geburt geschihet einem edelmütigen manne vergebens; keinesweges aber derjenigen person, welche durch den verderbten geschmack sich erhö- het hat, besage meiner neuen kleinen schriften im Iten bande, s. 714, abh. 44, und s. 717, abh. 46. Die tugend ist in bürgerlichen, und kriges- dinsten, one ansehung der geburt zu belonen, eb. s. 166 fgg., abh. 24. Ehemals hiß man das wi- zig: wenn man in seinen reden, oder handelungen, zeichen von einem guten verstande, oder einer klug- heit, und weißheit zu erkennen gab; nach dem verderbten geschmacke aber will derjenige wizig heissen, welcher sich bei einem grossen herren durch niderträchtigkeiten einschmeichelt, von dessen huld, und hand eine ehegenossin, auch brod nimmt, oder alle arten von verbotenen spilen treibet, auch wohl vom karten-gelte lebet etc; sihe das hamburgische journal auf den monat febr. 1765, 8v. Das vorstehende wird durch einen adels- und wapen- brif, welchen Se. kaiserliche majestät, herr Franz I, gl. a. dem hochverdinten sachsen-hildburghäusi- schen geheimten rahte: herrn Johann Sebastian Kobe von Koppenfels zu Wien am 26ten apr. 1754 erteilet haben, worin es heisset: wenn wir dann gnädiglich angesehen -- -- die erbarkeit, redlichkeit, adeliche sitten, vernunft, fähig- und geschicklichkeit, auch gutes herkommen, womit vor unserer kaiserlichen majestät unser, und des Reichs liber getreuer: Johann Sebastian Kobe -- -- angerümet, und anbei allergehorsamst vorgebracht worden: wasmassen nicht allein seine voräl- tern bei verschidenen Kur- und Fürsten an- senliche erenaembter, und bedinungen, sowohl in militari, als auch civili, bekleidet, und darin dem durchl. erzhaus, wie nicht weniger dem heil. R. Reiche treueste dinste geleistet, sondern er selbst
hat
XXXII haubtſtuͤck,
geburt geſchihet einem edelmuͤtigen manne vergebens; keinesweges aber derjenigen perſon, welche durch den verderbten geſchmack ſich erhoͤ- het hat, beſage meiner neuen kleinen ſchriften im Iten bande, ſ. 714, abh. 44, und ſ. 717, abh. 46. Die tugend iſt in buͤrgerlichen, und kriges- dinſten, one anſehung der geburt zu belonen, eb. ſ. 166 fgg., abh. 24. Ehemals hiß man das wi- zig: wenn man in ſeinen reden, oder handelungen, zeichen von einem guten verſtande, oder einer klug- heit, und weißheit zu erkennen gab; nach dem verderbten geſchmacke aber will derjenige wizig heiſſen, welcher ſich bei einem groſſen herren durch nidertraͤchtigkeiten einſchmeichelt, von deſſen huld, und hand eine ehegenoſſin, auch brod nimmt, oder alle arten von verbotenen ſpilen treibet, auch wohl vom karten-gelte lebet ꝛc; ſihe das hamburgiſche journal auf den monat febr. 1765, 8v. Das vorſtehende wird durch einen adels- und wapen- brif, welchen Se. kaiſerliche majeſtaͤt, herr Franz I, gl. a. dem hochverdinten ſachſen-hildburghaͤuſi- ſchen geheimten rahte: herrn Johann Sebaſtian Kobe von Koppenfels zu Wien am 26ten apr. 1754 erteilet haben, worin es heiſſet: wenn wir dann gnaͤdiglich angeſehen — — die erbarkeit, redlichkeit, adeliche ſitten, vernunft, faͤhig- und geſchicklichkeit, auch gutes herkommen, womit vor unſerer kaiſerlichen majeſtaͤt unſer, und des Reichs liber getreuer: Johann Sebaſtian Kobe — — angeruͤmet, und anbei allergehorſamſt vorgebracht worden: wasmaſſen nicht allein ſeine voraͤl- tern bei verſchidenen Kur- und Fuͤrſten an- ſenliche erenaembter, und bedinungen, ſowohl in militari, als auch civili, bekleidet, und darin dem durchl. erzhaus, wie nicht weniger dem heil. R. Reiche treueſte dinſte geleiſtet, ſondern er ſelbſt
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[196/0220]
XXXII haubtſtuͤck,
geburt geſchihet einem edelmuͤtigen manne
vergebens; keinesweges aber derjenigen perſon,
welche durch den verderbten geſchmack ſich erhoͤ-
het hat, beſage meiner neuen kleinen ſchriften im
Iten bande, ſ. 714, abh. 44, und ſ. 717, abh.
46. Die tugend iſt in buͤrgerlichen, und kriges-
dinſten, one anſehung der geburt zu belonen, eb.
ſ. 166 fgg., abh. 24. Ehemals hiß man das wi-
zig: wenn man in ſeinen reden, oder handelungen,
zeichen von einem guten verſtande, oder einer klug-
heit, und weißheit zu erkennen gab; nach dem
verderbten geſchmacke aber will derjenige wizig
heiſſen, welcher ſich bei einem groſſen herren durch
nidertraͤchtigkeiten einſchmeichelt, von deſſen huld,
und hand eine ehegenoſſin, auch brod nimmt, oder
alle arten von verbotenen ſpilen treibet, auch wohl
vom karten-gelte lebet ꝛc; ſihe das hamburgiſche
journal auf den monat febr. 1765, 8v. Das
vorſtehende wird durch einen adels- und wapen-
brif, welchen Se. kaiſerliche majeſtaͤt, herr Franz I,
gl. a. dem hochverdinten ſachſen-hildburghaͤuſi-
ſchen geheimten rahte: herrn Johann Sebaſtian
Kobe von Koppenfels zu Wien am 26ten apr.
1754 erteilet haben, worin es heiſſet: wenn wir
dann gnaͤdiglich angeſehen — — die erbarkeit,
redlichkeit, adeliche ſitten, vernunft, faͤhig- und
geſchicklichkeit, auch gutes herkommen, womit vor
unſerer kaiſerlichen majeſtaͤt unſer, und des Reichs
liber getreuer: Johann Sebaſtian Kobe — —
angeruͤmet, und anbei allergehorſamſt vorgebracht
worden: wasmaſſen nicht allein ſeine voraͤl-
tern bei verſchidenen Kur- und Fuͤrſten an-
ſenliche erenaembter, und bedinungen, ſowohl in
militari, als auch civili, bekleidet, und darin dem
durchl. erzhaus, wie nicht weniger dem heil. R.
Reiche treueſte dinſte geleiſtet, ſondern er ſelbſt
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 196. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/220>, abgerufen am 24.11.2024.
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