lung vermischeter abhandel. im IIIten bande s. 1194 -- 1204. Vom peinlichen eren-gerichte der ade- lichen etc in Hessen, sihe den § 5062 des IIten th. und die Hofmannische Reichs-praxis im IIten bande § 1831 s. 598. Der haubtgrund hirvon beruhet auf dem teutschen rechtssaze: ein jeder will von seines gleichen beurteilet seyn (§ 152), Schwarz in der pommerischen lehnhistori s. 853.
§ 160
von der veran- lassung der ganerbschaf- ten.
Die vormalige unruhige fehde-zeiten veranlas- seten die adelichen: auf ire sicherheit zu denken, und dißfalls bald sich mit andern zu verbinden, auch zu vereinigen; gestalt dann im jare 1509 die praelaten, grafen, ritterschaft, und städte des für- stentumes Hessen eine erbeinigung gestiftet haben, Lünig von der mittelbaren, oder landsässigen rit- terschaft th. II s. 799 fg.; bald in einem geschlech- te burgfriden zu errichten, auch wohl zu mererer festhaltung desselben bürgen gesezet, wie die herren von der Malsburg getan haben, Lünig am a. o. s. 787 § 2. Wer in eine ganerbschaft der adeli- chen aufgenommen seyn will, muß die erforderli- chen eigenschaften, auch ahnen haben.
§ 163
von den adeli- chen und rit- ter- auch land- tagsfähigen gütern.
Die erbgüter der adelichen nennet man adeli- che freie güter. Rittergut bedeutet eigentlich ein gut, welches zu lehn gereichet ist, von welchem eini- ge die rittersize unterscheiden. Allso hatten die Vizthume Apolda, im heutigen Sachsen-Wei- marischen, zu lehn. Nachdem dise linie ausging, schenkten es die herzoge der universitaet Jena. Dise nennet es noch ein rittergut. Jm herzog- tume Wirtenberg wurde auch anfangs zu den land- tagen der ambtmann ieden ambtes beschriben, wel-
ches
XXX haubtſt. vom nideren
lung vermiſcheter abhandel. im IIIten bande ſ. 1194 — 1204. Vom peinlichen eren-gerichte der ade- lichen ꝛc in Heſſen, ſihe den § 5062 des IIten th. und die Hofmanniſche Reichs-praxis im IIten bande § 1831 ſ. 598. Der haubtgrund hirvon beruhet auf dem teutſchen rechtsſaze: ein jeder will von ſeines gleichen beurteilet ſeyn (§ 152), Schwarz in der pommeriſchen lehnhiſtori ſ. 853.
§ 160
von der veran- laſſung der ganerbſchaf- ten.
Die vormalige unruhige fehde-zeiten veranlaſ- ſeten die adelichen: auf ire ſicherheit zu denken, und dißfalls bald ſich mit andern zu verbinden, auch zu vereinigen; geſtalt dann im jare 1509 die praelaten, grafen, ritterſchaft, und ſtaͤdte des fuͤr- ſtentumes Heſſen eine erbeinigung geſtiftet haben, Luͤnig von der mittelbaren, oder landſaͤſſigen rit- terſchaft th. II ſ. 799 fg.; bald in einem geſchlech- te burgfriden zu errichten, auch wohl zu mererer feſthaltung deſſelben buͤrgen geſezet, wie die herren von der Malsburg getan haben, Luͤnig am a. o. ſ. 787 § 2. Wer in eine ganerbſchaft der adeli- chen aufgenommen ſeyn will, muß die erforderli- chen eigenſchaften, auch ahnen haben.
§ 163
von den adeli- chen und rit- ter- auch land- tagsfaͤhigen guͤtern.
Die erbguͤter der adelichen nennet man adeli- che freie guͤter. Rittergut bedeutet eigentlich ein gut, welches zu lehn gereichet iſt, von welchem eini- ge die ritterſize unterſcheiden. Allſo hatten die Vizthume Apolda, im heutigen Sachſen-Wei- mariſchen, zu lehn. Nachdem diſe linie ausging, ſchenkten es die herzoge der univerſitaet Jena. Diſe nennet es noch ein rittergut. Jm herzog- tume Wirtenberg wurde auch anfangs zu den land- tagen der ambtmann ieden ambtes beſchriben, wel-
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XXX haubtſt. vom nideren
lung vermiſcheter abhandel. im IIIten bande ſ. 1194
— 1204. Vom peinlichen eren-gerichte der ade-
lichen ꝛc in Heſſen, ſihe den § 5062 des IIten th.
und die Hofmanniſche Reichs-praxis im IIten
bande § 1831 ſ. 598. Der haubtgrund hirvon
beruhet auf dem teutſchen rechtsſaze: ein jeder will
von ſeines gleichen beurteilet ſeyn (§ 152), Schwarz
in der pommeriſchen lehnhiſtori ſ. 853.
§ 160
Die vormalige unruhige fehde-zeiten veranlaſ-
ſeten die adelichen: auf ire ſicherheit zu denken,
und dißfalls bald ſich mit andern zu verbinden,
auch zu vereinigen; geſtalt dann im jare 1509 die
praelaten, grafen, ritterſchaft, und ſtaͤdte des fuͤr-
ſtentumes Heſſen eine erbeinigung geſtiftet haben,
Luͤnig von der mittelbaren, oder landſaͤſſigen rit-
terſchaft th. II ſ. 799 fg.; bald in einem geſchlech-
te burgfriden zu errichten, auch wohl zu mererer
feſthaltung deſſelben buͤrgen geſezet, wie die herren
von der Malsburg getan haben, Luͤnig am a. o.
ſ. 787 § 2. Wer in eine ganerbſchaft der adeli-
chen aufgenommen ſeyn will, muß die erforderli-
chen eigenſchaften, auch ahnen haben.
§ 163
Die erbguͤter der adelichen nennet man adeli-
che freie guͤter. Rittergut bedeutet eigentlich ein
gut, welches zu lehn gereichet iſt, von welchem eini-
ge die ritterſize unterſcheiden. Allſo hatten die
Vizthume Apolda, im heutigen Sachſen-Wei-
mariſchen, zu lehn. Nachdem diſe linie ausging,
ſchenkten es die herzoge der univerſitaet Jena.
Diſe nennet es noch ein rittergut. Jm herzog-
tume Wirtenberg wurde auch anfangs zu den land-
tagen der ambtmann ieden ambtes beſchriben, wel-
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 180. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/204>, abgerufen am 23.11.2024.
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