleichen auch um Eulenburg, in Sachſen, gefunden werden. Dije- nige, welche ſich ehedem in den ſtaͤdten das buͤrger- recht zuwege brachten, und daſelbſt ire narung ſu- cheten; gleichwohl aus einer anderen ſtadt waren, daſelbſt auch das buͤrgerrecht beibehilten, hiſſen us-buͤrger (§ 201); dijenigen aber, welche ſich in die vorſtaͤdte begaben, wurden pfalbuͤrger genen- net. Jm Wirtenbergiſchen mußten die pfalbuͤr- ger das gewoͤnliche beiſizgelt geben, auch buͤrger- liche beſchwerden mittragen, und von irem gewerbe, ob ſie gleich von adel waren, die contribution ver- ſtatten, beſage des landtagsabſchides 1642, fol. 25, die von Moſeriſche beitraͤge zum ſtats- und voͤl- ker-rechte im 2ten bande ſ. 822. Vile ſtaͤdte er- langeten beſondere privilegien, damit die zu inen gezogene leibeigene von inen nicht wider, nach einer verfloſſenen gewiſſen zeit, zuruͤck gefodert werden moͤchten, Ricciusde praeſcript. Germ. cap. XVII. wie z. e. von Luͤneburg bekannt iſt, wenn darin ein leibeigener jar und tag geweſen war, konnte er nicht wider vindiciret werden; folglich brauchte es ſo- dann des leibherrns freilaſſung nicht; es ſind auch bei ſo bewandten umſtaͤnden nicht alle manumitti- ret worden, MeibomT. III, rer. Germ. ſ. |205, Luͤnigs R. archiv, P. ſpec. cont. IIII, P. II, ſ. 639,
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von den ſtaͤdten, und buͤrgern.
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thirungen triben, wurden nachher bloſſe buͤrger
genennet. Das burgrecht koͤmmt noch in ande-
ren bedeutungen vor, welches von Frankfurt am
Maine vile benachbarete doͤrfer erlanget haben,
(Orth) von den 2 Reichsmeſſen ꝛc ſ. 195 ſ. 196
§ 113, woraus ſich folgern laͤſſet: daß einem bauer
in einer ſtadt gewiſſe vorzuͤge, auch befreiungen von
zoͤllen, bruͤcken-geltern ꝛc eingeraͤumet, und verli-
hen werden koͤnnen (§ 110); dergleichen auch um
Eulenburg, in Sachſen, gefunden werden. Dije-
nige, welche ſich ehedem in den ſtaͤdten das buͤrger-
recht zuwege brachten, und daſelbſt ire narung ſu-
cheten; gleichwohl aus einer anderen ſtadt waren,
daſelbſt auch das buͤrgerrecht beibehilten, hiſſen
us-buͤrger (§ 201); dijenigen aber, welche ſich in
die vorſtaͤdte begaben, wurden pfalbuͤrger genen-
net. Jm Wirtenbergiſchen mußten die pfalbuͤr-
ger das gewoͤnliche beiſizgelt geben, auch buͤrger-
liche beſchwerden mittragen, und von irem gewerbe,
ob ſie gleich von adel waren, die contribution ver-
ſtatten, beſage des landtagsabſchides 1642, fol. 25,
die von Moſeriſche beitraͤge zum ſtats- und voͤl-
ker-rechte im 2ten bande ſ. 822. Vile ſtaͤdte er-
langeten beſondere privilegien, damit die zu inen
gezogene leibeigene von inen nicht wider, nach einer
verfloſſenen gewiſſen zeit, zuruͤck gefodert werden
moͤchten, Riccius de praeſcript. Germ. cap. XVII.
wie z. e. von Luͤneburg bekannt iſt, wenn darin ein
leibeigener jar und tag geweſen war, konnte er nicht
wider vindiciret werden; folglich brauchte es ſo-
dann des leibherrns freilaſſung nicht; es ſind auch
bei ſo bewandten umſtaͤnden nicht alle manumitti-
ret worden, Meibom T. III, rer. Germ. ſ. |205,
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oder
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 215. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/239>, abgerufen am 22.11.2024.
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