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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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od. heutig. adel, u. dessen gerechtsamen.
der heutigen wapen, welcher aus der ehedem übli-
chen rüstung nicht mehr zur deckung des leibes;
sondern zur ere übrig gebliben, und behalten wor-
den ist. Weshalber auch die redens-art: zum
schild geborne, schildbürtige etc einen besonderen vor-
zug anzeiget. Der verlust des schildes im kampfe
war mit dem verluste der adelichen ere verbunden,
Dreyers IIIter teil der sammlung vermischeter ab-
handel. s. 1275, oder sie mußte wider hergestellet
werden. Die schilde, teutscher art, sind auf beiden
seiten in der mitte ausgeschnitten, und unten zuge-
spizet. Gehet nun die linie gerade durch den schild;
so heisset er gespaltet; gehet aber die linie horizon-
tal durch den mittelpunct; so saget man geteilet.
Daher irren dijenige, welche aus gespaltet geteilet
machen. Wir haben auch geständerte schilde, der-
gleichen die Waltpote in Bassenheim füren. Alles,
was auf dem schilde, und den sectionen erscheinet,von den he-
rolds-figuren.

heisset eine wapen-figur. Sie wird in die gemei-
ne, und herold-figuren eingeteilet. Dasjenige,
worauf eine wapen-figur zu sehen ist, nennet manvon den fel-
dern des wa-
pens.

ein feld. Das Schenkische wapen ist geteilet;
folglich hat es 2 felder. Die tiere, und wapenfi-
guren, z. e. ein kranich im wapen sihet nicht nach
der linken; sondern nach der rechten hand; ausser
bei natürlichen kindern. Die herolds-figuren,
wenn der balken perpendicular gehet, heissen pfäle;
gehet der pfal aber in die quere; so spricht man nicht
pfal; sondern balken; liget er diagonal; so liget
er entweder schräg-rechts, oder schräg-links: wir
haben sparren, kreuze, gitter, schachtafeln, rauten,
wecken, cirkel, balken, u. s. w. die gemeine figuren
insbesondere werden genommen: aus der natur,
oder kunst, bilder von engeln, fligenden thiren, fischen,
gewürmen, ungezifer, gewächsen etc. Die beizei-von den beizei-
chen.

chen (brisüres) sind merkmale in einem wapen,

z. e.

od. heutig. adel, u. deſſen gerechtſamen.
der heutigen wapen, welcher aus der ehedem uͤbli-
chen ruͤſtung nicht mehr zur deckung des leibes;
ſondern zur ere uͤbrig gebliben, und behalten wor-
den iſt. Weshalber auch die redens-art: zum
ſchild geborne, ſchildbuͤrtige ꝛc einen beſonderen vor-
zug anzeiget. Der verluſt des ſchildes im kampfe
war mit dem verluſte der adelichen ere verbunden,
Dreyers IIIter teil der ſammlung vermiſcheter ab-
handel. ſ. 1275, oder ſie mußte wider hergeſtellet
werden. Die ſchilde, teutſcher art, ſind auf beiden
ſeiten in der mitte ausgeſchnitten, und unten zuge-
ſpizet. Gehet nun die linie gerade durch den ſchild;
ſo heiſſet er geſpaltet; gehet aber die linie horizon-
tal durch den mittelpunct; ſo ſaget man geteilet.
Daher irren dijenige, welche aus geſpaltet geteilet
machen. Wir haben auch geſtaͤnderte ſchilde, der-
gleichen die Waltpote in Baſſenheim fuͤren. Alles,
was auf dem ſchilde, und den ſectionen erſcheinet,von den he-
rolds-figuren.

heiſſet eine wapen-figur. Sie wird in die gemei-
ne, und herold-figuren eingeteilet. Dasjenige,
worauf eine wapen-figur zu ſehen iſt, nennet manvon den fel-
dern des wa-
pens.

ein feld. Das Schenkiſche wapen iſt geteilet;
folglich hat es 2 felder. Die tiere, und wapenfi-
guren, z. e. ein kranich im wapen ſihet nicht nach
der linken; ſondern nach der rechten hand; auſſer
bei natuͤrlichen kindern. Die herolds-figuren,
wenn der balken perpendicular gehet, heiſſen pfaͤle;
gehet der pfal aber in die quere; ſo ſpricht man nicht
pfal; ſondern balken; liget er diagonal; ſo liget
er entweder ſchraͤg-rechts, oder ſchraͤg-links: wir
haben ſparren, kreuze, gitter, ſchachtafeln, rauten,
wecken, cirkel, balken, u. ſ. w. die gemeine figuren
insbeſondere werden genommen: aus der natur,
oder kunſt, bilder von engeln, fligenden thiren, fiſchen,
gewuͤrmen, ungezifer, gewaͤchſen ꝛc. Die beizei-von den beizei-
chen.

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z. e.
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[173/0197] od. heutig. adel, u. deſſen gerechtſamen. der heutigen wapen, welcher aus der ehedem uͤbli- chen ruͤſtung nicht mehr zur deckung des leibes; ſondern zur ere uͤbrig gebliben, und behalten wor- den iſt. Weshalber auch die redens-art: zum ſchild geborne, ſchildbuͤrtige ꝛc einen beſonderen vor- zug anzeiget. Der verluſt des ſchildes im kampfe war mit dem verluſte der adelichen ere verbunden, Dreyers IIIter teil der ſammlung vermiſcheter ab- handel. ſ. 1275, oder ſie mußte wider hergeſtellet werden. Die ſchilde, teutſcher art, ſind auf beiden ſeiten in der mitte ausgeſchnitten, und unten zuge- ſpizet. Gehet nun die linie gerade durch den ſchild; ſo heiſſet er geſpaltet; gehet aber die linie horizon- tal durch den mittelpunct; ſo ſaget man geteilet. Daher irren dijenige, welche aus geſpaltet geteilet machen. Wir haben auch geſtaͤnderte ſchilde, der- gleichen die Waltpote in Baſſenheim fuͤren. Alles, was auf dem ſchilde, und den ſectionen erſcheinet, heiſſet eine wapen-figur. Sie wird in die gemei- ne, und herold-figuren eingeteilet. Dasjenige, worauf eine wapen-figur zu ſehen iſt, nennet man ein feld. Das Schenkiſche wapen iſt geteilet; folglich hat es 2 felder. Die tiere, und wapenfi- guren, z. e. ein kranich im wapen ſihet nicht nach der linken; ſondern nach der rechten hand; auſſer bei natuͤrlichen kindern. Die herolds-figuren, wenn der balken perpendicular gehet, heiſſen pfaͤle; gehet der pfal aber in die quere; ſo ſpricht man nicht pfal; ſondern balken; liget er diagonal; ſo liget er entweder ſchraͤg-rechts, oder ſchraͤg-links: wir haben ſparren, kreuze, gitter, ſchachtafeln, rauten, wecken, cirkel, balken, u. ſ. w. die gemeine figuren insbeſondere werden genommen: aus der natur, oder kunſt, bilder von engeln, fligenden thiren, fiſchen, gewuͤrmen, ungezifer, gewaͤchſen ꝛc. Die beizei- chen (briſuͤres) ſind merkmale in einem wapen, z. e. von den he- rolds-figuren. von den fel- dern des wa- pens. von den beizei- chen.

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 173. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/197>, abgerufen am 23.11.2024.