den Römern in den teutschen landen angelegeten städten lissen sich auch ansenliche römische familien nider, aus welchen die obrigkeitliche aembter bese- zet wurden, wie von Cöln der Aegid. Geleniusde admiranda sacra et ciuili magnit. Colon. lib. II, s. 113 bemerket, Hertde vet. Germ. populis P. I, cap. 1, § 5, cap. III, § 13, Schöpflin in Alsatia illustrata T. I, s. 289, § 22, s. 291, § 25. Jn Trier wird schon zu zeiten des Kaisers Maximians eines bürgermeisters, und patriciens erwänet, be- sage des Lamberts Schaffnaburg. unter dem ja- re 1072, bei dem Pistorius in rer. Germ. T. I, der Struvischen ausgabe s. 251, von Hontheim hist. dipl. Treu. T. III, s. 1024, Schoepflin am a. o. s. 157 § 63, s. 68 § 70; wiewohl der Schöpflin am a. o. s. 48 § 28, T. I, behaubtet: daß die Celten am Rheine verschidene städte, als Worms, Mainz etc erbauet hätten. Die Wen- den haben auch in den älteren zeiten städte gehabt, ausweißlich des Helmoldslib. 1, cap. 2, und der annal. Bertin. unter dem jare 808. Die fränkische Könige und Kaiser haben ebenfalls städte angele- get, wozu mancherlei ursachen anlaß gegeben ha- ben. Disen beispilen folgete der teutsche König Heinrich, der Vogelsteller genannt, und richtete städte in Germania magna auf, worin er jeden neundten mann der freigebornen land- und kriges- leute zu derselben verteidigung sezete; wozu noch einer vom hohen adel kam, z. e. ein graf etc, welcher im namen des teutschen Königes, oder Kaisers das regiment fürete. Daher hat man die burggrafen, auch andere grafen, welchen in den städten die gerichtbarkeit, und deren verwaltung anvertrauet gewesen ist, von der Lahr am a. o. s. 15, Schwarz in der pommerischen Lehnhistori s. 572 fg. Man hat auch stadtgrafen, greven,
Moriz
XXXVI haubtſtuͤck,
den Roͤmern in den teutſchen landen angelegeten ſtaͤdten liſſen ſich auch anſenliche roͤmiſche familien nider, aus welchen die obrigkeitliche aembter beſe- zet wurden, wie von Coͤln der Aegid. Geleniusde admiranda ſacra et ciuili magnit. Colon. lib. II, ſ. 113 bemerket, Hertde vet. Germ. populis P. I, cap. 1, § 5, cap. III, § 13, Schoͤpflin in Alſatia illuſtrata T. I, ſ. 289, § 22, ſ. 291, § 25. Jn Trier wird ſchon zu zeiten des Kaiſers Maximians eines buͤrgermeiſters, und patriciens erwaͤnet, be- ſage des Lamberts Schaffnaburg. unter dem ja- re 1072, bei dem Piſtorius in rer. Germ. T. I, der Struviſchen ausgabe ſ. 251, von Hontheim hiſt. dipl. Treu. T. III, ſ. 1024, Schoepflin am a. o. ſ. 157 § 63, ſ. 68 § 70; wiewohl der Schoͤpflin am a. o. ſ. 48 § 28, T. I, behaubtet: daß die Celten am Rheine verſchidene ſtaͤdte, als Worms, Mainz ꝛc erbauet haͤtten. Die Wen- den haben auch in den aͤlteren zeiten ſtaͤdte gehabt, ausweißlich des Helmoldslib. 1, cap. 2, und der annal. Bertin. unter dem jare 808. Die fraͤnkiſche Koͤnige und Kaiſer haben ebenfalls ſtaͤdte angele- get, wozu mancherlei urſachen anlaß gegeben ha- ben. Diſen beiſpilen folgete der teutſche Koͤnig Heinrich, der Vogelſteller genannt, und richtete ſtaͤdte in Germania magna auf, worin er jeden neundten mann der freigebornen land- und kriges- leute zu derſelben verteidigung ſezete; wozu noch einer vom hohen adel kam, z. e. ein graf ꝛc, welcher im namen des teutſchen Koͤniges, oder Kaiſers das regiment fuͤrete. Daher hat man die burggrafen, auch andere grafen, welchen in den ſtaͤdten die gerichtbarkeit, und deren verwaltung anvertrauet geweſen iſt, von der Lahr am a. o. ſ. 15, Schwarz in der pommeriſchen Lehnhiſtori ſ. 572 fg. Man hat auch ſtadtgrafen, greven,
Moriz
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XXXVI haubtſtuͤck,
den Roͤmern in den teutſchen landen angelegeten
ſtaͤdten liſſen ſich auch anſenliche roͤmiſche familien
nider, aus welchen die obrigkeitliche aembter beſe-
zet wurden, wie von Coͤln der Aegid. Gelenius de
admiranda ſacra et ciuili magnit. Colon. lib. II, ſ.
113 bemerket, Hert de vet. Germ. populis P. I,
cap. 1, § 5, cap. III, § 13, Schoͤpflin in Alſatia
illuſtrata T. I, ſ. 289, § 22, ſ. 291, § 25. Jn
Trier wird ſchon zu zeiten des Kaiſers Maximians
eines buͤrgermeiſters, und patriciens erwaͤnet, be-
ſage des Lamberts Schaffnaburg. unter dem ja-
re 1072, bei dem Piſtorius in rer. Germ. T. I,
der Struviſchen ausgabe ſ. 251, von Hontheim
hiſt. dipl. Treu. T. III, ſ. 1024, Schoepflin am
a. o. ſ. 157 § 63, ſ. 68 § 70; wiewohl der
Schoͤpflin am a. o. ſ. 48 § 28, T. I, behaubtet:
daß die Celten am Rheine verſchidene ſtaͤdte, als
Worms, Mainz ꝛc erbauet haͤtten. Die Wen-
den haben auch in den aͤlteren zeiten ſtaͤdte gehabt,
ausweißlich des Helmolds lib. 1, cap. 2, und der
annal. Bertin. unter dem jare 808. Die fraͤnkiſche
Koͤnige und Kaiſer haben ebenfalls ſtaͤdte angele-
get, wozu mancherlei urſachen anlaß gegeben ha-
ben. Diſen beiſpilen folgete der teutſche Koͤnig
Heinrich, der Vogelſteller genannt, und richtete
ſtaͤdte in Germania magna auf, worin er jeden
neundten mann der freigebornen land- und kriges-
leute zu derſelben verteidigung ſezete; wozu noch
einer vom hohen adel kam, z. e. ein graf ꝛc,
welcher im namen des teutſchen Koͤniges, oder
Kaiſers das regiment fuͤrete. Daher hat man die
burggrafen, auch andere grafen, welchen in den
ſtaͤdten die gerichtbarkeit, und deren verwaltung
anvertrauet geweſen iſt, von der Lahr am a. o.
ſ. 15, Schwarz in der pommeriſchen Lehnhiſtori
ſ. 572 fg. Man hat auch ſtadtgrafen, greven,
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 210. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/234>, abgerufen am 22.11.2024.
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