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Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767.

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XXVIII haubtstück,
het auf die untertänigkeit, und landsasserei zugleich,
Fridr. Wilh. Pestel in selectis quaest. de homa-
gio,
Rint. 1752, 4t, § 2 fgg., s. 10 fgg., Hert
de subjectione. Die volle landsasserei heisset:
wenn einer in persönlichen, und dinglichen klagen,
auch sachen, den gerichtsstand erkennen muß;
wenn er gleich im lande nicht wonet; sondern be-
gütert, oder ein mitbelehnter ist. Dergleichen fin-
det man in Sachsen, Thüringen, Magdeburg rc
Bauer am a. o. Dahingegen unterscheiden sich
in verschidenen landen, ausser Sachsens, und wo
sonst kein völliger landsassiat hergebracht ist, die
lehnleute von den untertanen, auch landsassen,
wie z. e. in Franken etc. Man hat landes- und erb-
huldigungen, reservatenhuldigungen, z. e. für
Hessen-Darmstadt etc, wovon der geschichts- und
actenmässige bericht von den vormundschaften im
Fürstl. gesamthause Hessen 1751 fol., num. XI,
der beilagen, nachgesehen werden kan.

§ 134
von der huldi-
gung.

So bald der freie mensch sich einem weltlichen
regimente unterwirft, hat er nicht allein gewisse
pflichten gegen seine mitbürger zu vollbringen, wo-
zu ihn ausser dem natürlichen rechte, die bürger-
liche gesäze, auch jeweilen wider seinen willen, an-
strängen; sondern auch dergleichen gegen seinen
oberherrn zu erfüllen. Wenn disen kein eintrag,
noch abbruch geschihet, behält er seine freiheit für
seine person, auch über seine sachen, um darüber
sowohl unter den lebendigen, als auch von todes-
wegen zu gebaren; dafern ihm sonst keine beschrän-
kung, noch verpflichtung im wege stehet. Die
art, und weise: die unterwürfigkeit, auch unter-
tänigkeit zu befestigen, und zu leisten, bewirket
die huld, oder huldigung. Disem nach muß

der

XXVIII haubtſtuͤck,
het auf die untertaͤnigkeit, und landſaſſerei zugleich,
Fridr. Wilh. Peſtel in ſelectis quaeſt. de homa-
gio,
Rint. 1752, 4t, § 2 fgg., ſ. 10 fgg., Hert
de ſubjectione. Die volle landſaſſerei heiſſet:
wenn einer in perſoͤnlichen, und dinglichen klagen,
auch ſachen, den gerichtsſtand erkennen muß;
wenn er gleich im lande nicht wonet; ſondern be-
guͤtert, oder ein mitbelehnter iſt. Dergleichen fin-
det man in Sachſen, Thuͤringen, Magdeburg ꝛc
Bauer am a. o. Dahingegen unterſcheiden ſich
in verſchidenen landen, auſſer Sachſens, und wo
ſonſt kein voͤlliger landſaſſiat hergebracht iſt, die
lehnleute von den untertanen, auch landſaſſen,
wie z. e. in Franken ꝛc. Man hat landes- und erb-
huldigungen, reſervatenhuldigungen, z. e. fuͤr
Heſſen-Darmſtadt ꝛc, wovon der geſchichts- und
actenmaͤſſige bericht von den vormundſchaften im
Fuͤrſtl. geſamthauſe Heſſen 1751 fol., num. XI,
der beilagen, nachgeſehen werden kan.

§ 134
von der huldi-
gung.

So bald der freie menſch ſich einem weltlichen
regimente unterwirft, hat er nicht allein gewiſſe
pflichten gegen ſeine mitbuͤrger zu vollbringen, wo-
zu ihn auſſer dem natuͤrlichen rechte, die buͤrger-
liche geſaͤze, auch jeweilen wider ſeinen willen, an-
ſtraͤngen; ſondern auch dergleichen gegen ſeinen
oberherrn zu erfuͤllen. Wenn diſen kein eintrag,
noch abbruch geſchihet, behaͤlt er ſeine freiheit fuͤr
ſeine perſon, auch uͤber ſeine ſachen, um daruͤber
ſowohl unter den lebendigen, als auch von todes-
wegen zu gebaren; dafern ihm ſonſt keine beſchraͤn-
kung, noch verpflichtung im wege ſtehet. Die
art, und weiſe: die unterwuͤrfigkeit, auch unter-
taͤnigkeit zu befeſtigen, und zu leiſten, bewirket
die huld, oder huldigung. Diſem nach muß

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[154/0178] XXVIII haubtſtuͤck, het auf die untertaͤnigkeit, und landſaſſerei zugleich, Fridr. Wilh. Peſtel in ſelectis quaeſt. de homa- gio, Rint. 1752, 4t, § 2 fgg., ſ. 10 fgg., Hert de ſubjectione. Die volle landſaſſerei heiſſet: wenn einer in perſoͤnlichen, und dinglichen klagen, auch ſachen, den gerichtsſtand erkennen muß; wenn er gleich im lande nicht wonet; ſondern be- guͤtert, oder ein mitbelehnter iſt. Dergleichen fin- det man in Sachſen, Thuͤringen, Magdeburg ꝛc Bauer am a. o. Dahingegen unterſcheiden ſich in verſchidenen landen, auſſer Sachſens, und wo ſonſt kein voͤlliger landſaſſiat hergebracht iſt, die lehnleute von den untertanen, auch landſaſſen, wie z. e. in Franken ꝛc. Man hat landes- und erb- huldigungen, reſervatenhuldigungen, z. e. fuͤr Heſſen-Darmſtadt ꝛc, wovon der geſchichts- und actenmaͤſſige bericht von den vormundſchaften im Fuͤrſtl. geſamthauſe Heſſen 1751 fol., num. XI, der beilagen, nachgeſehen werden kan. § 134 So bald der freie menſch ſich einem weltlichen regimente unterwirft, hat er nicht allein gewiſſe pflichten gegen ſeine mitbuͤrger zu vollbringen, wo- zu ihn auſſer dem natuͤrlichen rechte, die buͤrger- liche geſaͤze, auch jeweilen wider ſeinen willen, an- ſtraͤngen; ſondern auch dergleichen gegen ſeinen oberherrn zu erfuͤllen. Wenn diſen kein eintrag, noch abbruch geſchihet, behaͤlt er ſeine freiheit fuͤr ſeine perſon, auch uͤber ſeine ſachen, um daruͤber ſowohl unter den lebendigen, als auch von todes- wegen zu gebaren; dafern ihm ſonſt keine beſchraͤn- kung, noch verpflichtung im wege ſtehet. Die art, und weiſe: die unterwuͤrfigkeit, auch unter- taͤnigkeit zu befeſtigen, und zu leiſten, bewirket die huld, oder huldigung. Diſem nach muß der

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Zitationshilfe: Estor, Johann Georg: Der Teutschen rechtsgelahrheit. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1767, S. 154. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/estor_rechtsgelehrsamkeit03_1767/178>, abgerufen am 24.11.2024.