der untertan dem herrn die huld geloben, und zwar eidlich; dargegen hat der herr solche auch zu ver- sprechen; jedoch one eid. Sie wird in die völli- ge, und nicht völlige, freie, und beschränkete, im- gleichen auf den fall eingeteilet, von der Lahr am a. o. s. 52, Just. Ge. Chladeniusde iura- mento subjecto speciatim in euentum praestari soli- to, art. XI, § 7 pac. Osnabr. Wittenb. 1727, 4t. Dijenige, welche dem regenten, oberherrn, und der landesobrigkeit feierlich geschihet, vermöge de- ren inen die treue, der gehorsam, auch die unter- tänigkeit, angelobet, auch eidlich bestärket wird, heisset die landeshuldigung (§ 732), von welcher der blosse lehneid eines vasallens, die rahts- ambts- dinstpflicht, die bürger schirm-pflicht, erbhuldi- gung der leibeigenen, die erlassung der pflicht; im- gleichen die obrigkeitliche aufkündigung der landes- huldigung, und des gerichtsschuzes; die aufge- bung des bürgerrechtes, der sogenannte bürgerliche gehorsam, das mannrecht unterschiden ist, Halt- aus sp. 198, sp. 968 fg., Lüder Menkende iu- reiurando ciuium, vom bürgereide, Leipz. 1687, 4t, disp. VI, s. 162 fgg., Carl Otto Reichen- bergde remissione obligationis et officii, Leipz. 1726, 4t, Heinr. Hildebrandde resignatione ho- magii et iurisdictionis imperata, Altd. 1723, 4t, cap. II, s. 17 fgg., Throd. Ge. Wilh. Emming- hausde adquisitione et resignatione iuris ciuitatis, Jena 1753, 4t, s. 29 fg. Bei den vasallen ist es aber ein anderes, wenn bei der lehnsempfäng- niß auch die erbhuldigung geleistet werden muß. Das wort: huldigung, wird gemeiniglich vom worte: hold, hergeleitet, welches, unter andern, so vil als treue, gehorsam, den eid der unterwür- figkeit etc bedeutet. Daher auch die sogenannte holde, hulde, das ist, diner, pachtleute kommen,
welche
von landſaſſen, auch untertanen.
der untertan dem herrn die huld geloben, und zwar eidlich; dargegen hat der herr ſolche auch zu ver- ſprechen; jedoch one eid. Sie wird in die voͤlli- ge, und nicht voͤllige, freie, und beſchraͤnkete, im- gleichen auf den fall eingeteilet, von der Lahr am a. o. ſ. 52, Juſt. Ge. Chladeniusde iura- mento ſubjecto ſpeciatim in euentum praeſtari ſoli- to, art. XI, § 7 pac. Oſnabr. Wittenb. 1727, 4t. Dijenige, welche dem regenten, oberherrn, und der landesobrigkeit feierlich geſchihet, vermoͤge de- ren inen die treue, der gehorſam, auch die unter- taͤnigkeit, angelobet, auch eidlich beſtaͤrket wird, heiſſet die landeshuldigung (§ 732), von welcher der bloſſe lehneid eines vaſallens, die rahts- ambts- dinſtpflicht, die buͤrger ſchirm-pflicht, erbhuldi- gung der leibeigenen, die erlaſſung der pflicht; im- gleichen die obrigkeitliche aufkuͤndigung der landes- huldigung, und des gerichtsſchuzes; die aufge- bung des buͤrgerrechtes, der ſogenannte buͤrgerliche gehorſam, das mannrecht unterſchiden iſt, Halt- aus ſp. 198, ſp. 968 fg., Luͤder Menkende iu- reiurando ciuium, vom buͤrgereide, Leipz. 1687, 4t, diſp. VI, ſ. 162 fgg., Carl Otto Reichen- bergde remiſſione obligationis et officii, Leipz. 1726, 4t, Heinr. Hildebrandde reſignatione ho- magii et iurisdictionis imperata, Altd. 1723, 4t, cap. II, ſ. 17 fgg., Throd. Ge. Wilh. Emming- hausde adquiſitione et reſignatione iuris ciuitatis, Jena 1753, 4t, ſ. 29 fg. Bei den vaſallen iſt es aber ein anderes, wenn bei der lehnsempfaͤng- niß auch die erbhuldigung geleiſtet werden muß. Das wort: huldigung, wird gemeiniglich vom worte: hold, hergeleitet, welches, unter andern, ſo vil als treue, gehorſam, den eid der unterwuͤr- figkeit ꝛc bedeutet. Daher auch die ſogenannte holde, hulde, das iſt, diner, pachtleute kommen,
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von landſaſſen, auch untertanen.
der untertan dem herrn die huld geloben, und zwar
eidlich; dargegen hat der herr ſolche auch zu ver-
ſprechen; jedoch one eid. Sie wird in die voͤlli-
ge, und nicht voͤllige, freie, und beſchraͤnkete, im-
gleichen auf den fall eingeteilet, von der Lahr
am a. o. ſ. 52, Juſt. Ge. Chladenius de iura-
mento ſubjecto ſpeciatim in euentum praeſtari ſoli-
to, art. XI, § 7 pac. Oſnabr. Wittenb. 1727, 4t.
Dijenige, welche dem regenten, oberherrn, und
der landesobrigkeit feierlich geſchihet, vermoͤge de-
ren inen die treue, der gehorſam, auch die unter-
taͤnigkeit, angelobet, auch eidlich beſtaͤrket wird,
heiſſet die landeshuldigung (§ 732), von welcher
der bloſſe lehneid eines vaſallens, die rahts- ambts-
dinſtpflicht, die buͤrger ſchirm-pflicht, erbhuldi-
gung der leibeigenen, die erlaſſung der pflicht; im-
gleichen die obrigkeitliche aufkuͤndigung der landes-
huldigung, und des gerichtsſchuzes; die aufge-
bung des buͤrgerrechtes, der ſogenannte buͤrgerliche
gehorſam, das mannrecht unterſchiden iſt, Halt-
aus ſp. 198, ſp. 968 fg., Luͤder Menken de iu-
reiurando ciuium, vom buͤrgereide, Leipz. 1687,
4t, diſp. VI, ſ. 162 fgg., Carl Otto Reichen-
berg de remiſſione obligationis et officii, Leipz.
1726, 4t, Heinr. Hildebrand de reſignatione ho-
magii et iurisdictionis imperata, Altd. 1723, 4t,
cap. II, ſ. 17 fgg., Throd. Ge. Wilh. Emming-
haus de adquiſitione et reſignatione iuris ciuitatis,
Jena 1753, 4t, ſ. 29 fg. Bei den vaſallen iſt
es aber ein anderes, wenn bei der lehnsempfaͤng-
niß auch die erbhuldigung geleiſtet werden muß.
Das wort: huldigung, wird gemeiniglich vom
worte: hold, hergeleitet, welches, unter andern,
ſo vil als treue, gehorſam, den eid der unterwuͤr-
figkeit ꝛc bedeutet. Daher auch die ſogenannte
holde, hulde, das iſt, diner, pachtleute kommen,
welche
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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 155. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/179>, abgerufen am 24.11.2024.
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