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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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insbesondere dem hohen adel.
der alte, und der brif-adel der neue. Der alte
teilet sich in den turnir-stifts-mässigen und ritter-
bürtigen adel. Vom teutschen adel, und dessen
einteilungen in verschidene heerschilde, Orth am
a. o. s. 699, Rink de clypeorum ratione etc.
1746, 4t, Freiherr von Senkenberg in den an-
fangsgr. der gemeinen rechtsgel. im Iten b. cap. 4,
§ 25, Gundling im Henrico Aucupe, s. 139.
Sodann hat man die wappen-sigel-genossen sigel-
mässigen, unversprochene leute etc, Orth am a. o.
von Pistorius amoen. T. VII, s. 1913, Scheidt
s. 218 fgg., Dreyers sammlung vermischter abh.
im IIIten th., s. 1131 fgg.

§ 137

Die freigeborne namen in den alten zeiten din-von den bedi-
nungen der
freigebornen.

ste an: 1) bei dem reiche, oder in den fürstentü-
mern, und von den reichslanden. Jene hissen
hochfreie, hochmänner, woraus die erz- und erb-
beambte iren ursprung leiten; 2) bei den höfen, hof-
dinste, oder in gerichten, oder andere so geistliche,
als weltliche, auch feld- und burglehndinste, Joh.
Jac. Mascou
de originibus officiorum aulicorum
S. R. I.
Halle 1718, 4t, Christian Gottlib Bu-
der
de feudis officialium heredit. procerum et pro-
vinciarum regni germanici,
Jena 1736, 4. Hir-
durch sind die dinst-hausmänner freie dinstleute,
ministeriales etc, vasallen entstanden; jedoch sind
nicht alle von dem freigebornen, und nidern adel
dinstmänner gewesen. Jnzwischen ist die ministe-
rialitaet bei dem nideren adel aus vilerlei ursachen
veranlasset worden. Ein vasall konnte unter 3,
bis 4 pferden nicht ins feld zihen. Bei den vasal-
len kommen die ritterpferde in betrachtung, auch
in anschlag. Sie sind von den lehnpferden, reit-
kleppern, zu unterscheiden. Ein ritterpferd setzet

ein
III. Teil. L

insbeſondere dem hohen adel.
der alte, und der brif-adel der neue. Der alte
teilet ſich in den turnir-ſtifts-maͤſſigen und ritter-
buͤrtigen adel. Vom teutſchen adel, und deſſen
einteilungen in verſchidene heerſchilde, Orth am
a. o. ſ. 699, Rink de clypeorum ratione etc.
1746, 4t, Freiherr von Senkenberg in den an-
fangsgr. der gemeinen rechtsgel. im Iten b. cap. 4,
§ 25, Gundling im Henrico Aucupe, ſ. 139.
Sodann hat man die wappen-ſigel-genoſſen ſigel-
maͤſſigen, unverſprochene leute ꝛc, Orth am a. o.
von Piſtorius amoen. T. VII, ſ. 1913, Scheidt
ſ. 218 fgg., Dreyers ſammlung vermiſchter abh.
im IIIten th., ſ. 1131 fgg.

§ 137

Die freigeborne namen in den alten zeiten din-von den bedi-
nungen der
freigebornen.

ſte an: 1) bei dem reiche, oder in den fuͤrſtentuͤ-
mern, und von den reichslanden. Jene hiſſen
hochfreie, hochmaͤnner, woraus die erz- und erb-
beambte iren urſprung leiten; 2) bei den hoͤfen, hof-
dinſte, oder in gerichten, oder andere ſo geiſtliche,
als weltliche, auch feld- und burglehndinſte, Joh.
Jac. Maſcou
de originibus officiorum aulicorum
S. R. I.
Halle 1718, 4t, Chriſtian Gottlib Bu-
der
de feudis officialium heredit. procerum et pro-
vinciarum regni germanici,
Jena 1736, 4. Hir-
durch ſind die dinſt-hausmaͤnner freie dinſtleute,
miniſteriales ꝛc, vaſallen entſtanden; jedoch ſind
nicht alle von dem freigebornen, und nidern adel
dinſtmaͤnner geweſen. Jnzwiſchen iſt die miniſte-
rialitaet bei dem nideren adel aus vilerlei urſachen
veranlaſſet worden. Ein vaſall konnte unter 3,
bis 4 pferden nicht ins feld zihen. Bei den vaſal-
len kommen die ritterpferde in betrachtung, auch
in anſchlag. Sie ſind von den lehnpferden, reit-
kleppern, zu unterſcheiden. Ein ritterpferd ſetzet

ein
III. Teil. L
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[161/0185] insbeſondere dem hohen adel. der alte, und der brif-adel der neue. Der alte teilet ſich in den turnir-ſtifts-maͤſſigen und ritter- buͤrtigen adel. Vom teutſchen adel, und deſſen einteilungen in verſchidene heerſchilde, Orth am a. o. ſ. 699, Rink de clypeorum ratione etc. 1746, 4t, Freiherr von Senkenberg in den an- fangsgr. der gemeinen rechtsgel. im Iten b. cap. 4, § 25, Gundling im Henrico Aucupe, ſ. 139. Sodann hat man die wappen-ſigel-genoſſen ſigel- maͤſſigen, unverſprochene leute ꝛc, Orth am a. o. von Piſtorius amoen. T. VII, ſ. 1913, Scheidt ſ. 218 fgg., Dreyers ſammlung vermiſchter abh. im IIIten th., ſ. 1131 fgg. § 137 Die freigeborne namen in den alten zeiten din- ſte an: 1) bei dem reiche, oder in den fuͤrſtentuͤ- mern, und von den reichslanden. Jene hiſſen hochfreie, hochmaͤnner, woraus die erz- und erb- beambte iren urſprung leiten; 2) bei den hoͤfen, hof- dinſte, oder in gerichten, oder andere ſo geiſtliche, als weltliche, auch feld- und burglehndinſte, Joh. Jac. Maſcou de originibus officiorum aulicorum S. R. I. Halle 1718, 4t, Chriſtian Gottlib Bu- der de feudis officialium heredit. procerum et pro- vinciarum regni germanici, Jena 1736, 4. Hir- durch ſind die dinſt-hausmaͤnner freie dinſtleute, miniſteriales ꝛc, vaſallen entſtanden; jedoch ſind nicht alle von dem freigebornen, und nidern adel dinſtmaͤnner geweſen. Jnzwiſchen iſt die miniſte- rialitaet bei dem nideren adel aus vilerlei urſachen veranlaſſet worden. Ein vaſall konnte unter 3, bis 4 pferden nicht ins feld zihen. Bei den vaſal- len kommen die ritterpferde in betrachtung, auch in anſchlag. Sie ſind von den lehnpferden, reit- kleppern, zu unterſcheiden. Ein ritterpferd ſetzet ein von den bedi- nungen der freigebornen. III. Teil. L

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/185>, abgerufen am 24.11.2024.