teutschen herkommen von seines gleichen gerichtet werden könnte, Dreyer im dritten teile der samm- lung vermischter abhandel. s. 1152 fgg. § 2.
§ 153
Die ursachen der dinstmannschaft sind zwei-von den ursa- chen der dinst- mannschaft. felsone mancherlei gewesen; wie man solche auch bei den lehnsauftragungen in eine regel nicht fas- sen kan. Nächst vilen andern im § 153 des 1ten th. erzäleten, kan hirher die bigoterie, der aberglau- be und eifer für die heiligen, der mangel des le- bens-unterhaltes bei verschidenen gezogen werden. Ausser dem ist die dinstmannschaft nicht durchge- hend von einerlei verbindlichkeit gewesen. Es lisen sich auch vom hohen adel wohl verschidene darzu gebrauchen. Von den adelichen hofbedinungen kan des herrn geheimdten Rahtes: Frid. Carl von Moser teutschen hofrechtes 2ter band s. 172 fgg. nachgesehen werden, und die daselbst ange- zogene schriftsteller.
§ 154
Der adelichen vorzüge nemen ire absicht: baldworauf der adelichen vor- züge gehen? auf die personen, bald auf sachen, und güter, bald auf beides zugleich. Sie sind entweder so wohl dem hohen, als auch dem nidern adel gemein, oder dem hohen adel allein eigen.
§ 155
Der adel wird in den alten, und neuen einge-von den eintei- leilungen des alten adels in den turnir- stiftmässigen und ritterbür- tigen. teilet (§ 136). Der alte adel teilet sich in den tur- nir-stiftmässigen. und ritterbürtigen. Ritterbür- tig ist: welcher seinen ältern, und ahnen nach von voller rittersart geboren ist; mithin in die ritteror- den, zu hofdinsten, und zu den landtagen gelassen werden kan. Es kan aber einer ritterbürtig seyn,
welcher
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od. heutig. adel, u. deſſen gerechtſamen.
teutſchen herkommen von ſeines gleichen gerichtet werden koͤnnte, Dreyer im dritten teile der ſamm- lung vermiſchter abhandel. ſ. 1152 fgg. § 2.
§ 153
Die urſachen der dinſtmannſchaft ſind zwei-von den urſa- chen der dinſt- mannſchaft. felsone mancherlei geweſen; wie man ſolche auch bei den lehnsauftragungen in eine regel nicht faſ- ſen kan. Naͤchſt vilen andern im § 153 des 1ten th. erzaͤleten, kan hirher die bigoterie, der aberglau- be und eifer fuͤr die heiligen, der mangel des le- bens-unterhaltes bei verſchidenen gezogen werden. Auſſer dem iſt die dinſtmannſchaft nicht durchge- hend von einerlei verbindlichkeit geweſen. Es liſen ſich auch vom hohen adel wohl verſchidene darzu gebrauchen. Von den adelichen hofbedinungen kan des herrn geheimdten Rahtes: Frid. Carl von Moſer teutſchen hofrechtes 2ter band ſ. 172 fgg. nachgeſehen werden, und die daſelbſt ange- zogene ſchriftſteller.
§ 154
Der adelichen vorzuͤge nemen ire abſicht: baldworauf der adelichen vor- zuͤge gehen? auf die perſonen, bald auf ſachen, und guͤter, bald auf beides zugleich. Sie ſind entweder ſo wohl dem hohen, als auch dem nidern adel gemein, oder dem hohen adel allein eigen.
§ 155
Der adel wird in den alten, und neuen einge-von den eintei- leilungen des alten adels in den turnir- ſtiftmaͤſſigen und ritterbuͤr- tigen. teilet (§ 136). Der alte adel teilet ſich in den tur- nir-ſtiftmaͤſſigen. und ritterbuͤrtigen. Ritterbuͤr- tig iſt: welcher ſeinen aͤltern, und ahnen nach von voller rittersart geboren iſt; mithin in die ritteror- den, zu hofdinſten, und zu den landtagen gelaſſen werden kan. Es kan aber einer ritterbuͤrtig ſeyn,
welcher
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od. heutig. adel, u. deſſen gerechtſamen.
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lung vermiſchter abhandel. ſ. 1152 fgg. § 2.
§ 153
Die urſachen der dinſtmannſchaft ſind zwei-
felsone mancherlei geweſen; wie man ſolche auch
bei den lehnsauftragungen in eine regel nicht faſ-
ſen kan. Naͤchſt vilen andern im § 153 des 1ten
th. erzaͤleten, kan hirher die bigoterie, der aberglau-
be und eifer fuͤr die heiligen, der mangel des le-
bens-unterhaltes bei verſchidenen gezogen werden.
Auſſer dem iſt die dinſtmannſchaft nicht durchge-
hend von einerlei verbindlichkeit geweſen. Es liſen
ſich auch vom hohen adel wohl verſchidene darzu
gebrauchen. Von den adelichen hofbedinungen
kan des herrn geheimdten Rahtes: Frid. Carl
von Moſer teutſchen hofrechtes 2ter band ſ. 172
fgg. nachgeſehen werden, und die daſelbſt ange-
zogene ſchriftſteller.
von den urſa-
chen der dinſt-
mannſchaft.
§ 154
Der adelichen vorzuͤge nemen ire abſicht: bald
auf die perſonen, bald auf ſachen, und guͤter, bald
auf beides zugleich. Sie ſind entweder ſo wohl
dem hohen, als auch dem nidern adel gemein, oder
dem hohen adel allein eigen.
worauf der
adelichen vor-
zuͤge gehen?
§ 155
Der adel wird in den alten, und neuen einge-
teilet (§ 136). Der alte adel teilet ſich in den tur-
nir-ſtiftmaͤſſigen. und ritterbuͤrtigen. Ritterbuͤr-
tig iſt: welcher ſeinen aͤltern, und ahnen nach von
voller rittersart geboren iſt; mithin in die ritteror-
den, zu hofdinſten, und zu den landtagen gelaſſen
werden kan. Es kan aber einer ritterbuͤrtig ſeyn,
welcher
von den eintei-
leilungen des
alten adels in
den turnir-
ſtiftmaͤſſigen
und ritterbuͤr-
tigen.
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 169. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/193>, abgerufen am 23.11.2024.
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