der älteste bürgermeister aus altem adel, und der Reichsritterschaft abstammend seyn muß, auch in Friedberg burgmanne im stadtrahte sind; und wo salzquellen, auch salzkoten sich herfür taten, da genossen wohl die burgmänner das salz, und des- sen verkauf, an statt des soldes, wie auch zu Lü- neburg, Werle, Halle, fürnämlich im Magde- burgischen Stasfurt, wo der stadtraht aus ade- lichen bestehet, P. L. Berkenmeyersantiquarius, s. 734, 1146, 12, des IIten bandes, Johann Hübners geographie, im IIIten bande 1752, 8v; anbenebst waren solche sälzer, oder pfänner, als burgmänner von guten adel, Joh. Heinr. Jung de iure salin. cap. 3, § 24, s. 174, 1743, 4t. Der adel, und die ritterbürtigkeit wird auch durch das salzsiden, und dessen verkauf, vermöge des sprüchwortes: eisen, und salz, ist keine kauf- mannschaft; sondern eine recht königliche hande- lung, sihe das allgemeine haushaltungs-lexieon im IIIten th., s. 52, 1751 gr. 4t, nicht besudelt, noch verringert, wie im monate april 1765 für die erbsälzer zu Werle allhir erkannt worden ist, Freiherr von Cramer in wezlarischen nebenstun- den th. 53, abh. 4, s. 83 fgg. Jnzwischen ist der landadel immer höher geachtet worden, als der stadtadel; in betracht diser sich vilfältig in die handelschaft, und das bürgerliche gewerbe einliß; die treibung der handelschaft aber bei dem adel in Teutschlande für etwas verächtliches gehalten wurde; gestalt des teutschen adels eigenes wesen, und beschäftigung mit den waffen im krige war. Jndeß ist dennoch der stadtadel, wenn er seine ge- hörige ahnen-zal aufzuweisen vermag, so gut, als der landadel, der wirkung, und den rechten nach.
§ 151
L 3
oder heut. adel, u. deſſen gerechtſamen.
der aͤlteſte buͤrgermeiſter aus altem adel, und der Reichsritterſchaft abſtammend ſeyn muß, auch in Friedberg burgmanne im ſtadtrahte ſind; und wo ſalzquellen, auch ſalzkoten ſich herfuͤr taten, da genoſſen wohl die burgmaͤnner das ſalz, und deſ- ſen verkauf, an ſtatt des ſoldes, wie auch zu Luͤ- neburg, Werle, Halle, fuͤrnaͤmlich im Magde- burgiſchen Stasfurt, wo der ſtadtraht aus ade- lichen beſtehet, P. L. Berkenmeyersantiquarius, ſ. 734, 1146, 12, des IIten bandes, Johann Huͤbners geographie, im IIIten bande 1752, 8v; anbenebſt waren ſolche ſaͤlzer, oder pfaͤnner, als burgmaͤnner von guten adel, Joh. Heinr. Jung de iure ſalin. cap. 3, § 24, ſ. 174, 1743, 4t. Der adel, und die ritterbuͤrtigkeit wird auch durch das ſalzſiden, und deſſen verkauf, vermoͤge des ſpruͤchwortes: eiſen, und ſalz, iſt keine kauf- mannſchaft; ſondern eine recht koͤnigliche hande- lung, ſihe das allgemeine haushaltungs-lexieon im IIIten th., ſ. 52, 1751 gr. 4t, nicht beſudelt, noch verringert, wie im monate april 1765 fuͤr die erbſaͤlzer zu Werle allhir erkannt worden iſt, Freiherr von Cramer in wezlariſchen nebenſtun- den th. 53, abh. 4, ſ. 83 fgg. Jnzwiſchen iſt der landadel immer hoͤher geachtet worden, als der ſtadtadel; in betracht diſer ſich vilfaͤltig in die handelſchaft, und das buͤrgerliche gewerbe einliß; die treibung der handelſchaft aber bei dem adel in Teutſchlande fuͤr etwas veraͤchtliches gehalten wurde; geſtalt des teutſchen adels eigenes weſen, und beſchaͤftigung mit den waffen im krige war. Jndeß iſt dennoch der ſtadtadel, wenn er ſeine ge- hoͤrige ahnen-zal aufzuweiſen vermag, ſo gut, als der landadel, der wirkung, und den rechten nach.
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oder heut. adel, u. deſſen gerechtſamen.
der aͤlteſte buͤrgermeiſter aus altem adel, und der
Reichsritterſchaft abſtammend ſeyn muß, auch in
Friedberg burgmanne im ſtadtrahte ſind; und wo
ſalzquellen, auch ſalzkoten ſich herfuͤr taten, da
genoſſen wohl die burgmaͤnner das ſalz, und deſ-
ſen verkauf, an ſtatt des ſoldes, wie auch zu Luͤ-
neburg, Werle, Halle, fuͤrnaͤmlich im Magde-
burgiſchen Stasfurt, wo der ſtadtraht aus ade-
lichen beſtehet, P. L. Berkenmeyers antiquarius,
ſ. 734, 1146, 12, des IIten bandes, Johann
Huͤbners geographie, im IIIten bande 1752, 8v;
anbenebſt waren ſolche ſaͤlzer, oder pfaͤnner, als
burgmaͤnner von guten adel, Joh. Heinr. Jung
de iure ſalin. cap. 3, § 24, ſ. 174, 1743, 4t.
Der adel, und die ritterbuͤrtigkeit wird auch
durch das ſalzſiden, und deſſen verkauf, vermoͤge
des ſpruͤchwortes: eiſen, und ſalz, iſt keine kauf-
mannſchaft; ſondern eine recht koͤnigliche hande-
lung, ſihe das allgemeine haushaltungs-lexieon
im IIIten th., ſ. 52, 1751 gr. 4t, nicht beſudelt,
noch verringert, wie im monate april 1765 fuͤr
die erbſaͤlzer zu Werle allhir erkannt worden iſt,
Freiherr von Cramer in wezlariſchen nebenſtun-
den th. 53, abh. 4, ſ. 83 fgg. Jnzwiſchen iſt
der landadel immer hoͤher geachtet worden, als
der ſtadtadel; in betracht diſer ſich vilfaͤltig in die
handelſchaft, und das buͤrgerliche gewerbe einliß;
die treibung der handelſchaft aber bei dem adel
in Teutſchlande fuͤr etwas veraͤchtliches gehalten
wurde; geſtalt des teutſchen adels eigenes weſen,
und beſchaͤftigung mit den waffen im krige war.
Jndeß iſt dennoch der ſtadtadel, wenn er ſeine ge-
hoͤrige ahnen-zal aufzuweiſen vermag, ſo gut, als
der landadel, der wirkung, und den rechten
nach.
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/189>, abgerufen am 24.11.2024.
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